Lebensdaten
1880 – 1942
Geburtsort
Kleve
Sterbeort
Sankt Paul (USA)
Beruf/Funktion
Sozial- und Wirtschaftspolitiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 124479227 | OGND | VIAF: 52623750
Namensvarianten
  • Brauer, Theodor
  • Brauer, Th.
  • Brauer, Theodore

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Brauer, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124479227.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Anton (1838–83), Schuhmachermeister;
    M Anna Maria, T des Johann Ernst Schwertfeger und der Joh. Anna Jacomine Huysmann;
    Mönchengladbach 1909 Johanna Vassilière; kinderlos.

  • Biographie

    B. kam 1907 in den Volksverein für das katholische Deutschland und von hier aus zur internationalen christlichen Gewerkschaftsbewegung, deren Geschäftsführer er 1908 wurde. 1912 übernahm er die Redaktion des Zentralblattes des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften Deutschlands, 1917 die der „Deutschen Arbeit“, der theoretischen Monatsschrift der christlichen Gewerkschaften. Nach 1918 vorübergehend Privatsekretär Stegerwalds während dessen Tätigkeit als preußischer Wohlfahrtsminister, trat er 1920 auf dem ersten Nachkriegskongreß der christlichen Gewerkschaften erstmalig an die vorderste Front mit einem Referat über Christentum und Sozialismus. Von hier aus zieht sich für die folgenden Jahre der Weimarer Republik wie ein roter Faden durch seine Arbeit das Bemühen, eine „christliche Gewerkschaftsideologie“ zu schaffen, um dem Kampf der christlichen Gewerkschaften um ihre Selbstbehauptung gegenüber den sozialistischen Gewerkschaften ein geistiges Fundament zu geben. Das „Christliche“, um dessen exakte Definition B. sich immer wieder bemühte, sollte nicht auf die Bezirke der Religion beschränkt bleiben, sondern, gemäß den Ansprüchen, die der Katholizismus schon immer erhoben hatte - auch in der Welt Staat und Wirtschaft durchdringen. Immer wieder führte B. deshalb den Angriff gegen den Sozialismus als geistige Kraft, nicht als Wirtschaftsprinzip. Durch diese Leistungen zu dem Theoretiker der christlichen Gewerkschaften gewachsen, stand er auch in der ersten Reihe der Wissenschaftler, die sich nach der Verkündung der „Quadragesimo anno“ bemühten, auf ihrer Basis die Krise der Demokratie und die soziale Frage zu lösen, indem sie die wirtschaftliche Selbstverwaltung durch kooperative Berufsstände forderten. In diesen Jahren war B. übrigens zunächst Professor an der TH Karlsruhe, später an der Universität Köln. In den letzten Jahren vor 1933 leitete er auch das Bildungswesen der christlichen Gewerkschaften in Königswinter. 1937 emigrierte er nach Amerika.

  • Werke

    Christentum u. Sozialismus, 1920;
    Krisis d. Gewerkschaften, 1924;
    Dt. Sozialpolitik u. dt. Kultur, 1926;
    Christentum u. öffentl. Leben, 1927;
    Der moderne dt. Sozialismus, 1929;
    Die Kultursendung d. dt. Gewerkschaften, 1929.

  • Autor/in

    Helga Grebing
  • Zitierweise

    Grebing, Helga, "Brauer, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 544 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124479227.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA