Lebensdaten
1807 – 1885
Geburtsort
London
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Politiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 134008006 | OGND | VIAF: 18429765
Namensvarianten
  • Ross, Edgar Daniel
  • Ross, Edgar
  • Ross, Edgar Daniel
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Zitierweise

Ross, Edgar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd134008006.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Daniel (1776–1840), Kaufm. in L. u. H., erwarb 1821 d. Bürgerrecht in H., Leiter d. Fa. Vidal, seit 1831 Ross & Co., S d. Colin (1736–93), Arzt, Sekr. d. English Court in H., u. d. Anna Magdalena Martens (1744–1821);
    M Melusine Jeanne (1776–1859), T d. Urbain Vidal, Kaufm. in H., u. d. Jeanne Anne Calves;
    2 Schw;
    Dublin 1838 Mary Steward ( 1894);
    2 S Daniel (1840–99), seit 1865 Teilh. d. Fa. Ross, Vidal & Co. in H., Charles (1844–92), 2 T.

  • Biographie

    R. verbrachte seine Kindheit auf dem väterlichen Landgut Ivy House bei Ingatestone. 1817 übersiedelte die Familie nach Hamburg, wo der Vater die zu Beginn des 19. Jh. von der Familie seiner Ehefrau gegründete Handelsfirma übernahm (seit 1831 „Ross & Co“). Nach privatem Unterricht arbeitete R. seit 1823 im Kontor des Vaters, wurde 1830/31 gemeinsam mit Adolph Eduard Vidal (1800–65) Teilhaber der Firma, unternahm zahlreiche Geschäftsreisen nach Großbritannien, Frankreich, in die Niederlande und die USA und baute den Handel mit Australien und Südostasien aus. 1833 erwarb er als Kaufmann das Hamburger Bürgerrecht. Nach dem Tod von R.s Vater setzten die beiden Teilhaber das Geschäft fort, seit 1840 unter dem Namen „Ross, Vidal & Co“, 1865 nahmen sie ihre ältesten Söhne, Daniel Ross und Oscar Vidal (1838–1894), als Teilhaber auf. Außerhalb des eigenen Geschäfts im Im- und Exporthandel mit Batavia, China und Brasilien sowie als Reederei für Ostindien und Australien war die Firma u. a. 1856 an der Gründung der „Norddt. Bank“, deren Aufsichtsrat R. 1873-81 angehörte, beteiligt.

    R. wirkte 1840 in einem in Hamburg gegründeten Komitee mit, das sich für eine Eisenbahnverbindung zwischen der Hansestadt und Berlin einsetzte. Seit 1842 für eine Reform der Hamburger Verfassung engagiert, gehörte der entschiedene Befürworter des Freihandels 1848 gemeinsam mit Johann Gustav Heckscher (1797–1865) zu den Hamburger Abgeordneton, die zunächst ins Frankfurter Vorparlament, dann ins Paulskirchenparlament gewählt wurden. Hier setzte er sich als stellv. Vorsitzender des Marine-Ausschusses für eine dt. Flotte ein, trat jedoch schon im September aus Enttäuschung über die Arbeit der Nationalversammlung zurück. R. engagierte sich weiterhin als Vorsitzender des 1849 gegründeten Hamburger „Vereins für Handelsfreiheit“ und als Vorstandsmitglied des im selben Jahr in Berlin ins Leben gerufenen „Centralvereins für Handelsfreiheit“. Zu seinen Erfolgen zählten u. a. die Abschaffung der sog. kombinierten Abgaben in der Hansestadt (Zoll, Akzise, Entfestigungssteuer u. Torsperre) und die Beseitigung des Elbzolls (1870). In Hamburg gehörte R. 1848/49 der Konstituante, 1859-74 der Bürgerschaft (1859–61 Vizepräs.), 1859-62 dem Bürgerausschuß und 1859-63 der Commerz- (1862 Präses) sowie der Postverwaltungsdeputation an. 1859 konnte er mit Hilfe eines auf seine Initiative gegründeten Komitees die sog. Neuner-Verfassung durchsetzen. Zu seinen besonderen Anliegen gehörte die Entwicklung von Hafen, Schiffahrt und Verkehr. 1867-70 war R. Abgeordneter des Reichstags des Norddt. Bundes, wo er sich|der nationalliberalen Fraktion anschloß, und des Zollparlaments, in dem er die Gründung einer Freihandelspartei verfolgte. Sein im März 1871 errungenes Reichstagsmandat legte er schon im Sommer desselben Jahres nieder und zog sich allmählich auch von Ehrenämtern zurück. Seine Firma, die R. bis zu seinem Tode leitete, ging 1886 in Liquidation.

  • Werke

    Aufruf z. Bildung e. Comité z. Ausrüstung bewaffneter Schiffe, in: Hamburger Nachrr. Nr. 100, 1848;
    Dt. Flotte, ebd. Nr. 104, 1848;
    Ein Wort d. Abschiedes, ebd. Nr. 110, 1848;
    Postunwesen, ebd. Nr. 122, 1848;
    Ansichten über e. Vfg. f. Hamburg, 1849;
    An die noch lebenden Genossen v. 1859, o. O., o. J.;
    An meine Frau u. Kinder, Erinnerungen aus meiner öff. Wirksamkeit, o. O. o. J.

  • Literatur

    W. Heyden, Die Mitgll. d. Hamburger Bürgerschaft 1859-1962, FS z. 6. Dez. 1909, 1909, S. 114-17;
    Nat.lib. Parl. 1867-1917 d. RT u. d. EinzelLT., hg. aus Anlaß d. fünfzigj. Bestehens d. nat.lib. Partei Dtld.s v. Gen.sekr. H. Kalkoff, 1917;
    H. Steinsdorfer, in: Hamburg. Gesch.- u. Heimatbll. 11/8, Dez. 1985, S. 184-90;
    Lex. d. hamburg. Schriftst. bis z. Gegenwart, begr. v. H. Schröder, 1851-83, VI, S. 385 f.;
    RT Norddt. Bund;
    Biogr. Hdb. Frankfurter NV;
    F. Kopitzsch, in: Hamburg-Lex., hg. v. F. Kopitzsch u. D. Tilgner, ²2000; |

  • Quellen

    Qu Archiv d. Fam. Ross im StA Hamburg.

  • Porträts

    Lithogr. (Plankammer im StA Hamburg);
    Ölgem. (Mus. f. Hamburg. Gesch.).

  • Autor/in

    Dirk Brietzke
  • Zitierweise

    Brietzke, Dirk, "Ross, Edgar" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 94-95 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd134008006.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA