Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Textilindustrielle
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139788905 | OGND | VIAF: 102635802
Namensvarianten
  • Mattausch

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Zitierweise

Mattausch, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139788905.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Franz Karl (1771 - um 1830) war seit 1797 Leiter der Leitenbergerschen Textilfabrik in Wernstadt Bez. Tetschen (Böhmen). 1803 gründete er in Tetschen gemeinsam mit seinem Schwager Josef Richter eine Baumwollweberei. Sein Sohn Friedrich (1800–66) errichtete 1825 in Bensen eine Baumwollspinnerei, für die er eine Spinnmaschine selbst konstruiert hatte. Die ersten Lieferungen von Garnen an Strumpfhersteller erfolgten 1827. Nach günstiger Entwicklung der Geschäfte wurde 1843-45 im benachbarten Franzenthal eine zweite Spinnerei errichtet, 1856-58 eine mechanische Baumwollweberei und 1862 eine dritte Spinnerei in Scharfenstein. Das Textilunternehmen gehörte nun zu den bedeutendsten in Böhmen. Seit 1855 war der Sohn Franz Karl (1829–93) Teilhaber der Firma „Friedrich Mattausch & Sohn“, seit 1866 ihr Alleininhaber. Durch Neubauten und Zukäufe vergrößerte er das Unternehmen weiter, das 1890 schon 1100 Beschäftigte hatte. 1893 waren vier Spinnereien, zwei Webereien, eine Färberei, eine Bleicherei und ein Werk für Ausrüstung in Betrieb. Hergestellt wurden Baumwollgarne, Weißwaren, Taschentücher sowie Buntgewebe für Futter- und Kleiderstoffe. Nach dem Tode Franz Karls wurde 1893 sein Schwiegersohn Alfred Frieser (1851–1916) Leiter des 1901 in eine AG umgewandelten Unternehmens, während die Söhne Heinrich (1863–1922), Ernst (1866–1919) und Georg (1867–1915) als Vizepräsidenten fungierten. 1917 wurden die Betriebe an die Mautner AG in Wien verkauft. Die Werke in Bensen und Franzenthal arbeiteten weiter unter der Firma „Friedrich Mattausch & Sohn KG“ mit Emil Johann Kreibich (1899–1982), dem Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Reichenberg, als Komplementär. 1945 wurden sie enteignet und in die volkseigenen „Vereinigten Baumwollwerke, Prag“ eingegliedert. – Ein Enkel Alfred Friesers, Hellmut Frieser (* 1901), Dr.-Ing., Photochemiker, war seit 1936 Professor in Dresden, seit 1952 Leiter des Laboratoriums der Agfa AG in Leverkusen und 1958-79 Professor an der TH München.

  • Literatur

    Festschr. z. 50j. Jubiläum d. Fa. Friedrich Mattausch & Sohn in Bensen, 1877;
    Eckstein, Industrie-Album, 1884 (P);
    L. Neder, Franzenthal b. Bensen, in: Bensener Bezirks-Kal. 2, 1907, S. 107-24;
    Die Großindustrie Österreichs III, 1908, S. 51-53;
    F. Hantschel, Biogrr. dt. Industrieller aus Böhmen, 1920, S. 45-47;
    Die Großunternehmen im Dt. Reich, 1944, Bd. 7, S. 49;
    Bohemia-Jb. 6, 1965, S. 265, 12, 1971, S. 216;
    A. Lühne, Entwicklungsgang d. Fa. Friedrich Mattausch & Sohn, in: Btrr. d. Arbeitsgemeinschaft f. Heimatforschung in Nordböhmen 12, 1975, Nr. 2, S. 1-6;
    Biogr. Lex. z. Gesch. d. böhm. Länder II, 1984.

  • Autor/in

    Erhard Marschner
  • Zitierweise

    Marschner, Erhard, "Mattausch" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139788905.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA