Lebensdaten
1600 – 1671
Beruf/Funktion
Polyhistor
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124643221 | OGND | VIAF: 49235280
Namensvarianten
  • Brevanus
  • Curtz, Albert
  • Brevanus
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Curtz, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124643221.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Curtz: Albert C., Polyhistor, geb. zu München 1600, gestorben daselbst 19. Dec. 1671, ein Sohn des Grafen Philipp C., bairischen Obersthofmeisters, der von Balde unter dem Namen Brevanus gefeiert ist. Als Rhetoriker des Gymnasiums zu München trat er 1616 in das Noviziat der Gesellschaft Jesu, wurde erstlich Lehrer der Mathematik und Ethik zu Dillingen, hierauf Domprediger bei St. Stephan zu Wien. Im J. 1646 betrauten ihn seine Obern mit der Rectorstelle am Collegium zu Neuburg a. D., die er 1663 zum zweitenmale übernahm; mittlerweile wirkte er in gleicher Eigenschaft zu Eichstätt und Luzern, und kehrte endlich, von Mühen gebeugt, in seine Vaterstadt zurück. — Als Schriftsteller entfaltete er eine vielseitige namhafte Thätigkeit. Seine merkwürdigste Schrift, betitelt: „Conjuratio Alberti Friedlandi ducis, authoritate Caesarea germanice vulgata, latinitate donata Caesare volente“, Viennae Austriae 1635 — wurde auf Beschwerde böhmischer Jesuiten, die Friedland's Verdienste um Gründung von Collegien ihres Ordens betonten, von ihm wieder unterdrückt. Zum Unterrichte des bairischen Kurprinzen schrieb er das kriegswissenschaftliche Werk: „Amussis Ferdinandea sive problema architecturae militaris“, Monachii 1651. Der Astronomie lieferte er als Frucht langjähriger Studien eine zweibändige „Historia coelestis“, Aug. Vind. 1666, worin er vornehmlich den handschriftlichen Nachlaß Tycho's de Brahe verwerthete. Er selbst nennt seine Arbeit „Concinnata ex commentariis manuscriptis observationum vicennalium generosi viri Tychonis Brahe Dani“. Der angebliche Autorname Lucius Barretus ist anagrammatisch gebildet aus Albertus Curtius. Nebenbei fand er noch Zeit, in der deutschen Verskunst sich zu üben, wie seine Psalmenübersetzung darthut. Sie trägt den Titel: „Harpffen Davids. Mit Teutschen Saiten bespannet. Augsburg bei Veronica Apergerin, anno 1659. Von einem auß der Societet Jesu.“ Die etwas harte aber nicht unschöne Sprache verräth den Einfluß Johann Kuen's. Nach einer Bemerkung des Ritters K. H. von Lang fand das Büchlein auch bei Protestanten Beifall.

    • Literatur

      De Baker, Bibl. des écrivains de la soc. de Jésus. V. 155. K. H. Ritter v. Lang, Gesch. der Jesuiten in Baiern. 1819. S. 152.

  • Autor/in

    Gg. Westermayer.
  • Zitierweise

    Westermayer, Georg, "Curtz, Albert" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 654-655 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124643221.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA