Lebensdaten
erwähnt 753, gestorben vermutlich 794
Sterbeort
wohl Neustadt am Main
Beruf/Funktion
Bischof von Würzburg ; Abt von Neustein am Main
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119064456 | OGND | VIAF: 22943069
Namensvarianten
  • Megingoz von Würzburg
  • Megingaud
  • Magingoz
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Megingoz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119064456.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. weitverzweigten hochadeligen fränk. Geschl. d. Mattonen;
    N Megingoz d. J., Stifter d. Klosters Megingaudshausen/Münsterschwarzach, Juliane, Äbtissin v. Wenkheim; Verwandter Megingoz (Meingoz), Sachsenmissionar u. 2. Bischof v. Osnabrück (ca. 817-ca. 829).

  • Biographie

    Es wird allgemein angenommen, daß der spätere Bischof von Würzburg identisch ist mit dem gleichnamigen Schüler des Bonifatius, der um 737 Mönch in Fritzlar war und als Diakon zusammen mit dem Priester Wigbert d. J. die dortige Klosterschule leitete. Denn auch als Bischof unterhielt M. enge Beziehungen zum bonifatianischen Schülerkreis. Die älteste Bonifatius-Vita, verfaßt von dem Mainzer Kleriker Willibald, wurde von Lul von Mainz und M. angeregt und ist beiden gewidmet. Wohl von Kg. Pippin zum Nachfolger Burghards (Burchards), des ersten Bischofs von Würzburg, ernannt, erhielt M. noch von Bonifatius die Bischofsweihe. Mit diesem Pontifikatswechsel ging in Würzburg die angelsächs. Missionsepoche zu Ende. M. nahm teil an der Reichsversammlung von Compiègne (757) und an der Synode von Attigny (762?). Spannungen innerhalb des Würzburger Domklerus zwischen dem auch von M. vertretenen älteren bonifatianischen Mönchtum und dem jüngeren Kanonikertum Chrodegangscher Prägung führten zu M.s Abdankung (vor dem 12.4.769). Mit einigen Begleitern zog M. in den Spessart nach „Rorinlacha“, wohin ihm später mehr als fünfzig Brüder gefolgt sein sollen. Die Schenkung eines Grafen Hatto setzte ihn in den Stand, hier das Kloster Neustadt am Main zu gründen (um 770), dessen erster Abt er wurde. Wohl unter dem Druck seines Würzburger Nachfolgers Berowelf, der ein gutes Verhältnis zu Karl d. Gr. gehabt zu haben scheint, trug er diesem das Kloster auf. Neustadt wurde so zunächst Königskloster. Auch nach seiner Abdankung als Diözesanbischof übte M. gelegentlich noch Pontifikalfunktionen aus. Er war beteiligt bei der Weihe der Kirche in St. Goar (768) und an der des Klosters Lorsch an der Bergstraße (774). Das in den Würzburger Bischofskatalogen überlieferte (in der Literatur nicht unumstrittene) Todesjahr 794 ist möglicherweise richtig. M.s Leichnam wurde nach Würzburg in den Salvatordom (die spätere Stiftskirche Neumünster) überführt. Sein Andenken blieb in der Volksfrömmigkeit jahrhundertelang lebendig.

  • Literatur

    ADB 21;
    Germania Sacra NF 1: Das Bistum Würzburg 1, bearb. v. A. Wendehorst, 1962, S. 25-30;
    Die Klostergemeinschaft v. Fulda im früheren MA, hrsg. v. K. Schmid 1, 1978, S. 115-32;
    A. Friese, Stud. z. Herrschaftsgesch. d. fränk. Adels, 1979;
    H. Wagner, Zur Frühzeit d. Bistums Würzburg, in: Mainfränk. Jb. f. Gesch. u. Kunst 33, 1981, S 95-121;
    ders., Die Äbte d. Klosters Neustadt am Main im MA, in: Würzburger Diözesangesch.bll.46, 1984, bes. S. 7-10;
    F. X. Herrmann, Die Versinschrift f. Bischof M. ( 794) im Neumünster zu Würzburg, ebd. 48, 1986, S. 133-62.

  • Autor/in

    Alfred Wendehorst
  • Zitierweise

    Wendehorst, Alfred, "Megingoz" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 615-616 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119064456.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Megingoz (auch Magingoz, Megingaud), war der zweite Bischof von Würzburg, der Nachfolger des noch vor Bonifaz verstorbenen Burchard und wahrscheinlich noch von jenem Apostel selbst geweiht. Ueber sein Vorleben herrscht Zwiespalt. Die Identität eines Fritzlarer Mönchs Megingaud, den Bonifaz neben dem Presbyter Wigbert zum Diakon, Leiter des Klosters und zum Jugendlehrer bestimmte und den manche für den nachherigen Abt und den Bischof von Buraburg und Fritzlar halten, wird von vielen verworfen, aber bei der Lückenhaftigkeit der Nachrichten über beide Persönlichkeiten und bei der Freundschaft Lul's zu M., die wol auf früherem gemeinsamem Pietätsverhältniß zu Bonifaz beruht, mit nicht absolut entscheidenden Gründen. Sein Name findet sich mehrfach in Actenstücken, so in dem verdächtigen Diplom für Fulda von 753 und in einer anderen Urkunde für dasselbe Kloster 763, ferner für Gorze 757, für Prüm 762 und unter dem Todtenbunde von Attigny 762. Drei Briefe an Lul über kirchliche, Personen- und Verwaltungsfragen, sowie die Miturheberschaft bei der Abfassung der vita Bonifatii von Willibald werden ihm wol mit Recht, wenn auch ohne vollgültigen Beweis, zugeschrieben. Mit Lul und anderen Bischöfen zusammen weiht er die Kirche von Lorsch (1. September 774) und zu St. Goar (vielleicht auch 774) ein. Aus Liebe zu beschaulichem Leben tritt er sein Amt seinem Nachfolger Berwelf ab, zieht sich nach Rorinlacha zurück und gründet, als eine große Schaar Würzburger Mönche in Folge von Verdächtigungen seines Nachfolgers zu ihm fliehen, das Kloster Neustadt im Spessart, das ihm angeblich Lul und Willibald von Eichstädt (also noch vor 786) einweihen. Die Gründung der Klöster Megingozhausen, vielleicht auch Schwarzach und Mattenzelle wird mit seiner Familie in Verbindung gebracht und seine Abstammung aus vornehmem fränkischen Grafengeschlecht damit bewiesen. Sein Tod erfolgte angeblich 794, jedenfalls wol nach 786. Seine Gebeine werden später nach Würzburg geschafft.

    • Literatur

      Jaffé, Mon. Mogunt. ep. Bon. nr. 128, 132, 135.
      Egilwardi vit. Burch. III. Mab. A SS. III, 1, 715. —
      Rettberg, Kirch. Gesch. D. II, 318 u. 331. —
      Oelsner, Jahrbücher d. fränk. R. S. 366 und s. v. Magingoz.

  • Autor/in

    H. Hahn.
  • Zitierweise

    Hahn, H., "Megingoz" in: Allgemeine Deutsche Biographie 21 (1885), S. 182 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119064456.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA