Kirschbaum, Engelbert
- Lebensdaten
- 1902 – 1970
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Rom
- Beruf/Funktion
- Jesuit ; Kunsthistoriker ; Archäologe ; Archäologe
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 129204811 | OGND | VIAF: 104225031
- Namensvarianten
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- Kirschbaum, Engelbert
- Kirschbaum, E.
- Kirschbaum, Engelberto
- Kirschbaum, Englebert
- Cirschbaum, Engelbert
- Cirschbaum, E.
- Cirschbaum, Engelberto
- Cirschbaum, Englebert
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Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Jakob (1860–1940), Großkaufm. in K., S d. Theodor u. d. Gertrud Kehr;
M Emilie, T d. Försters Jakob Wagner u. d. Maria Anna Welker. -
Biographie
Nach der Grundschul- und Gymnasialzeit trat K. 1921 in das Noviziat der Jesuiten in 's-Heerenberg (Niederlande) ein. Die philosophisch-theologische Ausbildung erhielt er an der Ordenshochschule in Valkenburg (Niederlande). 1926 unterbrach K. die Ordensausbildung und bezog die Universität München, wo er 1929 bei W. Pinder in Kunstgeschichte promoviert wurde. Zum Theologiestudium nach Valkenburg zurückgekehrt, wurde er 1931 zum Priester geweiht. Seit 1932 studierte K. am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie in Rom und legte 1934 unter der Leitung von K. Mohlberg seine 2. Doktorprüfung ab. Dann ging er nach Münster (1934–35), um die Ordensausbildung mit dem sogenannten Tertiat zu beenden. Seine erste Wirkstätte war die Hochschule Sankt Georgen Frankfurt am Main, wo er auch das Amt des Spirituals der Priesteramtskandidaten innehatte. 1936-39 arbeitete er in der Redaktion der „Stimmen der Zeit“ in München. 1939 wurde K. als Professor für Kunstgeschichte und Christliche Archäologie nach Rom an die Gregoriana berufen. Schon seit 1929 hatte er in beiden Fächern Kurse in Valkenburg, Sankt Georgen und im Berchmanskolleg in Pullach bei München gegeben. K. erwies sich als ein glänzender Lehrer und hervorragender Wissenschaftler. Als gegen Ende des 2. Weltkrieges die drei deutschen Forschungsinstitute in Rom Gefahr liefen, internationalisiert zu werden, setzte sich K. maßgeblich für deren Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland ein. 1949-58 war er Direktor des Römischen Instituts der Görresgesellschaft.
1939 wurden Erweiterungsarbeiten in der Unterkirche von Sankt Peter begonnen, die im folgenden Jahr zu Ausgrabungen im vermuteten Bereich des Apostelgrabes führten. K. wurde in das wissenschaftliche Gremium berufen, das, zu den Grabungen hinzugezogen, deren Ergebnisse ausgewertet und veröffentlicht hat. In der 1951 herausgegeben Publikation gelang es K., die Existenz des Petrusgrabes nachzuweisen. Die sofort einsetzende Kritik hat freilich die Diskussion zu sehr auf das Problem der Identifikation des Apostelgrabes fixiert, so daß die übrigen für die Baugeschichte von Sankt Peter und speziell der Confessio wichtigen von K. erbrachten Forschungsergebnisse nicht genügend gewürdigt wurden. Auch in die Diskussion um die Echtheit der erst nach Abschluß der Grabung aufgetauchten Gebeine konnte K. noch eingreifen, diese weiterhin offene Frage aber keiner Lösung zuführen.|
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Auszeichnungen
Dr. h. c. (Dublin 1954), o. Mitgl. d. dt. Archäolog. Inst. in Rom (1953) u. d. Päpstl. Ak. f. Christl. Archäol. (1956).
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Werke
Dt. Nachgotik, Ein Btr. z. Gesch. d. kirchl. Architektur v. 1550-1800, 1930;
Grundstile d. Kunst, in: Stimmen d. Zeit 130, 1936, S. 330-35;
|Der Raumcharakter d. altchristl. Basilika, in: Rivista di Archeologia Cristiana 13, 1936, S. 271-303;
L'Angelo rosso e l'angelo turchino, ebd. 17, 1940, S. 204-48;
Psychol. u. kirchl. Kunstschaffen, in: C. Gröber, Christl. Kunst in d. Gegenwart, 1938, S. 35-54;
La Compagnia di Gesù e l'arte, in: Il quarto centenario della Costituzione della Compagnia di Gesù, 1941, S. 211-26;
Il Tintoretto e l'arte cristiana, in: Civiltà Cattolica 93, 1942, (I), S. 292-301;
La conclusione dell'architettura occidentale, ossia il significato dell'arte di Andrea Pozzo nella volta di S. Ignazio, in: Lettere 2, 1946, Nr. 5, S. 250-52;
Die röm. Katakomben u. ihre Martyrer (mit L. Hertling), 1950, ²1955 (ital. 1949, engl. 1956 u. 1960);
Esplorazioni sotto la Confessione di San Pietro in Vaticano, 2 Bde., 1951 (mit B. M. Apollonj-Ghetti, A. Ferrua, E. Josi);
Der Prophet Balaam u. d. Anbetung d. Weisen, in: Röm. Quartalschr. 49, 1954, S. 129-71;
Die Gräber d. Apostelfürsten St. Peter u. St. Paul in Rom, 1957, ³1974 (mit 1 Nachtragskap. v. E. Dassmann) (engl. 1959 u. 1964, span. 1959, franz. 1961). -
Hrsg.: (mit G. Bandmann, W. Braunfels u. a.) Lex. d. christl. Ikonogr., 8 Bde., 1968-76. -
Literatur
O. Köhler, in: Röm. Quartalschr. 66, 1971, S. 1-7 (P);
F. Johna, in: Anz. f. d. kath. Geistlichkeit 80, 1971, Jan., S. 22-26;
F. Kempf, in: Osservatore Romano v. 31.3.1970;
E. Josi, ebd. v. 27.5.1970;
J. Schmitz van Vorst, Der Entdecker d. Petrusgrabes, in: Frankfurter Allg. Ztg. v. 31.3.1970;
A. Labhart, Christl. Archäol. als Apostolat, in: Nat.ztg., Basel, v. 4.4.1970. -
Autor/in
Heinrich Pfeiffer SJ -
Zitierweise
Pfeiffer SJ, Heinrich, "Kirschbaum, Engelbert" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 673-674 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129204811.html#ndbcontent