Lebensdaten
1861 – 1941
Geburtsort
Craiova (Rumänien)
Sterbeort
Bukarest
Beruf/Funktion
Chemieindustrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 131483889 | OGND | VIAF: 60215662
Namensvarianten
  • Edeleanu, Lazar

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Edeleanu, Lazar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131483889.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Holzdreher;
    1) Maria Sefer, 2) Maria Goldstein;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    1883 kam E. zu A. W. von Hofmann nach Berlin und promovierte dort 1887 mit einer Experimentalarbeit über „Derivate der Phenylmetacrylsäure und der Phenylisobuttersäure“. Anschließend daran ging er nach England als Assistent von Hodgkinson am Royal-Artillery-College. Er trat dort in enge Beziehungen zu Meldola, Thorpe sowie Cross und Bevan, in deren Laboratorium er auch an der Ausarbeitung des Viscoseverfahrens teilgenommen hat. Seit 1889 widmete er sich im Laboratorium von Istratti in Rumänien wieder wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiete der organischen Chemie. In diese Zeit fällt auch die durch ihn eingeführte Mineralgerbung und Gerbung mit Extraktlösungen in Rumänien. 1900 richtete E. das Laboratorium am Ministerium der Domänen ein, das später unter seiner Direktion dem neugegründeten geologischen Institut angegliedert wurde. Hier begannen seine Forschungsarbeiten über die rumänischen Erdöle. Zu den beiden ersten Welt-Petroleum-Kongressen, 1900 in Paris und 1905 in Lüttich, hat er bedeutsame Beiträge geliefert. – 1904 hat ihn die Disconto-Gesellschaft in Berlin zur Mitarbeit und zur Leitung der Raffinerie Vega, die er nebenamtlich ausübte, gewonnen. Hier war ihm nun endlich die Möglichkeit geboten, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse technisch auszuwerten. Von 1910 an war E. Geschäftsführer der von der Disconto-Gesellschaft in Berlin für die Verwertung seines Schwefeldioxyd-Verfahrens gegründeten Gesellschaft. – Die Erdölindustrie der Welt verdankt ihm durch seine Anwendung von flüssigem Schwefeldioxyd bei der Raffination die Auffindung eines grundlegenden neuen Verfahrens, das eine Umwälzung in der Verarbeitung des Rohöls herbeigeführt und auch für die Forschung neue Tore geöffnet hat. Seine Erfindung hat in den so genannten Edeleanu-Anlagen bis zum 2. Weltkrieg Eingang in eine große Anzahl der bedeutendsten Raffinerien aller Erdölgebiete der Welt gefunden. – Wenn auch Rumäne von Geburt, so hat E. doch seit seiner Studienzeit für Deutschland eine besondere Anhänglichkeit gezeigt und der deutschen Technik durch seine Leistungen eine hervorragende Förderung zuteil werden lassen, die ihren Niederschlag auch in der Umbenennung der zur Verwertung seines Schwefeldioxyd-Verfahrens gegründeten Gesellschaft in Edeleanu-GmbH findet. – Ehrenmitglied der Société des Naturalistes in Moskau (1910) und der Institution of Petroleum Technologists in London (1925).

  • Werke

    s. Pogg. VI.

  • Literatur

    E. Terres, in: Zs. f. angewandte Chemie 44, 1931 (P);
    J. Rosenberg, in: Chemiker-Ztg. 55, 1931.

  • Autor/in

    Ernst Terres
  • Zitierweise

    Terres, Ernst, "Edeleanu, Lazar" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 307-308 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131483889.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA