Lebensdaten
1894 – 1970
Geburtsort
Warendorf (Westfalen)
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11922383X | OGND | VIAF: 25407998
Namensvarianten
  • Plassmann, Clemens

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Zitierweise

Plassmann, Clemens, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11922383X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1859–1940), aus Arnsberg (Westfalen), Dr. phil., Hon.prof. f. Astronomie an d. Univ. Münster (s. Pogg. IV, VI; W), S d. Ernst (1820–76), Staatsanwalt, Justizrat, Mitgl. d. preuß. Abg.hauses, u. d. Ottilie Sommer (1829–1900);
    M Maria Mittelviefhaus (1864–1937);
    Ur-Gvv Joseph Sommer, Hofger. -advokat in Arnsberg, 1848 Mitgl. d. preuß. NV, Vf. v. Schrr. z. Rechtsgesch. Westfalens;
    Ov Otto (1861–1932), Vorstandsmitgl. d. Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerke AG, 1895-1919 Erster Bgm. zu Paderborn (s. Rhdb.; NDB 19*);
    B Joseph (1895–1964), Dr. phil., ao. Prof. f. Volkskde. in Bonn, Bundesvors. d. Bundes dt. Kriegsbeschädigter u. -hinterbliebener (s. Wi. 1958);
    1922 Martha Brüning, aus Neheim (Westfalen);
    3 S, 1 T; Cousine Marie Luise (1910–87, Gustav Niemann, 1899–1982, Prof. f. Maschinenelemente u. Hebezeuge an d. TH Braunschweig, s. NDB 19).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums Paulinum in Münster 1903-12 studierte P. Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg (Br.) und Münster. Im 1. Weltkrieg geriet er in franz. Gefangenschaft, aus der er 1917 krankheitshalber in die neutrale Schweiz entlassen wurde, wo er sein Studium fortsetzte. Im Sommer 1918 nach Deutschland zurückgekehrt, war er im Winter 1918/19 im Preuß. Kriegsministerium tätig, für das er eine Denkschrift über die Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich anfertigte. Danach absolvierte P. eine kaufmännische Lehre bei der seiner Familie mütterlicherseits gehörenden Dampfziegelei C. Mittelviefhaus in Recklinghausen und bereitete sich vor auf die im November 1920 erfolgte Promotion zum Dr. iur. und Dr. rer. pol. an der Univ. Würzburg. Anfang 1921 trat er in den „Dortmunder Bank-Verein“, eine Zweiganstalt des „Barmer Bank-Vereins“, ein. 1925 war er Leiter des Sekretariats, 1927 Direktor der Barmer Bank-Vereins Filiale Hamm. 1930 erfolgte seine Versetzung in die Hauptfiliale nach Düsseldorf, Anfang 1932 war er kurzzeitig Direktor beim Dortmunder Bank-Verein. Bei der Fusion des Barmer Bank-Vereins mit der „Commerz- und Privatbank AG“ hatte P. die Verschmelzung der Dortmunder Filialen beider Institute durchzuführen. Im Mai 1932 ging er zur Zentrale der Commerz- und Privatbank nach Berlin, um hier verschiedene umfangreiche Kreditengagements zu bearbeiten. Seit Ende 1932 bis Mitte 1940 war er Vorstandsmitglied der „Rudolf Karstadt AG“. Die erfolgreiche Reorganisation des finanziell angeschlagenen Unternehmens und seine Erfahrungen im Bankfach empfahlen ihn für eine leitende Tätigkeit in einer Großbank.

    Auf Vermittlung des Bankiers Karl Kimmich (1880–1945) trat P. am 1.7.1940 in den Vorstand der „Deutschen Bank AG“ in Berlin ein; die Berufung des entschiedenen Katholiken P. wurde von nationalsozialistischer Seite kritisiert. Bei Kriegsende gehörte P. dem sogenannten „Führungsstab Hamburg“ an, nachdem der Berliner Firmensitz der Deutschen Bank im Sowjet. Einflußbereich lag. Die brit. Militärregierung ordnete im Februar 1946 P.s Entlassung an. Nach der Entnazifizierung (Kategorie V: Entlastete) arbeitete er seit Ende 1947 weiter im Führungsstab Hamburg. Seit Mitte 1948 war P. an der Wiedererrichtung bzw. Rezentralisierung der in Teilinstitute aufgespaltenen Deutschen Bank entscheidend beteiligt. Seit 1952 im Vorstand der „Rheinisch-Westfälischen Bank AG“ in Düsseldorf und seit 1957 Vorstand in der wiedervereinigten Deutschen Bank, wechselte er 1960 in den Aufsichtsrat, wo er bis zu seinem Ausscheiden 1967 stellvertretender Vorsitzender war. In den Bereich der von ihm mit großem Nachdruck betriebenen Nachwuchsförderung fiel 1954 die Errichtung des David-Hansemann-Hauses in Düsseldorf als Ausbildungs- und Begegnungsstätte angehender deutscher und ausländischer Bankkaufleute. P. begeisterte sich für das klassische Latein und verfaßte zahlreiche Chronogramme und Geburtstagssprüche sowie Schüttelreime, die mehrfach unter dem Anagramm „C. Palm-Nesselmann“ veröffentlicht wurden.|

  • Auszeichnungen

    Vorstandsmitgl. d. Stifter-Verbandes f. d. dt. Wiss.;
    Vors. d. Arbeitgeberverbandes f. Banken u. Bankiers in Nordrh.-Westf.;
    Vorstands- u. Präsidiumsmitgl. d. Bundesvereinigung d. Dt. Arbeitgeberverbände.

  • Werke

    Ahnen u. Enkel d. Astronomen Joseph Plassmann, 1959;
    Engelbert Plassmann, Verz. d. Schrr. v. C. P., 1972.

  • Literatur

    M. Hanke, Die Schüttelreimer, 1968, S. 70-74;
    B. Gerstein, in: Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Ind. gebiet, 1980, S. 116-18;
    L. Gall, G. Feldman, H. James, C-L. Holtfrerich u. H. Büschgen, Die Dt. Bank 1870-1995, 1995 (P).|

  • Quellen

    Qu Hist. Inst. d. Dt. Bank, Personenslg.

  • Autor/in

    Manfred Pohl
  • Zitierweise

    Pohl, Manfred, "Plassmann, Clemens" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 506-507 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11922383X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA