Lebensdaten
1802 – 1884
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Möbelfabrikant ; Tischler ; Unternehmer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 138693587 | OGND | VIAF: 90955600
Namensvarianten
  • Pallenberg, Johann Heinrich
  • Pallenberg, Heinrich
  • Pallenberg, Johann Heinrich

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Zitierweise

Pallenberg, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693587.html [16.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Valentin (1769–1827), Dachdeckermeisterin K.;
    M Margarete (1775–1843), T d. Nicolaus Schunck u. d. Barbara Hammers;
    B Franz Jakob (1808–95), Möbelfabr., leitete seit 1843 d. Furnierschneiderei d. Fa. H. Pallenberg;
    Köln 1828 Cäcilia, T d. Anton Becker u. d. Anna M. Schmitz;
    3 S Jakob (s. 2), Gerhard (1833–89), Franz (1834–82), alle Möbelfabr., 3 T;
    E Heinrich ( 1914), Möbelfabr. in Australien, Franz (1873–1949, Angela, T d. Arnold Böcklin, 1872–1901. Maler, s. NDB II).

  • Biographie

    P., der aus einer kinderreichen Handwerkerfamilie stammte, wechselte nach nur wenigen Monaten als Lehrling in einer Brauerei zu einem Kölner Tischlermeister, der sein ungewöhnliches zeichnerisches Talent förderte. 1819 ging er auf Wanderschaft, zunächst für neun Monate nach Brüssel, dann für vier Jahre nach Paris, dem damaligen künstlerischen Zentrum des Möbelhandwerks. Parallel zu seiner weiteren handwerklichen Spezialisierung erhielt er Zeichenunterricht bei dem in Paris lebenden Hofarchitekten Jakob Ignaz Hittorf. Für den Militärdienst nach Köln zurückgekehrt, avancierte er bald zum Regimentsschreiner und konnte später bei seinem Vater nebenher eine kleine Tischlerwerkstatt mit vier Gesellen betreiben. Nach dem Tod seines Vaters aus dem Militärdienst entlassen, widmete P. sich seiner kleinen Firma „H. Pallenberg“, die sich zunächst auf Treppen und Möbel spezialisiert hatte. 1830 erwarb er die von seinem Vater betriebene Weinschenke nebst Weinanbau am alten Ufer und nutzte das Gelände zur Errichtung einer, zunächst mit einer Roßmühle betriebenen Furnierschneiderei, eine der ersten dieser Art in Deutschland. 1836 schaffte P. als erster Kölner Gewerbebetrieb zwei Dampfmaschinen zum Antrieb der vier Sägen an. Inzwischen beschäftigte er 36 Tischler und zwei Drechsler. Er selbst experimentierte mit Intarsienarbeiten, wofür er eine eigene Maschine entwickelt hatte. Nachdem sein Bruder Franz seit 1843 die inzwischen abgetrennte Furnierschneiderei in eigener Regie weiterführte, beschäftigte P. jetzt auch Bildhauer, Tapezierer und Dekorateure, so daß neben dem Hauptgeschäftszweig der Kunstmöbelherstellung die Bereiche Innenausbau und Innenausstattung (Wohnungseinrichtungen) zur zunehmenden internationalen Bekanntheit des Unternehmens beitrugen. Seit der Verleihung des Hoflieferantentitels durch den preuß. Hof verzeichnet die Kundenliste nahezu alle deutschen Adelshäuser und enthält Namen finanzstarker Industrieller, die P. mit den kunstvollen Holzinnenarbeiten ihrer repräsentativen Villen beauftragten. Aufgrund ihres Bekanntheitsgrades konnte die Firma die in den Revolutionsjahren 1848/49 zu verzeichnenden Umsatzeinbrüche durch Bestellungen aus den USA ohne große Verluste kompensieren. Sämtliche technischen Neuerungen wurden im Unternehmen eingeführt, wobei keine Serienproduktion angestrebt wurde. Im Vordergrund stand die Umsetzung eigener gestalterischer Ideen im Bereich der Stilmöbel und die Befriedigung der individuellen Kundenwünsche. P. betrieb nebenbei einen umfassenden Kunsthandel und gehörte zu den bedeutenden Kölner Kunstsammlern und -förderern. Das Kunstgewerbemuseum erhielt eine Vielzahl von Stiftungen aus dem Haus Pallenberg. 1861 übergab P. das Unternehmen seinen Söhnen Jakob und Franz.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Freien Ökonom. Ges. Petersburg (1770), d. Komitees z. topogr. Beschreibung Rußlands (1777), d. Bergkollegiums (1785), d. Ak. d. Wiss. zu Göttingen (1777), St. Petersburg (1785), Kopenhagen, Stockholm, Paris (1801) u. München (1808);
    Historiograph d. Admiralitäts-Kollegiums (1781 ?);
    Kollegienrat (1782);
    russ. Wladimirorden (1785);
    russ. Staatsrat (1793).

  • Porträts

    Ölgem. v. W. Leibl. 1871 (Köln, Wallraf-Richartz-Mus), s. Wilhelm Leibl z. 150. Geb.tag. hg. v. G. Czymmeku. C. Lenz, 1994, S. 272.

  • Autor/in

    Jürgen Weise
  • Zitierweise

    Weise, Jürgen, "Pallenberg, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 16 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138693587.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA