Lebensdaten
1835 – 1910
Geburtsort
Herborn
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Ingenieur ; Waagenbauer ; Wägetechniker ; Fabrikant ; Kommerzienrat
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123921139 | OGND | VIAF: 74771988
Namensvarianten
  • Schenck, Johann Heinrich Carl Wilhelm
  • Schenck, Carl
  • Schenck, Johann Heinrich Carl Wilhelm
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Zitierweise

Schenck, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123921139.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus hessen-darmstädt. Beamtenfam., d. zu Beginn d. 17. Jh. aus Schwaben nach Hessen übersiedelte;
    V Carl Theodor Ludwig (1798–1871), aus Wallau, nassau. Amtmann zu Herborn, Langen-Schwalbach u. Weilburg, seit 1848 Reg.rat in Wiesbaden, S d. Philipp Friedrich Leonhard (1770–1854), nassau. Amtmann zu Wallau u. Limburg, seit 1815 Reg.rat, Vizepräs. d. Rechnungskammer zu Wiesbaden, u. d. Anna Regina Wenck (1771–1846);
    M Dorothea (1807–85), T d. Franz Usener, Dr. med., nassau. Leibmedicus, GHR, u. d. Johannette Schulz;
    Darmstadt 1861 Anna (1841–1929), T d. Ludwig Knorr (1797–1866), Oberappellationsger.rat, u. d. Emilie Bergmann (1809–52);
    1 S Ludwig (1867–93, Freitod), zuletzt in Aschaffenburg, 2 T Emilie (* 1862, Heinrich Knorr, * 1853, Kaufm. in D., später in London u. in Südafrika), Marie (* 1873, Georg Büchner, 1862–1944, Dr. phil., seit 1894 Teilh. u. geschäftsführender Dir. d. Eisengießerei u. Masch.fabr. C. Schenck in D., Vors. d. Verbandes d. Metallindustr. u. d. Arbeitgeberverbandes in Hessen u. Nassau, 1919-27 Mitgl. d. hess. LT u. Vors. d. DDP-Fraktion. s. Wenzel; Rhdb.; MdL Hessen. S d. Ludwig Büchner, 1824–99. Dr. med., Arzt u. materialist. Philosoph in D., u. N d. Georg Büchner, 1813–37, Schriftst., beide s. NDB II);
    N Emil (1868–1957), mit G. Büchner (s. o.) seit 1894 Teilh. u. geschäftsführender Dir. d. Eisengießerei u. Masch.fabr. C. Schenck in D. (s. Rhdb.; L); Verwandter Carl Alwin (s. 2).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gymnasiums in Weilburg/Lahn und des Realgymnasiums in Wiesbaden studierte S. 1854-56 am Karlsruher Polytechnikum Maschinenbau bei Ferdinand Redtenbacher (1809–63). Anschließend angestellt bei der Eisengießerei und Kesselschmiede Martiensen in Biedermannsdorf bei Wien (1856–59), der Maschinenfabrik und Eisengießerei AG in Darmstadt (1859–61) und den Gutsbetrieben des Grafen Herberstein in Libochowitz (Böhmen) (1861–63) übernahm er im Mai 1863 die Maschinenfabrik von Caesar Schweizer in Mannheim, die er in den folgenden Jahren zusammen mit den drei Gesellschaftern Carl Kulimann, Carl Elsässer und Hermann Mohr zu einem bedeutenden Unternehmen des Maschinenbaus, v. a. des Waagenbaus, erweiterte. Als 1881 die ksl. Eichungskommission die bisher nur im Ausland zugelassene Laufgewichtswaage, an deren Konstruktion S. seit Mitte der 1870er Jahre forschte, zur Eichung zuließ, gründete er in Darmstadt im selben Jahr eine Eisengießerei und Waagenfabrik, um sich ganz der Fertigung von Industriewaagen zu widmen. Seine herausragende technische Leistung liegt in der Konstruktion einer Laufgewichtswaage, die den bisher benutzten Waagen mit Gewichtssteinen weit überlegen war, v. a. seitdem S. in die Laufgewichte einen von ihm entwickelten Registrierapparat einbaute, der die Ziffern des Wägeergebnisses deutlich nebeneinander druckte und eine klare Lesbarkeit gewährleistete. Die Technik der Laufgewichtswaage perfektionierte er 1891 durch die Entwicklung der „Waage mit selbsttätig bewegtem Hülfslaufgewicht“, der ersten automatischen Waage. Sie diente der fortlaufenden Wägung von Fahrzeugen, die im Gewicht nicht stark voneinander abwichen, konnte also im Förderbetrieb in Bergwerken, bei der Kohleversorgung in Kraftwerken und bei der Kontrolle des laufenden Rohstoffverbrauchs in Fabriken eingesetzt werden. Ihr Registrierwerk addierte die festgestellten Gewichte und stellte so die Gesamtfördermenge eines Tages oder einer Schicht fest. S.s Erfindung, bis nach Japan und Südafrika geliefert, wurde auf der Weltausstellung in Paris 1900 mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Neben den Waagen selbst entwickelte S. auch Verfahren zu ihrer industriellen Fertigung und entwarf die dafür benötigten Spezialmaschinen. Die gußeisernen Bauteile lieferte die werkseigene Gießerei. 1894 übertrug S. die Leitung seines Unternehmens seinem Neffen Emil (1868–1957) und seinem Schwiegersohn Georg Büchner, bestimmte die Geschicke der Firma aber weiterhin als Aufsichtsrat. Im selben Jahr nahm die in eine GmbH umgewandelte Firma die Produktion von Materialprüfmaschinen, vor allem Feder- und Kettenprüfmaschinen, auf. Später kamen Drehscheiben und Schiebebühnen für die Eisenbahn sowie Laufkräne hinzu.|

  • Auszeichnungen

    Vors. d. Bez.ver. Mannheim d. VDI, seit 1881 Mitgl. d. Frankfurter Bez.ver.

  • Werke

    Zählapparat z. Feststellung d. Gewichts bei Laufgewichtswaagen, DRP 19295, 1882;
    Einrichtung an Laufgewichtswaagen z. selbsttätigen Abwiegung. DRP 44605, 1887;
    Universalzählapparat, DRP 49419, 1891.

  • Literatur

    Wschr. d. VDI, 1879, S. 135 f.;
    Zs. d. VDI, 28.1.1911;
    Rudolf Schäfer, Gesch. d. Fam. Schenck, 1911;
    ders., Btrr. z. Gesch. d. Fam. Schenck, H. 1, 1922;
    A. Uecker, Die Industrialisierung Darmstadts im 19. In., 1928;
    C. S., Ein Pionier d. dt. Waagenbaues, 1960 (gedr. nach Ms. seines Neffen Emil Schenck, 1938/39) (P);
    Emil Schenck, Vom Werden u. Wachsen d. Werkes C. S., 1946; |

  • Quellen

    Qu StadtA Darmstadt: Melderegistratur, Biograph. Material, Zeitgeschichtl. Slg.; |

  • Nachlass

    Nachlaß: urspr. im Archiv d. Carl Schenck AG, Verbleib derzeit ungeklärt.

  • Porträts

    Foto, um 1890 (StadtA Darmstadt).

  • Autor/in

    Peter Engels
  • Zitierweise

    Engels, Peter, "Schenck, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 665-666 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123921139.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA