Lebensdaten
1768 – 1797
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 13051828X | OGND | VIAF: 42947655
Namensvarianten
  • Clossius, Karl Friedrich
  • Closs, Karl Friedrich
  • Closs, Carl Friedrich
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Clossius, Karl Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13051828X.html [23.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Clossius: Karl Friedrich C., Sohn von Johann Friedrich C., Arzt, 1768 in Hanau geboren, erhielt, nachdem er 1792 in Marburg die medicinische Doctorwürde erlangt hatte, einen Ruf als Prof. extraord. der Medicin nach Tübingen, wurde 1795 zum Prof. ord. daselbst ernannt, starb aber schon am 10. Mai 1797. — Trotz der kurzen Spanne Zeit, welche C. für wissenschaftliche Leistungen gegönnt war, hat er eine größere Zahl von Arbeiten hinterlassen, welche sprechende Beweise für die tüchtige Ausbildung und die Selbständigkeit im Urtheile des Verfassers abgeben. Sein kritisches Talent bekundete sich bereits in der von ihm gelieferten Inaugural-Dissertation und der sich an dieselbe anschließenden Habilitationsschrift, welche die Frage vom Seitensteinschnitte nach eigenen Beobachtungen behandeln ("Tract. de ductoribus cultri lithotomi sulcatis“ und „Analecta quaedam ad method. lithotomiae Celsianam“, 1792); sodann lieferte er eine gute Kritik der Lehre von der Irritabilität und Sensibilität ("Anmerkungen über die Lehre etc.“, 1794). besonders gegen Metzger gerichtet, in welcher (f., mit Verwerfung jeder metaphysischen Speculation über Lebenstraft behufs Beseitigung des mit jener Lehre Haller's gesetzten Dualismus, nachweist, daß beide vitale Erscheinungen nicht Principien, sondern Functionen und als solche an die Thätigkeit eines Organs (des Nervensystems) geknüpft sind. Seine Arbeit über „Die Lustseuche“, 1797, gehört zu den besten Schriften jener Zeit über diesen Gegenstand; C. ist einer der ersten, welcher gegen Girtanner, Gruner u. a. behaupteten, die Syphilis sei gegen Ende des 15. Jahrh. weder nach Europa eingeschleppt worden, noch daselbst autochthon entstanden, sondern habe von jeher geherrscht, er ist, nach Balfour, der erste, welcher Trippergift und syphilitisches Gut als absolut differente Krankheitsstoffe bezeichnet etc.; außerdem hat C. eine kleine Gelegenheitsschrift über die „Indicationen zur Durchbohrung des Brustbeines“ (1795, deutsch 1799) und eine Arbeit „Ueber die Krankheiten der Knochen“ verfaßt, welche erst nach seinem Tode (1798) erschienen ist und als Lehrbuch für seine chirurgischen Vorlesungen dienen sollte; Beweis der Vielseitigkeit Clossius' gibt der Umstand, daß er seit 1795 auch Vorlesungen über Geburtshülfe gehalten hat.

  • Autor/in

    A. Hirsch.
  • Zitierweise

    Hirsch, August, "Clossius, Karl Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 343 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13051828X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA