Lebensdaten
1851 – 1924
Geburtsort
Pancsova (Jugoslawien)
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Zoologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 12073205X | OGND | VIAF: 22979619
Namensvarianten
  • Graff de Pancsova, Ludwig Bartholomäus
  • Graff, Ludwig
  • Graff, Ludwig Bartholomäus
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Zitierweise

Graff de Pancsova, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd12073205X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (ungar. Adel 1880, 1813-93), Apotheker, Grundbes. u. Bgm. in P., S d. Kaufm. Bartholomäus G. in P. (dessen V stammte aus Poysdorf/Niederösterreich), u. d. Caroline Urban;
    M Elisabeth (1822–98), T d. Gutsbes. Simon Zoldy de Zold u. d. Elisabeth Wettich;
    B Johann (1858–1934), Landwirt, volkswirtsch. Referent im ungar. Ackerbaumin.;
    Lundenburg 1874 Eugenie (1855–1943), T d. Robert Schorisch (1814–89), Zuckerfabrikbes. in Lundenburg, u. d. Ludovica Kier;
    2 S (1 jung †), 2 T, u. a. Rosa ( Alfred Filz Edler v. Reiterdank, 1870–1960, Gen.-Major);
    E Erich Filz (* 1902), österr. Botschafter.

  • Biographie

    G. studierte ab 1868 Medizin an der Universität Wien, wo er 1871 auch die Tirocinalprüfung ablegte, um eventuell einmal die väterliche Apotheke übernehmen zu können. Ab 1871 an der Universität Graz, wandte er sich ganz dem Studium der Zoologie zu. Seinem 1872 nach Straßburg berufenen Lehrer Oskar Schmidt folgte er dorthin als Assistent am Zoologischen Institut. 1873 erwarb er hier das Doktorat. Im gleichen Jahr ging er nach München als Assistent C. Th. von Siebolds und habilitierte sich dort 1874. Ab 1876 wirkte er als Professor an der Forstakademie Aschaffenburg, 1884 erhielt er den Lehrstuhl für Zoologie an der Universität Graz. Deren zoologisches Institut dankt ihm nicht nur den Ausbau, sondern auch mehr als die Hälfte seiner Bibliotheksbestände. 1888/89 war er Dekan, 1896/97 Rektor. G.s letzte Lebensjahre waren von teilweiser geistiger Umnachtung verdüstert. G.s wissenschaftliches Werk trägt den Stempel ausgesprochenen Spezialistentums. Die Turbellarien (Strudelwürmer), auf die ihn O. Schmidt in Weiterführung eigener Arbeiten hingewiesen hatte, bilden ebenso das Thema seiner Dissertation wie der Habilitationsschrift und der überwiegenden Zahl seiner Veröffentlichungen, in denen er vor allem ihre Systematik und Morphologie behandelte. Ihr Studium führte ihn auch zur Befassung mit dem Komplex des Schmarotzertums im Tierreich. Material für seine Arbeiten sammelte er auf zahlreichen Reisen, die ihn unter anderem 1893/94 nach Ceylon und Java, 1902 an das nördliche Eismeer, 1907 nach Nordamerika sowie an die meisten europäischen Küsten führten. – Von G.s sonstigen Arbeiten fand in der Jägerschaft die Lösung der seit alters viel diskutierten Frage viel Interesse, warum der Auerhahn sich nur während der Balz anspringen läßt: weil sich der Gehörgang beim Aufreißen des Schnabels automatisch schließt. G. liebte Geselligkeit, mit V. von Ebner und anderen gründete er 1907 die Gesellschaft für Morphologie und Physiologie. Er zählte auch zu den Mitbegründern der Deutschen Zoologischen Gesellschaft. Der 1910 in Graz tagende VIII. Internationale Zoologenkongreß wählte ihn zum Ehrenpräsidenten.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (St. Andrews u. Cambridge), Mitgl. d. Österr. Ak. d. Wiss..

  • Werke

    u. a. Das Genus Myzostoma (F. L. Leuckart), 1877;
    Monographie d. Turbellarien, 2 T., 1882/99;
    Turbellarien, in: Bronn’s Klassen u. Ordnungen d. Tierreiches IV, 1904–08, 1912-17;
    Marine Turbellarien Orotavas u. d. Küsten Europas, in: Arbb. aus d. zoolog. Inst. zu Graz VII, H. 1 u. 3, 1904 f.;
    Acoela, Rhabdocoela u. Alloiocoela d. Ostens d. Vereinigten Staaten v. Amerika, ebd. IX, H. 8, 1911;
    Das Schmarotzertum im Tierreich u. s. Bedeutung f. d. Artbildung, 1907. -W-Verz. s. Kukula;
    CSP X, XII, XV.

  • Literatur

    L. Böhmig, in: Mitt. d. naturwiss. Ver. f. Steiermark 61, 1924, S. 17-20;
    K. Grobben, in: Ak. d. Wiss. in Wien, Alm., 74, 1924, S. 162-66 (wichtigste W im Text, P);
    Österr. Forscher, = Notring Alm., 1952;
    A. Scherer, Schöpler. Donauschwaben, 1957, S. 22-24 (P);
    Botanik u. Zool. in Österreich, 1900;
    ÖBL

  • Autor/in

    Helmut Dolezal
  • Zitierweise

    Dolezal, Helmut, "Graff de Pancsova, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 733-734 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd12073205X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA