Lebensdaten
erwähnt 1568, gestorben 1635
Geburtsort
Stettin
Sterbeort
Greifswald
Beruf/Funktion
Jurist ; Chronist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 104335076 | OGND | VIAF: 15205150
Namensvarianten
  • Gerschow, Friedrich
  • F. G.
  • G., F.
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gerschow, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104335076.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Gerschow: Friedrich G., Dr. j. und Professor in Greifswald, als Rechtsgelehrter und Chronist für die pommersche Geschichte von Bedeutung, stammte aus einer alten von Holland nach Pommern eingewanderten Familie, war der Sohn des fürstlichen Rathes Timotheus G. und 1568 in Stettin geboren. Nachdem er in Wittenberg und Leipzig studirt hatte, übernahm er die Erziehung des jungen Herzogs Philipp Julius von Pommern-Wolgast (s. d. Art.), eines Sohnes von Ernst Ludwig ( 1592), aus dessen Ehe mit Sophia Hedwig von Braunschweig, und begleitete diesen 1601—3 auf einer großen Reise durch Deutschland, England, Frankreich und Italien. Ueber diese Fahrt hinterließ G. eine ausführliche handschriftliche Nachricht, welche von M. David Richter, Rector zu Güstrow, 1751 im Auszuge herausgegeben wurde. Nach dieser besuchte er mit seinem fürstlichen Zöglinge die Universitäten Leipzig, Marburg, Mainz und Straßburg, sowie Oxford, Orleans, Montpellier, Genf und Bologna und knüpfte überall gelehrte Verbindungen an, u. a. mit dem Juristen Julius Pacius und dem berühmten Theodor Beza, der ungeachtet seines hohen Alters sich eine lebendige Geistesfrische bewahrt hatte. Nach der Rückkehr zum fürstl. Rath ernannt, erhielt er 1604 in Greifswald eine Professur der Rechte, und wurde auch daselbst 1606 zum Doctor promovirt. Als ein besonderes Verdienst desselben ist zu erwähnen, daß er seinen jüngeren Verwandten Jakob G. (s. d. Art.) an die Universität berief, der durch seine hervorragenden Gaben und Schriften deren Glanz in trüber Zeit erhöhte. Er hielt Vorlesungen über die Institutionen und gab eine Reihe juristischer Schriften, sowie lateinischer Reden heraus, von denen die Mehrzahl der Todesfeier der pommerschen Herzoge gewidmet ist. Auch leitete er häufig juristische Disputationen und begrüßte den Landgrafen Moritz von Hessen bei seiner Anwesenheit in Greifswald mit einer Rede. Neben seiner Lehrthätigkeit führte er auch das Amt eines Syndicus der Universität und leitete als solcher auch die juristischen Verhandlungen bei der Uebergabe des Amtes Eldena an die Hochschule von 1626—34, während sein Verwandter Jakob G. dieselbe als Rector vertrat. Er starb am 6. Sept. 1635. Aus dem verbreiteten Ruf, den seine und seines Vetters Jakob Gerschow's Schriften genossen, ist es zu erklären, daß der bekannte Fälscher pommerscher Urkunden und Chroniken, G. S. Pristaff (s. d. Art.), eine Beschreibung zerstörter pommerscher Orte unter dem Namen eines erdichteten Adam G. verfaßte.

    • Literatur

      Friedrich Gerschow's Reisebeschreibung im Ausz. h. v. D. Richter 1751. Dähnert, Pomm. Bibl. I. S. 115; II. S. 80—83; IV. S. 30 und cat. bibl. Gryph. Aug. Balthasar, Vitae jurisconsultorum, 1751, Nr. 64. Kosegarten, Gesch. der Univ. I. S. 227. 232. 230. 237. Jöcher, Gelehrtenlex.|Vanselow, Gelehrtes Pommern, 1728. Pommersches Archiv, 1784, 1. S. 98, wo als unrichtiges Todesjahr nach Vanselow 1638 angegeben ist.

  • Autor/in

    Pyl.
  • Zitierweise

    Pyl, Theodor, "Gerschow, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 9 (1879), S. 48-49 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104335076.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA