Lebensdaten
1810 – 1868
Geburtsort
Finnentrop-Schönholthausen
Sterbeort
Finnentrop-Schönholthausen
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116106395 | OGND | VIAF: 3213256
Namensvarianten
  • Beckmann, Franz
  • Beckmann, Franciscus
  • Beckmann, Franz B.

Orte

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Zitierweise

Beckmann, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116106395.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Beckmann: Franz B., katholischer Historiker, geboren am 10. April 1810 zu Schönholthausen im Regierungsbezirk Arnsberg in Westfalen, am 27. August 1868 daselbst. Seine Vorbildung erhielt er im Progymnasium zu Attendorn (seit Herbst 1825) und den Gymnasien zu Arnsberg (1827—29) und Recklinghausen (Herbst 1829—1830). In den Jahren 1831—1836 studirte er an der Universität Bonn Philologie, Philosophie und Geschichte. In den folgenden Jahren setzte er diese Studien noch in Berlin fort, wo er am 9. April 1844 zum Doctor der Philosophie promovirt wurde. Sodann bekleidete er bis 1850 verschiedene Hauslehrerstellen. Dann entschloß er sich, sich dem praktischen Lehrfache zu widmen, machte das Examen pro facultate docendi und trat Ostern 1850 sein Probejahr am Gymnasium zu Münster an. Aber schon unter dem 11. September 1850 wurde er an die philosophische Facultät des Lyceum Hosianum in Braunsberg berufen, wo er sich am 3. December 1850 als Privatdocent habilitirte, zunächst für Geschichte und deutsche Litteratur. Am 28. December 1852 wurde er außerordentlicher, am 13. Juni 1855 ordentlicher Professor, nachdem er seit 1854 das Lehrfach der classischen Philologie übernommen hatte. In den Herbstferien pflegte er sich alljährlich an-seinen Heimathsort zu begeben, von wo er im J. 1868 nicht mehr zurückkehren sollte, und wo er auch begraben ist. — Seine litterarische Thätigkeit begann B. während seiner Studienzeit in Bonn mit exegetischen Versuchen über die ersten Capitel der Genesis, wovon das erste Stück 1835 im 16. Hefte der Bonner Zeitschrift für Philosophie und katholische Theologie (S. 79—99) erschien: „Versuch einer Erklärung der Stelle I. Mos. II, 10—15." Weitere Theile dieser Studien erschienen nach und nach später in derselben Zeitschrift: „Versuch einer Erklärung der Stelle I. Mos. II, 4—8" (24. Heft, 1837, S. 51—97); „Beiträge zur Erklärung der mosaischen Geschichte der Ureltern, Gen. II, 4 bis III, 24“ (28. Heft, 1838, S. 55—90; 29. Heft, 1839, S. 1—33); und wieder: „Beiträge zur Erklärung des mosaischen Berichts über den Anfang der Menschengeschichte, Gen. 2, 4—3, 26“ (Jahrg. 1847, 63. Heft, S. 76—96; 64. Heft, S. 53—94). Eine Reihe von andern Arbeiten beschäftigen sich mit den pythagoräischen Fragmenten. Als 1. Theil dieser Studien erschien seine Dissertation: „Quaestionum de Pythagoraeorumreliquiis pars I“ (Berlin 1844; neue Titelauflage 1850). Vier weitere Abhandlungen erschienen in Braunsberg in den Indices lectionum: „De Pythagoraeorum reliquiis commentatio“(1852); als Fortsetzungen: „Quaestionum Pythagoricarum particula II—IV“ (1855; 1859; 1868). In Braunsberg verlegte sich B. ferner mit Eifer auf die Erforschung der ermländischen Geschichte, über die er auch wiederholt specielle Vorlesungen hielt. Von litterarischen Arbeiten gehören hierher: „De primo episcopo Varmiae commentatio“ (Brunsbergae 1854, als Einladungsschrift zum Antritt der außerordentlichen Professur); „De rei scholasticae ac litterariae in Varmia origine ac progressu commentatio“ (Ind. lect., Brunsb. 1857; P. II, 1861). Innerhalb dieses Gebietes war es speciell wieder Kopernikus, dem er die folgenden Arbeiten widmete: „De Copernici ad lectores in libros de revolutionibus orbium coelestium praefatione“ (Ind. lect., Brunsb. 1859); „Zur Geschichte des Kopernikanischen Systems“, (4 Artikel, in der Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands, 1861—1866); in Zusammenhang damit steht auch der Aufsatz: „Rhetikus über Preußen und seine Gönner in Preußen“ (ibid. 1864). In der Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands erschien ferner noch von ihm die Abhandlung: „Ursprung und Bedeutung des Bernsteinnamens Elektron“ (1859, mit einer Zugabe über „Gintaras und Eridanos“ 1860). Endlich sind noch auf philologischem Gebiete seine Studien zu Aeschylus zu nennen: „De Aeschyli locis Agam. 3 et Eumen. 80. commentatio“ (Ind. lect., Brunsb. 1865); „Bemerkungen zum Prolog und zur Parodos des Aeschyleischen Agamemnon“ (Braunsb. 1867).

    • Literatur

      J. Bender, Leben des Professors Dr. Franz Beckmann; Zeitschrift für die Geschichte und Alterthumskunde Ermlands, IV. Bd. (1867—1869), S. 657—672. — J. Bender, Geschichte der philosophischen und theologischen Studien in Ermland (Braunsberg 1868), S. 172. (Darnach bei E. Raßmann, Nachrichten von dem Leben und den Schriften Münsterländischer Schriftsteller des 18. u. 19. Jahrh., Neue Folge, Münster 1881, S. 11 f.) — F. Michelis, Memoria Francisci Beckmanni, Brunsbergae 1869, Index lect. — F. Hipler, Bibliotheca Warmiensis I (Braunsberg 1872), S. 316.

  • Autor/in

    Lauchert.
  • Zitierweise

    Lauchert, Jakob, "Beckmann, Franz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 46 (1902), S. 330-331 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116106395.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA