Dates of Life
1578 – 1638
Place of birth
Sigmaringen
Place of death
München
Occupation
Präsident des Geheimen Rats des Herzogs Maximilians von Bayern
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 131600974 | OGND | VIAF: 35593378
Alternate Names
  • Hohenzollern, Johann Fürst von
  • Hohenzollern-Sigmaringen, Johann Graf von (bis 1623)
  • Hohenzollern, Johann Graf von (bis 1623)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Hohenzollern-Sigmaringen, Johann Fürst von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131600974.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Gf. Karl II. (1547–1606), Stifter d. Linie H.-Sigmaringen, Oberster Hauptm. u. Landvogt im Elsaß, S d. Gf. Karl I. (1516–76) u. d. Anna Mgfn. v. Baden;
    M Euphrosine (1552–90), T d. Gf. Friedrich v. Oettingen-Wallerstein;
    B Gf. Eitel Friedrich ( 1625), Bischof v. Osnabrück (s. NDB IV);
    Vt Joh. Georg (s. 1);
    - Sigmaringen 30.6.1602 Johanna (1581–1634), T d. Gf. Eitel Friedrich|v. Hohenzollern-Hechingen (1545–1605);
    1 S, 2 T, u. a. Fürst Meinrad I. (1605–81), folgt 1638.

  • Biographical Presentation

    H. war als nachgeborener Sohn zunächst für den geistlichen Stand bestimmt. Seine Erziehung und erste theologische Ausbildung erhielt er in Ingolstadt und Rom, 1598 kehrte er nach Deutschland zurück. Nachdem er vom Bayernherzog angehalten wurde, eine politische Laufbahn zu ergreifen, gingen die Präbenden Straßburg und Köln (1586) an seinen Bruder, den späteren Kardinal Eitel Friedrich (1599). Mit päpstlicher Dispens vermählte er sich mit seiner Cousine Johanna. Nach dem Tode seines Vaters übernahm H. die Grafschaft Sigmaringen (1606). Der Grafentag von Pfullendorf (1609) kam auf sein Betreiben zustande, für den er auch den Abschied und die Beratungsgegenstände formulierte. Beeinflußt von seinem Vetter Johann Georg und seinem Bruder Eitel Friedrich, trat er in bayerischem Sinne für das „katholische Defensionswesen“ ein. Diese Tatsache veranlaßte den Bayernherzog, H. bezüglich dieser Ständeversammlung um weitere „Gefälligkeiten“ zu bitten. 1614 führte H. den Präsidenten des Geheimen Rats Maximilians, Graf Wolf Konrad von Rechberg, in das Grafenkolleg ein. In der Mindelheimer Erbfolge trat er geschickt für eine „bayerische“ Lösung des Streits ein. Diese Haltung wurde 1614 durch die Ernennung zum bayerischen Geheimen Rat und Kämmerer honoriert. 1618 übernahm er die Stelle des Obersthofmeisters und Obristkämmerers, die er 20 Jahre innehatte. Seine politische Tätigkeit in der Folgezeit ist unter zwei Hauptaspekten zu sehen, einmal seinem Eintreten für ein alleiniges Direktorium Maximilians über die Liga und zweitens in seiner diplomatischen Aktivität bezüglich der Kurübertragung auf den Bayernherzog. In verschiedenen geheimen Treffen mit seinem Bruder, der inzwischen als Vertreter der Liga und des deutschen Episkopats in Rom weilte, und seinem Vetter, dem Reichshofratspräsidenten, besprach er diese Punkte und versuchte, auf diese Weise Papst und Kaiser für die bayerischen Pläne günstig zu stimmen. Auf dem Reichstag zu Regensburg (1623), wo die Translation stattfand, wurden die 3 Hohenzollerngrafen H., Johann Georg und Kardinal Eitel Friedrich durch die Erhebung in den Reichsfürstenstand geehrt. Die Verdienste des Fürsten H. um Kurbayern fanden ihre Anerkennung in der Ernennung zum Präsidenten des Geheimen Rats und in der Lehengabe der Herrschaften Schwabeck und Türkheim. Als weitere Hauptpunkte seiner politischen Tätigkeit seien die Verhandlungen um den Tausch der Lande ob der Enns gegen die Oberpfalz, bei denen Fürst Johann Georg zu Hohenzollern-Hechingen sein Gesprächspartner war, und die Tagung in Frankfurt zu nennen, auf der Vorgespräche für einen Friedensschluß geführt wurden (1623). Als engster Berater begleitete H. den Kurfürsten von Bayern im Juli 1630 nach Regensburg, wo Maximilian versuchte, den Oberbefehl über das kaiserliche Heer an sich zu reißen. Als 1632 das Ligaheer gegen die Schweden zog, übergab Maximilian H. sein Testament. – Bedeutung haben die unter der Regierung H.s erlassenen Gemeindeordnungen für die Grafschaft, besonders die Stadtordnung von Sigmaringen (1623), die bis 1810 in Kraft blieben.

  • Literature

    U. Pregitzer, Teutscher Regierungs- u. Ehrenspiegel, 1703 (P);
    Wbl. f. d. Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen 18, 1826, Nr. 7-48;
    G. Hebeisen, Die Bedeutung d. Ersten Fürsten v. Hohenzollern…, in: Mitt. d. Ver. f. Gesch. u. Altertumskde. in Hohenzollern 54/57, 1920/23, S. 1-178;
    W. Kaufhold u. R. Seigel, Schloß Sigmaringen, 1966 (P).

  • Portraits

    Gem. (Schloß Sigmaringen).

  • Author

    Willi Eisele
  • Citation

    Eisele, Willi, "Hohenzollern-Sigmaringen, Johann Fürst von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 501-502 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131600974.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA