Lebensdaten
1795 – 1874
Geburtsort
Erfurt
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Schulmann ; Philologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 10214124X | OGND | VIAF: 34546618
Namensvarianten
  • Bellermann, Johann Friedrich
  • Bellermann, Fridericus
  • Bellermann, Friedrich
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Bellermann, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10214124X.html [24.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Bellermann: Johann Friedrich B., Director des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster, der zweite Sohn Joh. Joach. Bellermann's, geb. zu Erfurt 8. März 1795, zu Berlin 5. Febr. 1874. Den ersten Unterricht erhielt er von C. B. Ritschel, sowol in den Elementen der Wissenschaften als in der Musik (Gesang, Spiel und Theorie). Mit dem Vater nach Berlin übergesiedelt, wurde er Ostern 1804 in die unterste Classe des Gymnasiums zum Grauen Kloster aufgenommen, welches er nach Ostern 1813 als Primus omnium verließ, um in das Lützow’sche Freicorps einzutreten. Er machte beide Feldzüge mit, den ersten als freiwilliger Jäger, den zweiten als Artillerist und gehörte als solcher zu dem York’schen Corps, welches in der Schlacht bei Belle Alliance entscheidend eingriff. Dazwischen kehrte er nach dem ersten Pariser Frieden auf das Gymnasium zurück, um sich noch in einzelnen Schulfächern zu vervollkommnen und ging 1814 zur Universität. Nach dem zweiten Pariser Frieden studirte er theils in Berlin, theils in Jena Theologie und Philologie. Nach absolvirtem Triennium und nachdem er in Jena zum Doctor der Philosophie promovirt war, trat er in Berlin in das unter Aug. Böckh's Leitung stehende wissenschaftliche Seminar für das höhere Schulfach und wurde als Mitglied desselben Ostern 1819 beauftragt, einige Lectionen am Berlinischen Gymnasium zu übernehmen. Er begann seine Lehrthätigkeit mit lateinischem und griechischem Unterricht in den unteren und zugleich mit zwei wöchentlichen Gesangstunden in den oberen Gymnasialclassen. Von nun an blieb B., bis er in Rücksicht auf sein Alter sich vom Amte zurückzog, Lehrer an derselben Anstalt, auf welcher er einst seine Bildung erhalten hatte. Michaelis 1821 wurde er Oberlehrer, 1823 Professor und 1847 Director. Bald darauf erwarb er sich zu Jena mit einer jedoch nicht im Druck erschienenen Abhandlung „Ueber die allegorische Interpretation des vierten Evangeliums“ die Würde eines Doctors der Theologie. Seine Hauptunterrichtsgegenstände waren in einer achtundvierzig und ein halbes Jahr umfassenden Lehrthätigkeit die griechische Sprache, Religion und Musik und auch seine schriftstellerischen Arbeiten gehören diesen drei Fächern an. Von bleibendem Werthe sind seine Forschungen auf dem Gebiete der griechischen Grammatik, namentlich aber auf dem der griechischen Musik. Da er mit bedeutenden philologischen Kenntnissen sehr gründliche musikalische verband, so war er, wie nur selten jemand, im Stande, die alten Quellen mit Erfolg zu benutzen: seine Schriften über die alte Musik sind daher bahnbrechend geworden und die heutige Kenntniß der alten uns durch Alypius überlieferten griechischen Notation ist sein Verdienst. Michaelis 1867 trat er in den Ruhestand. Bellermann's gedruckte Schriften sind folgende: „De versibus nonnullis Tibulli (Diss. inaug.)". 1819. — „De graeca verborum timendi structura“. Gymnasialprogramm 1833. — „Fragmentum graecae scriptionis de musica e codicibus editum“. Gymnasialprogamm 1840. (Ein Bruchtheil des später genannten Anonymus.) — „Die Hymnen des Dionysius und Mesomedes“. Text und Melodien nach Handschriften und den alten Ausgaben bearbeitet. 1840. — „Ἀνωνύμου σύγγϱαμμα πεϱὶ μουσιϰῆς. Βαϰχείου τοῦ γέϱοντος εἰσαγωγὴ τέχνης μουσιϰῆς. Anonymi scriptio de musica. Bacchii senioris introductio artis musicae. E codicibus Parisiensibus, Neapolitanis, Romano primum edidit et annotationibus illustravit Fr. B“. 1841. — „Drei anonyme Aufsätze über das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster und die Verwaltung der Streitischen Stiftung“, aus der Leipziger Allgemeinen|Zeitung vom 7., 15. und 21. April 1841 abgedruckt. Mit Anmerkungen begleitet“. 1841. — W. Pape, Handwörterbuch der griechischen Sprache, angezeigt und besprochen in den „Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik". April 1843. — „Schlichte Betrachtungen über das Christenthum und die jetzigen Glaubensstreitigkeiten". 1846. — „Die Tonleitern und Musiknoten der Griechen. Nebst Notentabellen und Nachbildungen von Handschriften auf 6 Beilagen". 1847. — „Griechische Schulgrammatik zur Erlernung des attischen Dialekts nebst einem Lesebuche“. 1852. Zweite Aufl. 1864. Dritte umgearb. Aufl. 1872. — „Des Sophokles König Oedipus". Schulausgabe mit kritischen und das Versmaß erklärenden Anmerkungen. 1857. — „Zum Frieden in und mit der Kirche“. 1869.

    • Literatur

      Friedr. Bellermann, seine Wirksamkeit auf dem Gebiete der Musik. Leipz. und Winterthur 1874. — Jul. Heidemann, Geschichte des Grauen Klosters zu Berlin. Berl. 1874. Vgl. auch das Osterprogramm des Berl. Gymn. z. Gr. Kloster 1874.

  • Autor/in

    H. Bellermann.
  • Zitierweise

    Bellermann, H., "Bellermann, Johann Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 310-311 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10214124X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA