Paretti, Sandra
- Lebensdaten
- 1935 – 1994
- Geburtsort
- Regensburg
- Sterbeort
- Meilen/Zürichsee
- Beruf/Funktion
- Schriftstellerin
- Konfession
- keine Angabe
- Normdaten
- GND: 119458977 | OGND | VIAF: 95155643
- Namensvarianten
-
- Schneeberger, Irmgard (eigentlich)
- Gay, Barbara (Pseudonym)
- Paretti, Sandra
- Schneeberger, Irmgard (eigentlich)
- schneeberger, irmgard
- Gay, Barbara (Pseudonym)
- gay, barbara
- Gray, Barbara
- Pareti, Sandra
- Parettiová, Sandra
- mehr
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Autorenlexikon (Literaturportal Bayern) [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
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Genealogie
V →Clemens Schneeberger (1894–1980), Dr. rer. pol., Syndikus d. Handwerkskammer Oberpfalz, S d. Clemens, Kaufin. in Amberg u. München;
M Maria (1905–79), T d. Carl Lang, Porzellanfabrikdir. in Weiden; Lebensgefährte (seit 1969) →Hannes Looser (1919–88), Grafiker, Werbekaufm. aus Zürich. -
Biographie
Nach dem Abitur am Mädchenrealgymnasium in Regensburg 1953 studierte P. Musik und Germanistik in München, Paris und Rom und promovierte 1960 in München zum Dr. phil. mit der Dissertation: „Das Kunstmärchen in der ersten Hälfte des 20. Jh.“, eine Erzählform, der sie sich selbst später mit „Märchen aus einer Nacht“ (1985) widmete. Nach|dem Studium war sie als Musikkritikerin der Münchener „Abendzeitung“ tätig. Auf Anregung eines Verlegers, der einen Napoleon-Roman wünschte, schrieb P. „Rose und Schwert“ (1967), zur Trilogie erweitert mit „Lerche und Löwe“ (1969) und „Purpur und Diamant“ (1971, zusammen u. d. T.: Geliebte Caroline, 1974). 1972 folgte mit „Der Winter, der ein Sommer war“ ein weiterer historischer Roman, der den Verkauf hess. Untertanen als Söldner nach Nordamerika zum Gegenstand hatte (1976 f. d. Fernsehen mehrteilig verfilmt). Während P. zunächst mit ihren von Liebe und Leidenschaft geprägten Romanen in eine Traumwelt à la Dumas eintauchte, suchte sie zunehmend sozialkritische Themen einzubeziehen: neben dem Problem des Machtmißbrauchs auch solche der Industrialisierung (Die Pächter der Erde, 1973) und des sozialen Umbruchs (Der Wunschbaum, 1975). Die Gefährdung einer Welt des schönen Scheins thematisierte sie u. a. im Roman „Tara Calese“ (1988), der das New Yorker Mafia-Milieu zum Gegenstand hat. Nach einer Mitwirkung am Drehbuch zu der ZDF-Serie „Traumschiff“ war P.s letzte Arbeit das vierteilige Fernsehspiel „Der rote Vogel“ (ZDF 1993), das Beziehungskonflikte in der zeitgenössischen Oberschicht darstellt. – Eine literarische Sonderstellung nimmt die unter psychologischen Gesichtspunkten verfaßte Biographie ihrer Mutter „Das Echo deiner Stimme“ (1980, Neuaufl. 1998) ein, in der sie ihr eigenes Leben als deren Echo zu begreifen sucht. In autobiographischen Schriften, nicht zuletzt dem Erinnerungsband „Mein Regensburger Welttheater“ (1989), wird der psychologische Grundzug ihres Erzählens deutlich: Auf genauer Recherche beruhende Darstellung der Gefährdung von Idyllen und Scheinwelten.
P. entschied sich früh für eine Existenz als Schriftstellerin und gegen Ehe und Familie. Seit 1969 lebte sie am Zürichsee (Schweiz). Unheilbar krank, beendete sie ihr Leben, von einer Sterbehilfeorganisation unterstützt, nachdem sie selbst ihre Todesanzeige in der Neuen Zürcher Zeitung aufgegeben hatte. Ihre Werke wurden in 25 Sprachen übersetzt und erreichten bereits 1994 eine Gesamtauflage von über 30 Mio.
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Werke
Weitere W Romane: Das Zauberschiff, 1977;
Maria Canossa, 1979;
Der Paradiesmann, 1983;
Laura Lumati, 1988 (zuerst u. d. T. „Treibjagd oder Die Riten d. Venus“, 1970. Ps. Barbara Gay);
Südseefieber, 1989 (zur ZDF-Serie „Traumschiff“). – Märchen aus e. Nacht, 1985 (auch Kassette, gelesen v. P.);
Melanie, 1985 (Erz.);
Mein München (Hg.), 1990. – Unveröff. Bühnenwerke: Princess Haifa, Ein Stück in drei Akten u. e. fehlenden vierten Akt, in dem d. Gute siegt;
Die Briefe v. Caruso (Kriminalkomödie). -
Literatur
W. Ch. Schmitt, „Wer meine Bücher Schmöker nennt, lobt mich“, Interview mit S. R, in: Börsenbl. f. d. dt. Buchhandel 39, 1983;
H. Lammert, Ich geh meinen Weg, Frauen auf d. Suche nach sich selbst, 1986 (Interviews u. a. mit S. P);
D.-R. Moser im Gespräch mit S. P., in: Lit. in Bayern 14, 1988, S. 12-20 (P);
B. M. Baron, Weiden in d. Lit.geographie, in: Weidener heimatkundl. Arbb. 21, ²1995, S. 31 f. (P): E. Dünninger, Vorwort zu S. P, Im Nixenkahn d. Donau, 1996, S. 7-16 (P, u. d. T.: Mein Regensburger Welttheater, 1989);
Albrecht-Dahlke IV/2;
Kosch, Lit.-Lex.³;
Killy. -
Autor/in
Heinz Fischer -
Zitierweise
Fischer, Heinz, "Paretti, Sandra" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 64-65 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119458977.html#ndbcontent