Lebensdaten
1812 – 1898
Geburtsort
Naumburg/Saale
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Fabrikant ; Maschineningenieur
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 138715971 | OGND | VIAF: 90975226
Namensvarianten
  • Hoppe, Carl
  • Hoppe, Karl

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hoppe, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138715971.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1774–1835), Domprediger in N., später Sup. u. Oberpfarrer in Freyburg/Unstrut u. Eisleben, S d. Pfarrers Joh. Ernst in Letza u. d. Joh. Erdmuthe Hilliger;
    M Friederike (1784–1832), T d. Carl Ludw. Nitzsch (1751–1831), Prof. d. Theol. u. Gen.sup. in Wittenberg, u. d. Louise Wernsdorf;
    Ur-Gvv Joh. Zacharias Hilliger (1693–1770), Prof. d. Theol. (s. Jöcher, W);
    Om Ludwig Nitzsch (1782–1837), Prof. d. Zoologie in Halle, Karl Nitzsch (1787–1868), Prof. d. Theol. u. Oberkonsistorialrat in B., Wilhelm Nitzsch (1790–1861), Prof. d. Philol. in Wittenberg, Kiel u. Leipzig (alle Nitzsch s. ADB 23);
    B Reinhold (s. 2), Felix H.-Seyler (s. 3);
    Schw Laura ( Carl Vogt, 1808–69, Prof. d. Theol., Pastor an St. Marien, Sup. in Greifswald), Rosa ( Hermann Erdmann, Sup. u. Pfarrer in Tilsit);
    Vt Karl Wilh. Nitzsch (1818–80), Prof. d. Gesch. in B. (s. ADB 23);
    - Berlin 1838 Carol. Frieder. Dorothea (1808–76), verw. Borstein, T d. Gastwirts Frdr. Wilh. Höpfner;
    4 S (1 früh †), 4 T (1 früh †), u. a. Paul (1846–1910) u. Hugo (1851–1905), beide in d. väterl. Fabrik tätig (s. Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 7, 1906, S. 96 f.);
    N Hugo Erdmann ( 1910), Chemiker (s. NDB IV).

  • Biographie

    H. besuchte das Gymnasium in Schulpforta und trat 1829 in die Naumburger Gewerbeschule ein. 1832 ging er nach Berlin auf das Gewerbeinstitut. Auf Empfehlung von P. W. Beuth wurde er 1834 in der Eisengießerei und Maschinenfabrik von F. A. Egells in Berlin als Konstrukteur angestellt. Hier war er 10 Jahre lang tätig und entwarf unter anderem eine neue Lokomotivsteuerung (Preußisch Patent 1841). – 1844 trat H. als Teilhaber in das kleine Maschinenbaugeschäft von E. Lindner ein und übernahm es ein Jahr später. Mit 40 bis 60 Arbeitern wurden kleine Dampfmaschinen eigener Konstruktion sowie Lokomobilen mit ausziehbarem Kessel hergestellt. 1848 wurde das Fertigungsprogramm in neuen Räumen stark erweitert. Die Belegschaft betrug 1850 200 Mann, 1895 600, davon waren 60 Ingenieure.

    Grundlage des Fabrikationsprogramms blieb der Bau von Ein- und Zweizylinder-Dampfmaschinen für Industrie und Bergbau. Bis 1880 wurden 1053, bis 1895 1541 Dampfmaschinen geliefert. Ferner wurden Zuckerfabriken, Mahl-, Öl- und Sägemühlen, Ziegeleien, Brauereien und Brennereien sowie Munitions- und Geschützfabriken im In- und Ausland maschinell ausgestattet. 40 Jahre lang wurde das oberschles. Industriegebiet mit Wasserhaltungsmaschinen bis zu den größten Einheiten sowie Förderanlagen beliefert. Seit 1869 erhielten die Förderkörbe eine von H. entworfene, sehr zuverlässige Fallbremse, die später patentiert wurde. – In den 70er Jahren wurde der Bau hydraulischer Anlagen aufgenommen. Hergestellt wurden unter anderem hydraulische Kräne, Aufzüge, Prellböcke, Dreh- und Hubbrücken sowie hydraulische Motoren. Viel beachtet wurde das hydraulische Heben und Drehen des Kreuzbergdenkmals in Berlin (1878), das H. selbst leitete. Der größte Auftrag war der Bau der hydraulischen Einrichtungen des Nord-Ostsee-Kanals (1892/94). 1893 konstruierte H. für die TH Berlin eine große hydraulische Materialprüfmaschine, die später in das Materialprüfungsamt überführt wurde und jahrzehntelang ihren Dienst versah.

    H. war nicht nur einer der einfallsreichsten und vielseitigsten Konstrukteure des 19. Jahrhunderts, er verstand es auch, sein Wissen an seine Ingenieure und Arbeiter weiterzugeben. Die Lehrlingsausbildung im H.-Werk war vorbildlich, auch Volontäre kamen gern dahin. H.s in echter Frömmigkeit wurzelnde soziale Einstellung kam dadurch zum Ausdruck, daß er auf dem an seine Fabrik angrenzenden Grundstück 72 Arbeiterwohnungen errichten ließ. Das Werk brach schon 4 Jahre nach dem Tod seines Gründers finanziell zusammen.

  • Literatur

    P. u. H. Hoppe, Zum Gedächtnis d. … C. H., 1898;
    VDI-Zs. 42, 1898, S. 194;
    C. Matschoß, Die Entwicklung d. Dampfmaschine, 1908 (P);
    G. Arnold, in: VDI-Nachrr. 18, 1964, Nr. 33;
    ders., C. H., in: Technikgesch. 32, 1965, Nr. 1 (P);
    BJ V (Tl.).

  • Autor/in

    Gerhard Arnold
  • Zitierweise

    Arnold, Gerhard, "Hoppe, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 614 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138715971.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA