Dates of Life
1748 – 1800
Occupation
Publizist ; Schulmann ; Schriftsteller
Religious Denomination
evangelisch?
Authority Data
GND: 100132936 | OGND | VIAF: 42181122
Alternate Names
  • Fischer, Gottlob Nathanael
  • Fischer, Gottlieb Nathanael
  • Fischer, Gottlob N.
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Fischer, Gottlob Nathanael, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100132936.html [29.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Fischer: Gottlob Nathanael F., Pädagog und Schriftsteller, geb. am 12. Jan. 1748 zu Graba bei Saalfeld, am 20. März 1800 zu Halberstadt, war der Sohn des Predigers Nathanael Christoph F. ( 1763 zu Saalfeld) und einer Tochter des von den Jesuiten vertriebenen Pfarrers Johann Muthmann. Den ersten Unterricht genoß F. durch seinen Vater; als letzterer 1758 als Diaconus an die St. Johanniskirche nach Saalfeld versetzt wurde, kam er auf die dortige Stadtschule. Hier machten sich Rector Lochmann und Conrector Breithaupt um ihn verdient. Nach dem Tode seines Vaters fand F. 1763 zu Halle in den Franke’schen Stiftungen Aufnahme und bezog 1766 die Universität zu Halle. Er hörte bei Semler und Nösselt Theologie, legte aber zugleich den Grund zu seinem etwas breiten und zerstreuten Wissen in Philologie, Geschichte und Naturwissenschaften. Er bestimmte sich für das Lehramt und nach einiger Uebung im Unterrichten an den Schulanstalten der Franke’schen Stiftungen wurde er 1769 ordentlicher Lehrer am Pädagogium. Gleim zog ihn nach Halberstadt; er wurde 1775 als Rector des Martineums und 1783 nach Struensee's Tode als Rector des Stephaneums berufen. Diese Stellung bekleidete er bis zu seinem Tode; einen Ruf als Professor der Beredsamkeit an die Universität Halle und einen Ruf an die Universität Breslau schlug er aus. Er war mit Anna Auguste Heyne vermählt und hatte mit ihr einen Sohn und zwei Töchter. — F. war von sehr vielseitiger, auch ästhetischer Bildung, als Lehrer überaus lebhaft und anregend, wenn auch wenig pünktlich und sorgsam.|Als Rector des Stephaneums gab er in den Nachrichten von der „Halberstädter Domschule“ 1784 ff. 11 Stücke, nicht unwesentliche Beiträge zur Geschichte dieser Anstalt, erweiterte ihren Lehrplan namentlich durch Pflege der Naturwissenschaften und Cultur der Muttersprache, vermehrte ihre wissenschaftlichen Sammlungen und zeichnete sich als gewandter Redner aus. Seine Abschiedsrede von der Martinischule ist 1783 im Druck erschienen. Indessen stand die Schule nicht im Mittelpunkt seiner Interessen, sodaß unter ihm die unter Struensee so blühende Anstalt namentlich durch die laue Handhabung der Disciplin in großen Verfall gerieth. Um das litterarische Leben in Halberstadt ist F. nicht ohne große Verdienste. Er pflegte und leitete die dortige litterarische Gesellschaft und leistete in ihr sein Bestes; er redigirte seit 1785—1800 die unter verschiedenem Titel erschienenen Halberstädter gemeinnützigen Blätter und lieferte zahlreiche Beiträge dazu. In ähnlicher Richtung wirkte er auch als Schriftsteller in noch weiteren Kreisen durch Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse belebend und belehrend. So hat er Theil an der Herausgabe der „Fliegenden Blätter für Freunde der Toleranz, Aufklärung und Menschenverbesserung“, 1783—84; in den „Beiträgen zur Verbesserung des öffentlichen Gottesdienstes der Christen“, 1785—88, lieferte er schätzbare liturgische Beiträge. Mit A. Riem gab er das „Berlin’sche Journal für Aufklärung", 1788—90, heraus. Als selbständige Werke Fischer's sind zu nennen: „Olavides und Rockow“, 1779; „Freimüthige Briefe über das Religionsvereinigungswesen“, 1782, 2. Aufl. 1787; „Florilegium latinum anni aerae christianae 1786“ (Lipsiae 1785), ein lateinischer Musenalmanach. Eine Sammlung seiner gedruckten Abhandlungen fehlt, die Sammlung seiner ungedruckten Schulreden bewahrt die Bibliothek des Halberstädter Stephaneums.

    • Literature

      Nachruf in den gemeinnützigen Blättern, 1800; Schlichtegroll, Nekrolog, XI. 2. S. 1—86; Allg. litt. Anzeiger, 1800, S. 1681—85; Meusel, Gel. Teutschl.; A. Richter, Beiträge zur Geschichte des Halberstädter Stephaneums, 1875, S. 49—51.

  • Author

    Richter.
  • Citation

    Richter, "Fischer, Gottlob Nathanael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 7 (1878), S. 68-69 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100132936.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA