Lebensdaten
1902 – 1981
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Baden-Baden
Beruf/Funktion
sozialistischer Politiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 137698194 | OGND | VIAF: 81847807
Namensvarianten
  • Oppler, Kurt
  • Oppler, Curt

Orte

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Zitierweise

Oppler, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137698194.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul (isr.), Kaufm.;
    M Natalie Taucher;
    Rosa Winkler.

  • Biographie

    O. studierte 1921-24 an der Univ. Breslau Philosophie und Kunstwissenschaften, arbeitete danach einige Jahre als Textilkaufmann und nahm 1927 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften auf (1930|Dr. iur.). Seit 1926 gehörte er der SPD an und arbeitete eng mit Ernst Eckstein, dem im Mai 1933 von den Nationalsozialisten im KZ Breslau-Dürrgoy ermordeten Vorsitzenden der Breslauer SPD (später der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands), zusammen. In dessen Kanzlei schloß er als Referendar seine Ausbildung ab und war als Strafverteidiger in politischen Prozessen tätig. 1932 eröffnete er eine eigene Anwaltskanzlei in Gleiwitz. – O. gehörte zu den Mitbegründern der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die sich im Herbst 1931 von der SPD trennte, und übernahm den Vorsitz der Studentenorganisation der SAP, des Sozialistischen Studentenverbandes. 1933 konnte er aufgrund des Genfer Abkommens über den Minderheitenschutz in Oberschlesien weiter als Anwalt tätig sein; wiederum verteidigte er hauptsächlich politisch Verfolgte und war auch als Anwalt vor dem Internationalen Schiedsgericht für Oberschlesien in Kattowitz zugelassen. Nach dem Auslaufen des Genfer Abkommens 1937 erhielt O. als Jude Berufsverbot. Er war zunächst wieder kaufmännisch tätig, bis er 1938 mit seiner Frau in die Niederlande emigrierte; im Mai 1940 erhielt er ein Einreisevisum in die USA, das er jedoch nicht nutzen konnte, da das für die Überfahrt vorgesehene Schiff versenkt worden war. So blieb er mit seiner Frau im belg. Untergrund und arbeitete in der Résistence mit. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Übersetzer und Privatlehrer.

    Im April 1946 kehrte O. nach Deutschland zurück. Er trat wieder in die SPD ein und leitete zunächst als Ministerialdirektor die Abteilung für öffentliches Arbeitsrecht in dem unter der Leitung des späteren Ministerpräsidenten Georg August Zinn stehenden Justizministerium des Landes Hessen; er war u. a. an der Ausarbeitung des Betriebsverfassungsgesetzes beteiligt. Seit Oktober 1947 stand O. dem Personalamt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes (Bizone) in Frankfurt vor. Im März 1952 wechselte er in den Auswärtigen Dienst und vertrat die Bundesrepublik Deutschland als Gesandter, später als Botschafter in Island, Norwegen (1956), Belgien (1959) und Kanada (1963). Seit 1966 lebte er im Ruhestand, zuletzt wohnhaft in Baden-Baden.

  • Literatur

    J. Bremer, Die Sozialist. Arbeiterpartei Dtld.s (SAP), Untergrund u. Exil 1933-1945, 1978;
    H. Grebing u. a. (Hg), Lehrstücke in Solidarität, Briefe u. Biogrr. dt. Sozialisten 1945-1949, 1983;
    dies. (Hg.), Entscheidung f. d. SPD, Briefe u. Aufzeichnungen linker Sozialisten 1944-1948, 1984.

  • Autor/in

    Helga Grebing
  • Zitierweise

    Grebing, Helga, "Oppler, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 577-578 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137698194.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA