Lebensdaten
1835 – 1907
Geburtsort
Schloß Clemenswerth bei Sögel (Emsland)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bankier ; Bürgermeister von Papenburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 139272607 | OGND | VIAF: 100559913
Namensvarianten
  • Russell, Emil

Quellen(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Russell, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139272607.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1805–83), Verw.jurist in S. u. Meppen, S d. Gerhard Heinrich (1765–1810), Kaufm. in Haselünne, u. d. Anna Elisabeth Schaepman ( 1839), aus Zwolle (Niederlande);
    M Amalie, aus Recklinghausen, T d. Georg Christoph Landschütz, arenberg. Gen.-Domainen-Insp.;
    Ur-Gvv N. N., während d. 7j. Kriegs engl. Kriegskommissar im Emsland;
    7 Geschw;
    1) Angela Beckering (1840–77), T e. RA in Papenburg, 2) 1878 Therese Landschütz (1853–1927, Cousine), aus Recklinghausen;
    2 S, 3 T aus 1) Hedwig (1865–1953, Wilhelm v. Rintelen, 1855–1938, preuß. Adel 1913, aus Dortmund, preuß. Gen.lt., s. NDB 21*), Enno (s. 2), Otto (1871–1935), Offz., Frida (1876–1952. 1] Franz v. Buhl, 1867–1921, aus Deidesheim, Pfalz, Weingutsbes., Präs. d. Dt. Weinbauverbands, 1910 Reichsrat d. Krone Bayern, s. NDB III*, 2] Carl Anton Piper, 1874–1938, Journ., Pol., 1920-24 MdR [DVP], 1930 hamburg. Gesandter in B., s. Rhdb), Elsbeth (⚭ Paul Böhmer, 1864–1911, Dr. iur., Verw.beamter in Elsaß-Lothringen, Bgm. v. Metz, Unterstaatssekr. im Reichskolonialamt, s. BJ 14, Tl.);
    3 S, 1 T aus 2) Alfred (1881–1959), Landrat in Steinfurt (Westfalen), Erich (1883–1974), Offz., Annie (1885–1971, Fritz Mackowsky, aus B., Gen.stabsoffz., Bankangest.), Prosper (1889–1910);
    E Fritz-Joachim v. Rintelen (1898–1979), Prof. f. Phil, in Bonn, München u. Mainz (s. NDB 21).

  • Biographie

    R. absolvierte nach dem Gymnasialbesuch in Osnabrück und Meppen ein Jurastudium in Göttingen (1853–56), an das sich ein Referendariat in Meppen, Lauenstein und Wennigsen anschloß. Im Sommer 1860 legte er die Prüfung zum Regierungsassessor ab. Noch vor dem Examen wurde er zum Bürgermeister von Papenburg gewählt, wo er eine moderne Stadtverwaltung aufbaute. Bei den Wahlen zum Norddt. Reichstag scheiterte er 1867 als nationalliberaler Bewerber. Auf Veranlassung von Johannes Miquel (1828–1901), 1867-69 R.s Kollege im hann. Provinziallandtag, bot ihm die „Disconto-Gesellschaft“ in Berlin die Stelle des Syndikus an, die er 1872 antrat. Seine erste Aufgabe war die Sicherung des in rumän. Eisenbahnbauvorhaben angelegten dt. Kapitals, das nach dem Zusammenbruch des Eisenbahnimperiums von Henry Strousberg (1823–84) von einem Totalverlust bedroht war. Zusammen mit dem Bankhaus „S. Bleichröder“ gründete die Disconto-Gesellschaft eine Auffanggesellschaft, in deren Aufsichtsrat R. maßgeblich an der Sanierung mitwirkte. 1874 erhielt er Prokura, 1876 wurde er in den Kreis der persönlich haftenden Geschäftsinhaber der Disconto-Gesellschaft aufgenommen. Zuständig für die juristische Fundierung von Beteiligungen sowie die Mitverwaltung und Überwachung von Gesellschaften, an denen die Disconto-Gesellschaft interessiert war, gehörte zu seinen Hauptaufgaben die Reorganisation der verlustreichen „Dortmunder Union“ (Union AG f. Bergbau, Eisen- u. Stahlind.). Zusammen mit Max v. Schinckel (1849-1938) (Norddt. Bank Hamburg) begründete R. 1887 die „Brasilian. Bank“ für Deutschland und verhandelte 1895 die Verschmelzung der Norddt. Bank mit der Disconto-Gesellschaft. 1900 schied er aus seiner Stellung als Geschäftsinhaber aus und war bis 1905 Aufsichtsratmitglied der Disconto-Gesellschaft. Als Autorität auf dem Gebiet des Währungswesens gehörte er 1894 der sog. „Silberkommission“ im Streit um die dt. Goldwährung an. 1882 war er Mitglied der von der Reichsregierung einberufenen Sachverständigenkonferenz zur Beratung der Aktienrechts-Novelle, 1891-96 der vom Bundesrat berufenen zweiten Kommission zur Beratung des Bürgerlichen Gesetzbuches und 1895 Mitglied der Gutachterkommission für das neue Handelsgesetzbuch. Daneben hatte er einflußreiche Verbandsämter inne (bis 1901 stellv. Vors. d. Central Verbandes Dt. Industr. u. d. Dt. Handelstages).|

  • Auszeichnungen

    Kgl. rumän. Gen.konsul.

  • Literatur

    Die Disconto-Ges. 1851-1901, 1901;
    H. Münch, Adolph v. Hansemann, 1932;
    E. W. Schmidt, Männer d. Dt. Bank u. Disconto-Ges., 1957 (P);
    E. Wagner, in: Jb. d. Emsländ. Heimatbundes 31, 1985;
    Qu.slg. z. Gesch. d. dt. Soz.pol. 1867-1914, I/2, S. 155 f. u. II/2, S. 623;
    Biogr. Hdb. Osnabrück (P);
    Emsländ. Lb.

  • Autor/in

    Martin L. Müller
  • Zitierweise

    Müller, Martin L., "Russell, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 298-299 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139272607.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA