Lebensdaten
1742 – 1810
Geburtsort
Seegräben bei Wetzikon (Kanton Zürich)
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Schweizer Liederkomponist
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 13436547X | OGND | VIAF: 79252326
Namensvarianten
  • Egli, Heinrich
  • Egli, Johann Heinrich
  • Egli, Heinrich
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Egli, Johann Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13436547X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans Jakob, Baumwollfabrikant;
    M Elisabeth Messikomer; ledig.

  • Biographie

    E.s Talent wurde von Johannes Schmidlin, Pfarrer und Vokalkomponist in Wetzikon, entdeckt, der ihn in Gesang, Klavierspiel und Komposition unterrichtete. 1760 siedelte E. nach Zürich über, wo er an Hand der theoretischen Werke J. Ph. Kirnbergers, F. W. Marpurgs und Ph. E. Bachs seine Kenntnisse in der Musik ergänzte. Als Komponist wie als Pädagoge hochangesehen, war er auch als Orchestergeiger im „Musikkollegium auf dem Musiksaal“ tätig. Zu seinem Freundeskreis gehörten die Komponisten J. J. Walder und H. G. Nägeli sowie namentlich J. C. Lavater, zu dessen Texten sich E. besonders hingezogen fühlte. – E. ist der bedeutendste Schweizer Liederkomponist im späteren 18. Jahrhundert Anknüpfend an Schmidlins Gesänge vertritt er auf Schweizerboden die Ideen der Berliner Liederschule (Johann Abraham P. Schulz, Johann Friedrich Reichardt und andere): Verwendung volkstümlicher Melodien, Natürlichkeit und leichte Sangbarkeit. Nicht in der großen Form der Kantate, sondern im schlichten Lied, vor allem in seinen innigen Naturgesängen, gibt E. sein Bestes.

  • Werke

    Kantaten, geistl. u. weltl. Lieder, u. a. Schweizerscenen, Zürcher-Gegenden, Gesänge zur Beförderung Vaterländ. Tugend, sämtl. nach Texten v. J. C. Lavater, ersch. als Neujahrsgeschenke ab d. Musiksaal, Zürich 1778-98; Gellerts geistl. Oden u. Lieder mit Choralmelodien, ebd. 1789;
    diess. mit leichten Melodien zu 2-4 Stimmen, ebd. 1791; 7 Liederslgg. (zus. mit J. J. Walder), u. a. Auserlesene geistl. Lieder, ebd. 1775, Singcompositionen mit Begl. d. Claviers, ebd. 1785 f. – Hrsg.: Musikal. Blumenlese, 2 T., ebd. 1786/89 (mit Liedern dt. Komponisten).

  • Literatur

    ADB V; 45. Neujahrstück d. allg. Musikges. Zürich, 1857, S. 17 ff.;
    A. Nef, Das Lied in d. dt. Schweiz Ende d. 18. u. Anf. d. 19. Jh., 1909, S. 39 ff., 101 f., 108 ff. (W-Verz.);
    A. Geering, in: Schweizer Musikbuch I, 1939, S. 87 ff.;
    Goedeke XII, S. 50 f.;
    E. Refardt, Hist.-Biogr. Musiker-Lex. d. Schweiz, 1928; ders., in: MGG III (W-Verz.).

  • Porträts

    Lith. nach e. Zeichnung v. C. Scheuchzer (Univ.bibl. Basel).

  • Autor/in

    Hans Peter Schanzlin
  • Zitierweise

    Schanzlin, Hans Peter, "Egli, Johann Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 339 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13436547X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Egli: Heinrich E., bekannter und noch jetzt beliebter schweizerischer Liedercomponist, wurde geboren am 4. März 1742 zu Seegräben, einer Gemeinde des Cantons Zürich als Sohn eines Fabrikanten von Baumwolltüchern. Seine erste musikalische Anregung erhielt der durch seine schöne Stimme ausgezeichnete Knabe durch Pfarrer Schmidli in Wetzikon, der, selber ein großer Musikfreund und Musikkenner, sich des jungen Talentes annahm und ihn bei einer ihm befreundeten, vermöglichen Familie (Eßlinger) in Zürich einführte. Hier wurde E. wie ein Sohn angesehen und erhielt eine gründliche theoretische wie praktische Bildung in der Musik. Bald verlegte er sich auch auf das Componiren und hier traf er besonders den religiösen und den volksthümlichen Ton so glücklich, daß z. B. Gesangbuch, Egli's Werk, von großem Einfluß auf Zürichs kirchliches Leben geworden ist und auf lange Zeit hinaus auch bleiben wird und daß der bekannte Lavater seine Lieder von keinem andern lieber componirt sah, als von seinem Freund E. Die Choräle Egli's zeichnen sich nicht blos durch reinen Satz, sondern durch große Gewandtheit in der Harmonie und melodischen Fluß vortheilhaft aus. E. selber war ein Meister des Ausdrucks und Vortrags und daher ein sehr gesuchter Lehrer, dessen Unterricht glänzend honorirt wurde. Er blieb unverheirathet und hinterließ ein schönes Vermögen, als er, 19. Decbr. 1810, starb. Seine Werke sind „VI Schweizer-Cantaten“ von Lavater mit Orchester (1783), „Blumenlese geistlicher Gedichte von den besten Dichtern und Componisten Deutschlands"; „Oden von Cramer" (1786); „Schweizerlieder von Lavater“ (1787); „Schweizerlieder von verschiedenen Verfassern“ (1787); „Schweiz. Volkslieder" (1788); „Schweizer. Freiheitsgesang von Ambühl" (1789); „Kinderlieder", zweistimmig (1789); „Gellert's geistliche Oden und Lieder“ (1789) und zweiter Theil (1798); „Lieder der Weisheit und Tugend“ (1790); „Festgesänge von Lavater"; das Zürcherische Gesangbuch; ferner eine große Anzahl einzelner Gelegenheitscompositionen und eine Menge mehrstimmiger und Sologesänge.

    • Literatur

      S. Zürcher Neujahrsblatt der allgem. Musikgesellschaft 1857.

  • Autor/in

    J. Mähly.
  • Zitierweise

    Mähly, J., "Egli, Johann Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 5 (1877), S. 678 unter Egli, Heinrich [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13436547X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA