Lebensdaten
1835 – 1902
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Dichter ; Literaturhistoriker ; Schriftsteller ; Literarhistoriker ; Germanist ; Lyriker ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 119405334 | OGND | VIAF: 22950703
Namensvarianten
  • Hertz, Wilhelm Carl Heinrich von
  • Hertz, Wilhelm (bis 1897)
  • Hertz, Wilhelm Carl Heinrich (bis 1897)
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Zitierweise

Hertz, Wilhelm von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119405334.html [03.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1808–41), Landschaftsgärtner, S d. kgl. Hofbediensteten Wilhelm u. d. Louise Schwab;
    M Caroline (1814–35), T d. Revierförsters Wilh. Frdr. Pfizenmaier in Kaisersbach u. d. Wilh. Christine Hahn;
    München 1873 Katharina, Hrsg. v. 2 Spruchslgg., T d. Kaufm. Kubasch in Odessa.

  • Biographie

    Nach Erziehung im Hause der Großmutter väterlicherseits war H. zunächst als Praktikant in der Landwirtschaft tätig; 1851-55 besuchte er das Gymnasium in Stuttgart. Sein Literatur- und Philosophiestudium beendete er 1858 an der Universität Tübingen (Dissertation: Die epischen Dichtungen der Engländer im Mittelalter). Noch im gleichen Jahre übersiedelte er nach München und wurde von Hans Hopfner in die Münchner Dichtergesellschaft „Krokodil“ eingeführt. Seine „Gedichte“ (1859) brachten ihn in nähere Beziehungen zu Geibel, Bodenstedt, Heyse, Dahn und anderen. Nach kurzer Militärzeit 1859 in Stuttgart unternahm H. eine Englandreise, die ihn über Paris nach München zurückführte, wo er seit 1861 seinen ständigen Wohnsitz nahm. 1862 habilitierte er sich mit einer Abhandlung über den „Werwolf“ und wurde Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur an der Universität München, 1869 außerordentlicher, 1878 ordentlicher Professor an der TH München.

    Der frühe Einfluß seines Tübinger Lehrers Ludwig Uhland blieb für H. bestimmend. Spiegelt seine formglatte Lyrik persönliche Erlebnisse und Empfindungen wider, so sind Stoff und Form seiner in vierhebigen Reimpaaren verfaßten Epen, darunter das nach der Volkssage entstandene Klostermärchen „Bruder Rausch“ (1882) dem eigenen Forschungsgebiet entnommen. Die wissenschaftlichen Arbeiten beziehen sich ebenso auf die Literatur- und Volkskunde des Mittelalters wie seine Übersetzungen und Nachdichtungen altfranz. und mittelhochdeutscher Dichtung.|

  • Auszeichnungen

    O. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1890).

  • Werke

    Weitere W Überss. u. Nachdichtungen Rolandslied, 1861;
    Heinrich v. Schwaben, 1867;
    Tristan u. Isolde, 1877, ⁸1921;
    Spielmannsbuch, 1866, ⁴1911;
    Parzival, 1898, ⁸1921. - Aristoteles in d. Alexanderdichtungen d. MA, 1890;
    Ges. Dichtungen, 1900;
    Ges. Abhh., hrsg. v. F. v. d. Leyen, 1905;
    Aus Dichtung u. Sage, hrsg. v. K. Vollmoeller, 1907;
    Bruder Rausch, hrsg. v. G. Hay, 1967. - Literar. Nachlaß in Marbach/N., Schiller-Nat.mus.;
    Wiss. Nachlaß in München, Stadtbibl.

  • Literatur

    O. Günther, in: BJ X, S. 291-96 (L);
    R. Weltrich, W. H., 1902;
    K. v. Stutterheim, W. H. als Lyriker, Diss. Tübingen 1914;
    E. Müller, W. H. als Epiker, Diss. München 1922;
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L).

  • Porträts

    Gem. v. F. v. Lenbach, 1887 (Marbach/N., Schiller-Nat.mus., hier auch zahlr. Phot.), Abb. in: Geist u. Gestalt, Biogr. Btrr. z. Gesch. d. Bayer. Ak. d. Wiss., III, 1959, Abb. 152.

  • Autor/in

    Gerhard Hay
  • Zitierweise

    Hay, Gerhard, "Hertz, Wilhelm von" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 715 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119405334.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA