Dates of Life
erwähnt Mitte 5. Jahrhundert
Occupation
fränkischer König
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 138417989 | OGND | VIAF: 316740968
Alternate Names
  • Meroweus I. (in der ADB)
  • Merowech I.
  • Merowech
  • more

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Merowech, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138417989.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Meroweus I., Frankenkönig. Nach fränkischer Sage war M. der Sohn Chlogio's, jenes Königs eines salischen Gaues, welcher von Dispargum (unbestimmbare Lage: Duisburg am Rhein? oder Duysborg zwischen Löwen und Brüssel? oder Diestem an der Demer?) aus seine Macht erheblich erweiterte, namentlich Cambrai gewann und von da aus alles Land bis zur Sumina (Somme) c. 420; dessen Sohn war M., der Vater Childerichs I. (geb. c. 436, 481), des Vaters Chlodowechs (geb. 466, 511: s. diese Artikel); es besteht kein Grund, an der Existenz dieses M. und der angegebenen Stellung in der Ahnenreihe der nach ihm benannten Merowinger zu zweifeln, wenn auch die Sage seine Abstammung auf einen Meerdämon zurückführt, der die am Seestrande lustwandelnde Gattin Chlogio's überwältigend umarmt habe. Diese Stammsage des salischen Königshauses ist eine sehr wichtige Bestätigung der heroisch-mythologischen. Grundlage des altgermanischen Königthums: das königliche Geschlecht galt in Geschichte oder Sage für das edelste, d. h. war (oder galt als) das älteste Adelsgeschlecht. „Adal“ bedeutet selbst „Geschlecht“ und die Edeln sind die Geschlechter κατ᾽ἐξοϰήν, die ursprünglichsten Sippen der Völkerschaft oder des ganzen Volkes: daher führen die Königsgeschlechter fast alle auf Götter oder Halbgötter zurück, auf den göttlichen Stammvater des Volkes (Wotan, Donar, Freyr). Es ist nun sehr bezeichnend dafür, wie tief diese Vorstellung im Glauben der Germanen|wurzelte, wie unentbehrlich gerade diese Grundlage des Königthums galt, daß auch bei einer erst so spät, bei bereits beginnender Christianisirung, zu größerer Bedeutung gelangten Dynastie das Volk gleichwohl eine solche Stammsage bildete. Daß ein „Meerwicht“ der Stammvater war, enthält den echt sagenmäßigen Ausdruck dafür, daß die salischen Franken von der Meeresküste, von den Rheinmündungen her ihre Macht über Gallien ausgebreitet haben: damit würde auch die Erklärung des Namens (Meer-wicht, Mero-vecht) besser stimmen als die Ableitung von der „Merwe“. Daß der Name M. noch spät in der Sippe wiederholt wird (s. die folgenden Artikel), kann freilich nur den im Volk und Königshaus lebenden Glauben an die Stammvaterschaft, nicht diese selbst beweisen.

    Gregor. Turonens. historia ecclesiastica Francorum ed. Arndt et Krusch, Hannoverae 1884, II, 10. Litteratur siehe bei Dahn, Deutsche Geschichte I, 2, S. 44, Gotha 1884.

  • Author

    Dahn.
  • Citation

    Dahn, Felix, "Merowech" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 453-454 unter Meroweus I. [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138417989.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA