Lebensdaten
1770 – 1832
Beruf/Funktion
Publizist
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 100266193 | OGND | VIAF: 20022379
Namensvarianten
  • Schmidt-Phiseldeck, Konrad Friedrich von
  • Schmidt-Phiseldek, Konrad Friedrich von
  • Phiseldeck, Conrad F. von
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Schmidt-Phiseldeck, Konrad Friedrich von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100266193.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Schmidt: Konrad Friedrich (v.) S.-Phiseldeck wurde am 3. Juli 1770 zu Braunschweig als Sohn des 1789 in den erblichen Adelstand erhobenen Professors Christoph S. (s. diesen) geboren Er besuchte das Gymnasium zu Wolfenbüttel und bezog Michaelis 1787 die Universität Helmstedt, um Theologie zu studiren. Er schloß sich hier hauptsächlich an Henke an und blieb bis Ostern 1790. Er wurde dann Lehrer im Hause des nachherigen Geh. Conferenzraths Brun in Kopenhagen, des Gemahls der Dichterin Friederike Brun geb. Münter, mit dessen Familie er Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz machte. Um den Anfang des Jahres 1794 vertheidigte er an der Universität zu Kopenhagen eine Dissertation und erhielt auf mehrere von ihm eingereichte schriftliche Arbeiten, die als theologisches Examen dienten, Aussicht auf eine gute Predigerstelle im Holsteinschen. Doch hatte er mehr Neigung zur akademischen Laufbahn, und am liebsten würde er in die Heimath zurückgekehrt sein, wenn sich|ihm in Helmstedt eine geeignete Stellung geboten hätte. Noch in demselben Jahre eröffnete er in Kopenhagen philosophische und theologische Vorträge in der Landessprache. Er erwarb das dänische Indigenat und einen sehr einflußreichen Gönner in dem Staatsminister Grafen Schimmelmann, der ihm eine sorgenfreie Muße verschaffte unter der Bedingung, daß er seine Vorlesungen fortsetzen und ein Lehrbuch über das Kantische System schreiben solle. Dieses erschien als „Philosophiae criticae secundum Kantium expositio systematica“ (2 Bde., Kopenhagen 1796—98) in lateinischer Sprache, um so die Kantische Philosophie der ganzen gebildeten Welt zugänglich zu machen. Daran schlossen sich seine „Briefe ästhetischen Inhalts. Mit vorzüglicher Hinsicht auf die Kantische Theorie“ (Altona 1797). Schon früher hatte er eine Sammlung Gedichte herausgegeben (Braunschweig 1794). die nebst der 1827 erschienenen „Auswahl neugriechischer Volkspoesien in deutsche Dichtungen umgebildet“ hauptsächlich dazu beitrugen, seinen Namen in Deutschland bekannt zu machen. In seiner wissenschaftlichen Thätigkeit wandte er sich immer mehr staatsrechtlichen und socialwissenschaftlichen Arbeiten zu, die bald seinen völligen Uebertritt in den praktischen Staatsdienst zur Folge hatten. Er wurde 1797 Assessor im Oekonomie- und Commerzcollegium und Secretär der Commission für Verbesserung des Volksschulwesens, 1804 Mitglied der Quarantänedirection, 1812 wirklicher Etatsrath und 1813 Mitdirector der königl. Reichsbank. Im J. 1823 trat er wieder in das Commerzcollegium, stieg hier 1829 zum Conferenzrath auf und starb am 15. November 1832. Verheirathet war S. seit 1802 mit Wilhelmine Krohn, der Tochter eines Lübecker Bürgermeisters. Die Zahl seiner meist publicistischen Arbeiten, die wol sämmtlich in deutscher Sprache geschrieben sind, ist eine sehr zahlreiche. Es gehören dahin: „Versuch einer Darstellung des dänischen Neutralitätssystems“ (1801—4), „Ueber das jetzige Verhältniß der jüdischen Nation zu dem christlichen Bürgervereine“ (1817), worin er auf eine Aussöhnung beider bedacht ist, „Europa und Amerika oder die künftigen Verhältnisse der civilisirten Welt" (1820), eine Schrift, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde, „Der europäische Bund" (1821), „Die Politik nach den Grundsätzen der heiligen Allianz" (1822), „Proben politischer Redekunst" (1823), „Das Menschengeschlecht auf seinem gegenwärtigen Standpunkte“ (1827), „Die Welt als Automat und das Reich Gottes“ (1829), „Ueber die neuerlichen Aufregungen in den Herzogthümern Schleswig und Holstein“ (1830).

  • Autor/in

    P. Zimmermann.
  • Zitierweise

    Zimmermann, Paul, "Schmidt-Phiseldeck, Konrad Friedrich von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 32 (1891), S. 23-24 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100266193.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA