Lebensdaten
erwähnt 1652, gestorben 1717
Geburtsort
Bregenz
Beruf/Funktion
Goldschmied
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123970768 | OGND | VIAF: 934413
Namensvarianten
  • Kessler, Franz
  • Keßler, Franz
  • Cessler, Franz
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Zitierweise

Kessler, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123970768.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Angebl. aus Goldschmiedefam. stammend;
    B Wolfgang;
    Halb-B Johs. Michael;
    Vt Franz Oxner ( 1697), Hofgoldschmied in M. (s. ThB), Joh. Georg Oxner ( 1712), Goldschmied (s. ThB);
    - München 1664 N. N.;
    S Franz Moritz (1700–28);
    N Franz Benno, alle Goldschmiede u. b. K. ausgebildet.

  • Biographie

    K. begann seine Lehre 1652 in München bei seinem Vetter und Landsmann, dem Goldschmied Franz Oxner, der 1664 zum Hofgoldschmied ernannt wurde. Sein Meisterstück, ein Kelch (1664), wurde vom kurfürstlichen Hof erworben. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um den Kelch der Tegernseer Pfarrkirche, ein Geschenk des Kurfürst Ferdinand Maria. Die Meistermarke K.s zeigt seine Initialen in einem Oval und ermöglicht uns heute eine Zuordnung seiner Werke. Fünf Silberarbeiten sind mit einer abweichenden Marke, mit den Initialen „FK“ im Rechteck, gestempelt; M. Rosenberg schließt sie dem Oeuvre K.s als fraglich an. 1683-89 übte K. das Amt eines Beschaumeisters (Vierer) der Münchener Goldschmiedezunft aus. Die etwa 70 bekannten Arbeiten seines umfangreichen Werks sind vorwiegend im südostbayerischen Raum verbreitet. K. spezialisierte sich vor allem auf liturgische Geräte. Seine zahlreichen Kelche (30 sind bekannt) sind von Vorbildern aus Augsburg beeinflußt, dem Zentrum der Goldschmiedekunst jener Zeit. Für die sakrale Goldschmiedekunst im Barock ist eine Sonnenmonstranz in der Theatinerkirche in München charakteristisch, in die Teile des Brautschmucks der Kurfürstin Adelheid von Savoyen, der Gemahlin des Kurfürst Ferdinand Maria von Bayern, eingesetzt sind. Prunkvoll ausgestattet sind die Monstranzen mit dem Motiv der Wurzel Jesse im Bayerischen Nationalmuseum (München) und die 1697 geschaffene Monstranz in Altfraunhofen bei Vilsbiburg. Von Bedeutung sind vollplastische Silberfiguren, vor allem die Marienfigur, die im Bürgerspital zum Heiligen Geist in Würzburg aufbewahrt wird. Von einigen Silberbüsten seiner Hand seien die des heiligen Sigismund und des heiligen Korbinian (beide 1685) im Dom zu Freising angeführt. Seine profanen Arbeiten beschränken sich auf Fassungen, wie die vergoldete Silbermontierung eines Elfenbeinhumpens mit bacchischen Szenen im Bayerischen Nationalmuseum (München). K. gilt als einer der Hauptmeister der Münchener Goldschmiedekunst in der Barockzeit.

  • Literatur

    M. Frankenburger, Die Alt-Münchner Goldschmiede u. ihre Kunst, 1912, S. 178 ff., 368 ff. (W-Verz.), 480;
    Kat. d. Ausstellung „Bayern, Kunst u. Kultur“, 1972, S. 214, Nr. 852 u. 1190;
    M. Hering-Mitgau, Barocke Silberplastik in Südwestdtld., 1973, S. 25, Anm. 6, 96, 100, 103 f.;
    M. Rosenberg, Der Goldschmiede Merkzeichen II, ³1923, Nr. 3507 f.;
    ThB (W-Verz.).

  • Autor/in

    Heidi Praël-Himmer
  • Zitierweise

    Praël-Himmer, Heidi, "Kessler, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 548-549 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123970768.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA