Lebensdaten
erwähnt um 1260 , gestorben 1311
Beruf/Funktion
Reichslandvogt ; Graf von Katzenelnbogen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 143210882 | OGND | VIAF: 162366311
Namensvarianten
  • Eberhard von Katzenelnbogen
  • Eberhard I. von Katzenelnbogen
  • Eberhard I.
  • mehr

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Eberhard I., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd143210882.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gf. Dieter IV. (II.) v. Katzenelnbogen, auf Lichtenberg;
    M Hildegund (T des Eberhard v. Dornberg ?);
    B Dieter V. ( 1276), nutzte rücksichtslos u. erfolgreich die Schwäche der Reichsgewalt unter den staufischen Gegenkönigen u. im Interregnum eigensüchtig aus;
    Schw Adelheid ( Gf. Walram II. v. Nassau);
    Elisabeth, T des Gerhard III. v. Eppstein u. der Elisabeth v. Nassau, die E. beträchtliche Güter im Rhein-Main-Gebiet zubrachte;
    4 S, 2 T, u. a. Gerhard ( Margarethe, T des Gf. Eberhard v. der Mark, 1308, s. ADB V);
    N u. a. Adolf v. Nassau, dt. Kg. ( 1298, s. NDB I).

  • Biographie

    Um 1260 teilte E. mit seinem älteren Bruder Dieter V. die Grafschaft und begründete die jüngere Katzenelnbogener Linie (1403 erloschen). Im Gegensatz zu Dieter V. war E. unter drei deutschen Königen – Rudolf von Habsburg, Adolf von Nassau und Albrecht I. – die stärkste und sicherste Stütze der Reichspolitik am Rhein. Nachdem er 1275 in die Dienste Rudolfs getreten war, wurde er bald einer seiner engsten Vertrauten und Gehilfen, war ebenso an der Politik Adolfs maßgeblich beteiligt und wurde auch von Albrecht I. übernommen, da er inzwischen wegen seiner Klugheit, Erfahrung und Zuverlässigkeit unentbehrlich geworden war. E. vertrat die Interessen des Reiches als Rat Rudolfs und Adolfs als Reichsburgmann in Boppard, als Reichsburgmann, Vogt und Reichsamtmann zu Oppenheim, als Reichslandvogt am Rhein und in Oberschwaben. Dabei bewährte er sich auf militärischen Zügen (mit Rudolf nach Böhmen 1275 und 1280, mit Adolf nach Thüringen 1294 und gegen Herzog Albrecht 1298 sowie unter König Albrecht im rheinischen Zollkrieg 1301/02) und war führend beteiligt an wichtigen politischen Verhandlungen (für Adolf 1292 mit Herzog Johann von Lothringen und Brabant und 1294 mit König Eduard von England, für Albrecht 1299 mit Graf Guido von Flandern) und an diplomatischen Missionen (an Herzog Albrecht von Österreich wegen seiner geplanten Wahl zum deutschen König 1290, im Auftrage König Albrechts an die Kurie 1302 und 1303). Ebenso erfolgreich trat er in seiner amtlichen Tätigkeit als Reichslandvogt auf (bei der Landfriedenswahrung 1278, der königlichen Städte- und Steuerpolitik, vornehmlich 1285-88, der Reichsgutverwaltung und -wahrung, vor allem gegenüber EB Gerhard von Mainz). Nicht minder bedeutend waren seine eigenen territorialen Erfolge. E. verstand es durchaus, mit den Reichsinteressen auch seinen eigenen Vorteil zu wahren. Er hat jedoch seine überragende örtliche Stellung nicht auf Kosten des Reiches ausgenutzt, sondern diesem bedeutende Opfer gebracht. Von seiner Oppenheimer Amtsstellung aus dehnte er seinen Einfluß auf Grund königlicher Spezialmandate und Prokurationen zeitweise über die Wetterau bis in das fuldische Gebiet und über Oberschwaben bis nach Zürich aus. Er war der letzte bedeutende weltliche Vertreter der Reichsinteressen am Mittelrhein, der in beamteter Stellung tätig war. Unter König Heinrich VII., an dessen Erhebung er noch mitwirkte, trat er wegen seines hohen Alters nicht mehr hervor.

  • Literatur

    K. E. Demandt, Die Anfänge d. Katzenelnbogener Grafenhauses u. d. reichsgesch. Grundlagen s. Aufstieges, in: Nass. Ann. 63, 1952 (ältere L); ders., Regg. d. Grafen v. Katzenelnbogen I-IV, 1953–57, = Veröff. d. Hist. Komm. f. Nassau XI (alle Qu.).

  • Porträts

    Zeitgenöss. plastisches Grabmonument.

  • Autor/in

    Karl E. Demandt
  • Zitierweise

    Demandt, Karl Ernst, "Eberhard I." in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 228-229 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd143210882.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA