Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
westpreußische Familie
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 139780513 | OGND | VIAF: 102628187
Namensvarianten
  • Mylwe, von der
  • Meleu, von der
  • Melwe, von der
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Zitierweise

Mülbe, von der, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139780513.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Name der in Westpreußen ansässigen Familie leitet sich her von einem 1290 erstmals erwähnten Ort Mylwe (Meleue, Melwe, Milwen, heute Milewo) bei Neuenburg an der Grenze zwischen Schwetzer und Marienwerder Kreis. Nach dem Wappen wird eine gemeinsame Abstammung mit den Herren von Konopat und Heselecht vermutet. Die Stammreine beginnt mit Nikolaus v. d. Milbe (erw. 1376). Er wird als Vater des Dietrich angesehen, der 1402 als Landritter des Dirschauschen Gebietes genannt ist. Wohl sein Sohn „her Dyterich von der Mylwe“ wird 1453 in einem Treueeid erwähnt. Dessen Sohn Jakob erscheint 1469, 1480 und 1498 als Herr auf Milwen und Woplauken. Von seinen beiden Söhnen wurde Bartholomäus (erw. 1507/23) Stifter der riesenburg. Linie, deren Vertreter vorwiegend in braunschweig.|Diensten standen. Hierzu gehören u. a. der westfäl. Tribunalspräsident Christian (1754–1812) und dessen Sohn, der preuß. Landgerichtsrat Hermann (1810–49, s. NND). Dietrich (erw. 1519/47), der die rastenburg. Linie begründete, war Erbherr auf Milwen, Woplauken, Bäslack. Er wurde mit Hengst und Harnisch nach Rastenburg bestellt, um unter Dietrich v. Schlieben am Krieg gegen Polen teilzunehmen, und 1520 vom Herzog mit freier Fischerei auf dem See Mogen im Amt Rastenburg beliehen. Der preuß. Kapitän Adam Gottfried ( 1716), Erbherr auf Mickelnick, besaß wohl als letzter das Gut. Sein Sohn Christoph Ludwig (1709–80) stand 53 Jahre im preuß. Militärdienst und brachte es 1776 zum Generalmajor (s. Priesdorff II, S. 94 f.). Dessen Sohn Hans Christoph (1748–1811) wurde als General im Siebenjährigen Krieg mit dem Orden Pour le mérite ausgezeichnet (s. Priesdorff III, S. 267). Zu den Nachkommen seines ersten Sohnes, Oberst Ludwig (1793–1877), zählen der Generalmajor und Kommandant von Danzig, Otto (1829–1916, s. Priesdorff IX, S. 251 f.), und dessen Bruder Wilhelm (1834–1909), der 1866 und 1870/71 als Hauptmann diente (s. BJ 14, Tl.). Gustav (1831–1917) erhielt als Generalmajor den Roten Adler-Orden II. Kl. mit Eichenlaub und Schwertern (s. Priesdorff X, S. 50 f.). Ein jüngerer Sohn Hans Christophs, Otto (1801–91), war während der Straßenkämpfe in Berlin 1848 Major. Im Krieg gegen Österreich 1866 wurde er zum Militärgouverneur des Kgr. Sachsen ernannt und erhielt als General der Infanterie seinen Abschied (s. Priesdorff VI, S. 470-73). Auch sein Sohn Franz (1840–1915), 1866 als Regimentsadjutant an dem erfolgreichen Gefecht von Soor und an der Schlacht von Königgrätz beteiligt, avancierte nach dem Krieg gegen Frankreich zum General der Infanterie. Sein Sohn Dr. phil. Wolf Heinrich (1879–1965) verzichtete als erster in der Familie auf eine militärische Laufbahn; 1905 wurde er Privatdozent für Kunstgeschichte an der TH Hannover, 1912 in Heidelberg, seit 1915 lebte er als Privatgelehrter, freier Schriftsteller und Übersetzer in München. Neben Lyrik und kunsthistorischen Schriften verfaßte er den mehrfach aufgelegten phantastischen Roman „Die Zauberlaterne“ (1937) und fertigte zahlreiche Übersetzungen aus dem Norwegischen, Dänischen, Französischen, Italienischen und Englischen (s. L). Ein Enkel Ottos ( 1891) Dr. iur. Otto (1894–1962) befaßte sich eingehend mit der Familiengeschichte.

  • Literatur

    Hs. Aufzeichnungen z. Fam.gesch. bis 1776 (Abschr. in Priv.bes.);
    Btrr. z. Preuß. Fam.kde., in: Zs. d. Hist. Ver. f. d. Reg.-Bez. Marienwerder, H. 22, 1888;
    GHdA Adelige Häuser A XV, 1979, S. 343-51. – Zu Wolf-Heinrich: Catalogus professorum, FS d. TH Hannover 1831-1981, II, 1981;
    Kürschner, Lit.-Kal. Nekr. 1936–70.

  • Autor/in

    Wolf-Christian von der Mülbe
  • Zitierweise

    Mülbe, Wolf-Christian von der, "Mülbe, von der" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 298-299 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139780513.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA