Wilhelm II.

Lebensdaten
1848 – 1921
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Bebenhausen
Beruf/Funktion
König von Württemberg ; Herzog von Württemberg
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 11910539X | OGND | VIAF: 264372708
Namensvarianten

  • Wilhelm II. von Württemberg
  • Wilhelm II.
  • Wilhelm II. von Württemberg
  • Württemberg, Wilhelm von
  • Wilhelm, Württemberg, Herzog
  • Wilhelm, Herzog von Württemberg
  • Württemberg, Wilhelm II. König von
  • William II, King of Württemberg
  • Wilhelm II, König von Württemberg
  • Wilhelm Karl Paul Heinrich Friedrich, Württemberg, König
  • Württemberg, Wilhelm II. Cönig von
  • William II, Cing of Württemberg
  • Wilhelm II, Cönig von Württemberg
  • Wilhelm Carl Paul Heinrich Friedrich, Württemberg, Cönig

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Zitierweise

Wilhelm II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910539X.html [20.12.2025].

CC0

  • Wilhelm II.

    | König von Württemberg, * 25.2.1848 Stuttgart, † 2.10.1921 Bebenhausen, Ludwigsburg, Alter Friedhof. (evangelisch)

  • Genealogie

    V Friedrich, Prinz v. Württ. (1808–70), S d. Paul Friedrich Karl August, Prinz v. Württ., (1785–1852), u. d. Charlotte Catherine, Prn. v. Sachsen-Altenburg-Hildburghausen (1787–1847);
    M Katharina (1821–98), T v. Wilhelm I., Kg. v. Württ. (1781–1864, s. NDB 28), u. d. Pauline, Hzgn. v. Württ. (1800–73);
    Ur-Gvv Friedrich I., Kg. v. Württ. (1754–1816, s. NDB V);
    1) Arolsen 1877 Marie (1857–82), T d. Georg Viktor, Fürst zu Waldeck u. Pyrmont (1831–93), preuß. Gen. d. Inf. (s. Priesdorff VII, S. 501, Nr. 2437), u. d. Helene, Prn. v. Nassau (1831–88), 2) Bückeburg 1886 Charlotte (1864–1946), T d. Wilhelm, Prinz zu Schaumburg-Lippe (1834–1906), u. d. Bathildis, Prn. v. Anhalt-Dessau;
    1 S aus 1) (früh †), 2 T aus 1) (1 früh †) Pauline (1877–1965, Friedrich Hermann, Fürst zu Wied, 1872–1945);
    Schwägerin Emma, Kgn. d. Niederl., Ghzgn. v. Luxemburg (1858–1934, s. BWN).

  • Biographie

    W., dessen Thronfolge bei seiner Geburt noch nicht absehbar war, absolvierte eine militäri|sche Ausbildung in Stuttgart und studierte anschließend seit 1865 in Tübingen und Göttingen v. a. Rechtswissenschaft (Mitgl. d. Corps Bremensia Göttingen 1867 u. d. Corps Suevia Tübingen 1868/69). 1866 nahm er am Dt. Krieg teil, u. a. am Gefecht bei Tauberbischofsheim. Als Offizier in der preuß. Armee (seit 1869) wurde er 1870/71 im Dt.-franz. Krieg eingesetzt und war 1871 bei der Kaiserproklamation in Versailles anwesend. Danach diente er als preuß. Stabsoffizier in Berlin und Potsdam, seit 1875 als württ. Offizier in seiner Heimat. 1870–91 war W. Mitglied in der württ. Kammer der Standesherren.

    Durch die Kinderlosigkeit Kg. Karls von Württemberg (1823–91) war seit 1872 W.s Thronfolge absehbar. 1882 schied er aus dem aktivem Militärdienst aus, wurde verstärkt in die Regierungsgeschäfte eingebunden und bestieg nach Karls Tod 1891 den württ. Königsthron. W. blieb in seiner Regierung strikt innerhalb der Grenzen der Verfassung, nutzte aber an vielen Stellen deren Gestaltungsspielraum.

    In Stuttgart förderte W. Kunst und Kultur mit den Neubauten von Hofoper 1912 und Kunstgebäude 1913 durch Max Littmann (1862–1931) und Theodor Fischer (1862–1938). In seiner Regierung setzte er erkennbar liberale Akzente. So führte er in einer Verfassungsreform 1906 das allgemeine und gleiche Wahlrecht für alle Württemberger ein und schwächte die Rechte der Ersten Kammer des Landtags, in der v. a. Vertreter des Adels saßen. 1907 gestattete er den Internationalen Sozialistenkongreß in Stuttgart, den einzigen derartigen Kongreß, der im Reich stattfinden durfte, und distanzierte sich damit deutlich von anderen Bundesstaaten des Dt. Reichs.

    Auf militärische Entscheidungen im 1. Weltkrieg hatte W. keinen Einfluß und hielt sich entsprechend zurück. Nach der Novemberrevolution, die 1918 in Stuttgart nahezu gewaltfrei ablief, zog er sich mit Kgn. Charlotte nach Bebenhausen zurück, wo er wenig später abdankte. Seine verbleibenden Jahre verbrachte er als Herzog von Württemberg dort und in Friedrichshafen. Durch seinen bewußt zur Schau gestellten bürgerlichen und bescheidenen Habitus erfreute er sich in Württemberg auch nach seiner Abdankung großer Beliebtheit.

  • Auszeichnungen

    |k. u. k. Husarenregt. W. II. Kg. v. Württ. Nr. 6;
    Schacht Kg. W. II., Salzbergwerk Bad Friedrichshall (1899);
    Kg.-W.-Turm, b. Baiersbronn (Schwarzwald) (1914, heute Rinkenturm).

  • Literatur

    |V. Bruns, Württ. unter d. Reg. Kg. W.s II., 1916 (P);
    E. Gönner, in: R. Uhland (Hg.), 900 J. Haus Württ., 1984, S. 341–62 (P);
    W. Kohlhaas, in: Lb. Schwaben 17, 1991, S. 194–208 (P);
    P. Sauer, Württ. letzter Kg., 1994 (P);
    B. Janzen, Kg. W. II. als Mäzen, 1995;
    A. Willmann, Der gelernte Kg., 2007 (P);
    A. Ernst, Im Lichte neuer Qu., W. II., d. letzte Kg. v. Württ., 2015 (P);
    M. Otto, in: Württ. Biogrr. III, 2017, S. 264–72;
    Haus Württ.;
    Begleith. z. Ausst. W. II., Kg. v. Württ., StadtPalais, Mus. f. Stuttgart, 2021 (auch online, P).

  • Porträts

    |Ölgem. v. H. Michaelis, 1878 (Privatbes.), v. R. Huthsteiner, 1896 (Landesmus. Württ., Stuttgart) u. v. R. Weise, 1912 (Privatbes.);
    Bronzestatue v. H.-Ch. Zimmerle, 1991 (Stuttgart, am Wilhelmspalais).

  • Autor/in

    Joachim Brüser
  • Zitierweise

    Brüser, Joachim, "Wilhelm II." in: Neue Deutsche Biographie 28 (2024), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910539X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA