Lebensdaten
1775 – 1852
Beruf/Funktion
politischer Schriftsteller
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 100050875 | OGND | VIAF: 42179940
Namensvarianten
  • Boost, Johann Adam
  • Boost, J. A.
  • Boost, Johann A.

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Boost, Johann Adam, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100050875.html [27.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Boost: Joh. Adam B., geb. zu Aschaffenburg 28. April 1775, Sohn des kurmainzischen Amtsverwesers und Hofgerichtsrathes Karl Joseph Schweikard B., bezog im J. 1789 die hohe Schule zu Mainz. Gleich seinem Vater betheiligte er sich 1792 an der Revolution, ohne jedoch hierbei eine so hervorragende Thätigkeit wie ersterer zu entwickeln (s. „Darstellung der Mainzer Revolution“ I. 112. 368). Beim Auszug der Franzosen aus Mainz, 24. Juli 1793, entkam B. in der Kleidung eines französischen Soldaten, ging nach Paris, woselbst er zweimal zu den Sitzungen des Convents zugelassen wurde, und erhielt dann eine Stelle als Forstbeamter im Elsaß. Während der Vater bei der zweiten Occupation der Stadt Mainz durch die Franzosen sich als Lohn für seine Gesinnung eine Anstellung verschaffte, hielt sich der Sohn vom Staatsdienste zurück und lebte, von mancher seiner früheren Ideen bekehrt, als Oekonom in einem Dorfe bei Mainz. Bei der Ueberweisung der Provinz Rheinhessen an das Großherzogthum Hessen fungirte B. 1816 und 1817 als Specialcommissar, dann kam er 1831 als Calculaturgehülfe bei der General-Controle der indirecten Abgaben nach Darmstadt. Aus der Zeit von 1815—1824 rühren von ihm folgende, ihrem Werthe nach höchst unbedeutende Schriften her: „Ueber die Rheinlande in staatswirthschaftlicher und ökonomischer Beziehung“ (Darmstadt 1815); „Ueber die Maßregeln der älteren und neueren Staaten bei Theuerungs- und Hungersnoth“ Mainz 1817); „Was waren die Rheinländer und was ist aus ihnen|geworden?“ (Mainz 1819); „Ueber Productions- und Consumtionssteuern“ (Darmstadt 1824). In dieser Zeit hat sich sein Uebergang zu hochkatholischen Anschauungen vollzogen. Vgl. seine Schrift: „Das Jahr 1810 oder Darstellung der Revolution in ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, Darmstadt 1832. Im J. 1833 siedelte B. nach Regensburg über. Dort publicirte er u. a. „Die neueste Geschichte der Menschheit“, auch unter dem Titel: „Die neueste Geschichte von Frankreich und Oesterreich (1789—1834)“ 1 Bd. Regensburg 1833. Von Regensburg wanderte B. nach Augsburg, redigirte von 1838 bis 1842 die Augsburger Postzeitung und schrieb dort: „Die Gegner der Kirche“ (1839); „Geschichte der Reformation und Revolution von Frankreich, England und Deutschland (1517—1843)“, 3 Bde.; die, wie seine geschichtlichen Arbeiten überhaupt, wissenschaftlich nichtig, sich durch eine ebenso geistlose als krasse kirchliche Einseitigkeit auszeichnen. Ferner: „Die Geschichte und die Propheten, die wahren Schlüssel zu den Pforten der Zukunft“, Augsburg 1846; „Sammlung moralischer Erzählungen für Deutschlands Söhne und Töchter“. 2 Bde. Augsburg 1843 und ließ fünf Jahre darauf eine gleich tendenziöse Schrift: „Die Weissagungen des Mönches Hermann zu Lehnin über Preußen“ etc. erscheinen. Noch im J. 1847 war B. nach Mainz gezogen, wo er im Alter von 78 Jahren im St. Vincenzhospital am 8. Oct. 1852 gestorben ist.

    • Literatur

      Vgl. Scriba, Schriftstellerlexikon des Großherzogthums Hessen I. 32, 486. II. 71.

  • Autor/in

    Bockenheimer.
  • Zitierweise

    Bockenheimer, "Boost, Johann Adam" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 139-140 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100050875.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA