Lebensdaten
1837 – 1884
Geburtsort
Johanngeorgenstadt (Erzgebirge)
Sterbeort
Colditz
Beruf/Funktion
Ballonkonstrukteur
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 124887252 | OGND | VIAF: 30482643
Namensvarianten
  • Baumgarten, Ernst Georg August
  • Baumgarten, Ernst Georg
  • Baumgarten, Ernst Georg August

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Baumgarten, Ernst Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124887252.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich August Baumgarten (* 1810), Grenz-Zollaufseher;
    M Adelhaide Schaarschmidt;
    Gvv Friedrich August Baumgarten ( 1831), sächsischer Forstbeamter;
    Gmv Christiana Marie Rosenbaum;
    Gvm Carl Friedrich Schaarschmidt.

  • Biographie

    B. studierte 1857-59 Forstwissenschaft in Tharandt, wurde 1869 Oberförster in Pleißa und übersiedelte nach dem Kriege 1870/71 nach Grüna bei Chemnitz. - Schon in Pleißa beschäftigte ihn das Problem des starren|Lenkballons. Hier entstand sein erstes Modell von 1 m Länge in Zigarrenform, bestehend aus einem leichten Holzgestell mit Kinderballons in kleinen Zellen. Es folgten Experimente mit kleinen Versuchsballons, wobei eine Kinderdampfmaschine einen Propeller antrieb. Der fünfte Versuchsballon hatte eine Länge von 20 m und Eiform, die Hülle bestand aus einseitig gummiertem Baumwollstoff; in seiner Patentschrift 1879 nennt B. seinen Ballon „Flügelluftschiff mit Lenkvorrichtung“. Die Ressel’sche Propellerschraube (1827) hatte B. für seine Zwecke wesentlich verändert. Unter der Gondel waren vier waagerechte Flügel mit Handkurbelantrieb zur vertikalen Bewegung angebracht. Probeflüge in Grüna im Jahre 1879 waren kurz und gefährlich. - B. hat für seine Versuche sein Vermögen geopfert, da seine Gesuche um staatliche Unterstützung auf Ablehnung stießen; doch wurde er von dem Leipziger Verlagsbuchhändler H. Wölfert tatkräftig unterstützt. 1880 baute er in Leipzig einen neuen Ballon von 26 m Länge, der ca. 550 cbm Gas faßte, mit 3 Gondeln und 24 Flügelschrauben mit Handkurbelantrieb. Dem von B. erweckten Interesse ist es zu verdanken, daß 1881 in Berlin durch Angerstein, Broszus u. a. der Verein zur Beförderung der Luftschiffahrt begründet wurde. Die Vorführung eines neuen Ballons 1882 vor den Mitgliedern dieses Vereins und Vertretern des Generalstabs und des Kriegsministeriums durch B. und Wölfert mißglückte. Trotz aller Enttäuschungen arbeitete B. an der Idee eines starren Lenkballons mit innerem Skelett und Wendeflügeln weiter.

  • Literatur

    O. Kubiecki, E. G. A. B., in: Tharandter Forstl. Jb. 88, 1937, S. 221-34 (P).

  • Autor/in

    Carl Graf von Klinckowstroem
  • Zitierweise

    Klinckowstroem, Carl Graf von, "Baumgarten, Ernst Georg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 660-661 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124887252.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA