Lebensdaten
1761 – 1841
Geburtsort
Norby (Schleswig-Holstein)
Sterbeort
Lüneburg
Beruf/Funktion
lutherischer Theologe ; Pädagoge
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 100823432 | OGND | VIAF: 301417758
Namensvarianten
  • Christiani, Christoph Johann Rudolf
  • Christiani, Christoph Johann Rudolph
  • Christiani, Christoph Johann Rudolf
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Zitierweise

Christiani, Christoph Johann Rudolph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100823432.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. Carl (1723–81), Pastor in Rieseby u. Flensburg, S des Gerichtsdieners Ant. u. der Cath. Elis. Hübner;
    M Anna Sophia (1732–98), T des Gerh. Langreuther, Pastor in Rendsburg, u. der Sophie Engel Wiggers;
    1) Caroline Auguste Ferdinandine (Ps. Auguste Fischer, 1764-1842), Romanschriftstellerin, geschieden, T des Violinisten an der Wolfenbüttler Hofkapelle Carl Venturini ( 1782) aus Braunschweig u. der Charl. Jul. Wilh. Köchy, Schneidermeisters-Tochter, Schwester des ev. Theol. u. Historikers Karl Venturini ( 1848 [s. ADB XXXIX]), 2) Anna Metthea (1772–1842), T des Schulhalters Niels Larsen Hallager in Bergen u. der Susanne Einarsdatter Foss;
    S aus 1) Carl Rud. Ferd. s. (2), K aus 2) früh †.

  • Biographie

    In Elternhaus und Flensburger Lateinschule noch vom Pietismus berührt, wurde Christiani als Schüler des Kanzlers Cramer-Kiel rationalistischer Theologe und durch seine Erstlingsschriften ein Wegbereiter der Adlerschen Agende (Schleswig). Seit 1788 Pastor in Kahleby-Moldenit, folgte er 1793 einem Ruf nach Kopenhagen als letzter deutscher Hofprediger. Von diesem Amt, das später wegen Danisierung des Hofes unbesetzt blieb, nicht ausgefüllt, gründete er, nach vergeblicher Bewerbung an Sankt Petri, für einen internationalen Zöglingskreis sein Erziehungsinstitut in Vesterbro, das Philanthropin, Gelehrtenschule und Handelsinstitut im Geiste von Campe und Salzmann verband. Von einem „Philanthropin“ darf nur bedingt gesprochen werden, weil der Grundsatz eines solchen nur bei den jüngsten Zöglingen angewandt wurde. Modern mutet in der Anstalt die weitgehende Pflege der Leibesübungen, der musischen und technischen Fächer an. Eigenartig war die Einteilung der Schülergruppen nach charakterlicher Wertung, auffallend die Überfülle von Vorschriften der Haus- und Lebensordnung, wortreich (die Kritik sagt „bombastisch“) die Werbung für das Institut durch die „Beyträge zur Veredlung der Menschheit“ (2 Bände und 1 Anhang, 1796-99). Der bekannteste Lehrer war Professor K. L. Rahbek (vergleiche Rahbek-Museum Kopenhagen). Christiani wurde 1810 Propst (Königlich dänischer Kirchenrat) in Oldenburg (Holstein), 1813 Konsistorialrat in Eutin, 1814 Stadtsuperintendent in Lüneburg. Hier plante er eine Einheitsschule, gründete die Volks- und Bürgerschule (1816), angeregt|von England eine Bibelgesellschaft, gab 1815 bis 1825 das Lüneburger Wochen- und Intelligenzblatt heraus und wurde 1817 D. theol. der Universität Marburg.

  • Werke

    Weitere W Anleitung z. fruchtbaren Nachdenken üb. d. wichtigsten Angelegenheiten d. Menschen, 2 T., Hamburg 1792;
    Btrr. z. Beförderung wahrer Weisheit, Tugend u. Glückseligkeit, 1.-4. Stück. Schleswig 1793;
    Neue Btrr. z. Veredlung d. Menschheit, Kopenhagen u. Leipzig 1802;
    Üb. d. bisher, u. künft. Vfg. meines Erziehungsinst. …, ebenda 1802;
    Die Gewißheit unserer ewigen Fortdauer, Ein Btr. z. Besiegung d. Zweifels, ebenda 1809, Kopenhagen ²1821.

  • Literatur

    ADB IV;
    L. Bobé, Efterladte Papirer fr. d. Reventlowske Fam. Kreds., 10 Bde., Kopenhagen 1895-1931 (zahlr. Nachrr. üb. Ch.);
    ders., in: Dt. Petri-Gemeinde zu Kopenhagen, ebenda 1925, S. 72;
    O. F. Arends, Gejstligheden i Slesvig og Holsten I, ebenda 1932, S. 132 (ältere L aus Schleswig-Holstein);
    Oskar Meyer, Die Herkunft d. „Mirabeau d. Lüneburger Haide“ Carl Rud. Ferd. Ch., in: Lüneburger Bll. 6, 1955, S. 80-97;
    ders., Ch. J. R. Ch., Ein Lb. aus d. dt.-nord. Kulturraum u. aus d. Biedermeierzeit Lüneburgs (in Vorbereitung);
    Dansk Leks. V.

  • Porträts

    Kupf. (Kgl. Bibl. Kopenhagen);
    Kupf. v. Lips nach Jens Juel (Kgl. Kupf.-Slg. ebenda);
    Ölgem. v. Nik. Peters (Städt. Besitz Lüneburg).

  • Autor/in

    Oskar Meyer
  • Zitierweise

    Meyer, Oskar, "Christiani, Christoph Johann Rudolph" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 239-240 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100823432.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Christiani: Christoph Johann Rudolf Ch., seiner Zeit berühmter und beliebter Pädagog und Kanzelredner, Rationalist und im Anfang unseres Jahrh. einer der Träger des deutschen Wesens am Hofe zu Kopenhagen, geb. 15. Apr. 1761 zu Norby in Schwansen (nach dem n. Nekrol. d. Deutschen XIX. zu Flensburg), als emer. Superintendent zu Lüneburg 6. Jan. 1841. Er wurde von seiner Landpfarre Kaleby und Moldenit 1793 als deutscher Hofprediger nach Kopenhagen berufen, nachdem er sich durch einige erbauliche Schriften bekannt gemacht hatte, von denen die „Beitr. zur Beförderung wahrer Weisheit, Tugend und Glückseligkeit“ ins Dänische übersetzt wurden. In Kopenhagen legte er 1795 ein bald sehr berühmtes deutsches Erziehungsinstitut an, aus welchem er eine Sammlung seiner Predigten „Zur Veredlung der Menschheit“ erscheinen ließ. Die vor dem Hofe gehaltenen Predigten waren schon vorher gedruckt und ins Dänische übersetzt; dieses geschah auch mit den späteren „Beiträgen zur Veredlung der Menschheit“ etc. Seine sentimentale Anleitung zur moralisch-relig. Naturbetrachtung und seine (nicht wissenschaftliche) Anthropologie schrieb er dänisch. 1809 wurde er als Hauptpastor nach Oldenburg berufen, erhielt den Titel Kirchenrath, wurde ebenda 1812 Propst und 1813 Consistorialrath in Eutin; 1814 Pastor primarius und Superintendent zu Lüneburg, wo er 1816 die Stiftung einer Freischule betrieb, 1817 Dr. der Theologie. Es werden seine „gediegenen Kenntnisse“ und seine „gründliche Gelehrsamkeit“ gerühmt.

    • Literatur

      Rotermund Gel. Hannover. — Neuer Nekrol. d. Deutschen. 19. Jahrg. 1841 I. S. 46 (mehrfach ungenau).

  • Autor/in

    Krause.
  • Zitierweise

    Krause, "Christiani, Christoph Johann Rudolph" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 212 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100823432.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA