Lebensdaten
1772 – 1844
Geburtsort
Temesvar (Ungarn)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schafzüchter ; Wollhändler ; Industrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 136683991 | OGND | VIAF: 80987538
Namensvarianten
  • Liebmann, Israel (ursprünglich, bis 1817)
  • Liebenberg de Zsittin, Ignaz von (1817-1829)
  • Liebenberg de Zsittin, Ignaz Ritter von
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Zitierweise

Liebenberg de Zsittin, Ignaz Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136683991.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Lipmann Liebmann, Handelsmann in T.;
    M N. N.;
    ⚭ Babetle (1775–1861), T d. Handelsmanns Aaron Mendel Leidesdorfer in W. u. d. Ludovika Meyer;
    K (kath.), u. a. Karl Emanuel (1796–1856), Mitarbeiter L.s, Leopold (1800–48), Mitarbeiter L.s, Dir. d. privil. österr. Nat.-bank;
    E Eugen (1817–77), Industrieller in W., Paris u. Mülhausen, Leopoldine ( Johann Frhr. v. Chlumecky, 1924, österr. Staatsmann, s. NDB III);
    Ur-E Adolf (1851–1922), Prof. a. d. Hochschule f. Bodenkultur in Wien.

  • Biographie

    L. lebte seit 1792 in Wien. Er errichtete in verschiedenen Gegenden Niederösterreichs große Schafzuchtanstalten. Seit 1800 war er als Großhändler tätig, später assoziiert mit seinen beiden Söhnen Karl Emanuel und Leopold. Das bedeutendste Verdienst des L.-schen Handelshauses bestand in der Entwicklung und Veredelung der inländischen Schafzucht sowie der Förderung der Schafwollindustrie zu einem Exportgewerbe. 1812-23 wurden vor allem in Ungarn und Mähren 196 000 Zentner Schafwolle für nahezu neun Mill. Gulden aufgekauft und Schafwolle im Werte von nahezu 15 Mill. Gulden exportiert, ein bedeutender Beitrag zur österr. Außenhandelsbilanz. In den Wollsortierungsanstalten in Leopoldstadt und Jägerzeile in Wien wurden zeitweilig mehrere hundert Personen beschäftigt. Finanzielle Hilfe leistete die Familie unter anderen nach den Verheerungen des Eisganges 1830 in Wien und der Überschwemmung von Pest 1838. Sie unterstützte Kirchen, Schulen, Erziehungshäuser, Invalidenheime und Waisenanstalten. Bei L.s Tod erhielt die Wiener israelit. Judengemeinde 10 000 Gulden für soziale Zwecke. – L.s Sohn Karl Emanuel war an den Geschäften des Vaters beteiligt. Er machte sich besonders um die Errichtung von Kinderkrippen und -spitälern sowie die Förderung von Taubstummoninstituten verdient und stiftete 1848 ein Kriegerheim in Ischl (Oberösterreich).

  • Literatur

    Wiener Ztg. 1844, Nr. 35 (Nekr.);
    R. Granichstaedten-Cerva, J. Mentschl u. G. Otruba, Altösterr. Unternehmer, 1969, S. 75;
    Wurzbach 15.

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Liebenberg de Zsittin, Ignaz Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 475-476 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136683991.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA