Decken, Friedrich Graf von der
- Dates of Life
- 1769 – 1840
- Place of birth
- Langwedel
- Place of death
- Ringelheim
- Occupation
- hannoverischer Generalfeldzeugmeister
- Religious Denomination
- evangelisch
- Authority Data
- GND: 118820982 | OGND | VIAF: 809049
- Alternate Names
-
- Decken, Johann Friedrich Graf von der
- Decken, Friedrich Graf von der
- Decken, Johann Friedrich Graf von der
- Decken, Johann Friedrich von der
- Decken, F. von der
- Decken, Fr. von der
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Decken, Johann Friedrich Graf von der (primogen, seit 1833)
hannoverischer Generalfeldzeugmeister, * 25.5.1769 Langwedel, † 22.5.1840 Ringelheim. (evangelisch)
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Genealogy
V Carl Gust. (1725–80), auf Langwedel, hannoverischer Oberstleutnant, S des Burchard (1694–1776), Landrat u. Oberdeichgräfe, u. der Marg. Caecilia v. Brandt (1704–65);
M Anna Friederike Marg. (1740–1811), T des hannoverischen Majors Heinr. Burchard v. Münchhausen u. der Friederike Maria Elis. v. Zabeltitz;
⚭ Krummendeich 1806 Antoinette (1781–1855), T des Georg Chn. v. Gruben auf Wechtern u. der Caecilia v. der Decken;
2 S, 1 T, u. a. Adolf (1807–86), hannoverischer GR. -
Biography
D. trat 1784 als Kadett in das 13. hannoverische Infanterie-Regiment und wurde erst 1790 zum Fähnrich im Garde-Regiment befördert. Während der Belagerung von Menin bei Ten Briel gefangengenommen, kam er bald wieder frei und wurde im Winter 1795/96 von Scharnhorst, dem er eng verbunden blieb, zur Herausgabe seiner Zeitschrift „Militärische Denkwürdigkeiten unserer Zeiten“ herangezogen. D.s eigene Schriftstellerei ging jedoch von Anfang an über das Militärische hinaus. - D. wurde 1796 Oberadjutant des Herzogs Adolph Friedrich von Cambridge, dem er Vorlesungen über Mathematik und Geschichte hielt. 1797 in den Generalstab versetzt, schlug ihn Scharnhorst 1801 als geeigneten Nachfolger im hannoverischen Generalquartiermeisterstab vor. Seit 1801 auch zu diplomatischen Missionen verwandt, erhielt er im Juli 1803 die Vollmacht zur Aufstellung eines Ausländerkorps in britischen Diensten, das er im Dezember zwecks Errichtung der Königlich Deutschen Legion an den Herzog Adolph Friedrich abtrat, dessen Generaladjutant er wurde. D. nahm als Brigadegeneral an den Expeditionen nach Hannover und Kopenhagen teil, ging 1808 in militärisch-politischer Sondermission nach Portugal, kehrte indes bald nach England zurück. Die Neuorganisation der hannoverischen Armee, namentlich der Landwehr, war sein Werk. Er erhielt 1815 kurzfristig das Kommando des hannoverischen Reservekorps in den belgischen Niederlanden, wobei er mit Wellington einen bedeutsamen Subsidienvertrag schloß. Angebote, in den oranischen beziehungsweise preußischen Dienst einzutreten, lehnte er ab. D. wurde 1815 das Großkreuz des Guelphen-Ordens verliehen und 1816 mit dem Rang des Generalfeldzeugmeisters (General) eine Abteilung der Kriegskanzlei übertragen. Schon seit 1819 gehörte er der hannoverischen Ständeversammlung als gewähltes Mitglied an und war bis 1825 ihr Vizepräsident. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten, darunter das auch heute noch nicht überholte, auf gründlichen Archivstudien beruhende Werk über den Herzog Georg (4 Teile, 1833/34). Von Arn. von Heeren wurde er gern zur Mitarbeit an den Göttinger Anzeigen herangezogen. An der Begründung des Historischen Vereins für Niedersachsen 1835 hatte er entscheidenden Anteil und wurde dessen 1. Präsident. Durch Kabinettsordre wurde er 1839 in den Staatsrat berufen, im gleichen Jahre auch zum Mitglied der Königlichen Landwirtschaftsgesellschaft ernannt und 1840 in deren Ausschuß gewählt. 1816 Mitglied der Akademie der Wissenschaften Göttingen.
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Works
u. a. Betrachtungen üb. d. Verhältnis d. Kriegsstandes zu d. Zwecke d. Staaten, 1800;
Milit. Denkwürdigkeiten III, 1801;
Versuch üb. d. engl. National-Charakter, 1802, ²1817 (gänzl. umgearb.);
Philos.-hist.-geogr. Unterss. üb. d. Insel Helgoland od. Heiligeland u. ihre Bewohner, 1826;
Btr. z. Gesch. d. Meierwesens im Hildesheimschen, 1836;
Nachrr. v. d. Fam. v. d. D., 1836. -
Literature
ADB V;
H. W. Rotermund, Das gel. Hannover I, 1823, S. 438;
W. v. d. Decken, Die Fam. v. d. D., 1865, S. 52 u. ö.;
W. Rothert, Allg. hannov. Biogr. II, 1914, S. 526;
G. H. Klippel, Das Leben d. Gen.s v. Scharnhorst, 1869, T. I, S. 63 u. ö.;
A. u. R. v. Sichart, Gesch. d. Kgl. Hannov. Armee IV, 1871, S. 307 u. ö., V, 1898, S. 87 u. ö.;
F. Thimme, Die hannov. Aufstandspläne im J. 1809 u. England, in: Zs. d. hist. Ver. f. Niedersachsen, 1897, S. 287 ff.;
B. Schwertfeger, Gesch. d. Kgl. Dt. Legion I, 1907, S. 16 u. ö., II, 1907, S. 20;
R. Drögereit, Die Konvention v. Sulingen, in: Unter der Bärenklaue, 1953, S. 42 f.;
Gen. Hdb. d. Adels 2, 1952. - Qu.: Stammrolle u. Nachlaß (btr. im wesentl. Kgl. Dt. Legion) im Staatsarchiv Hannover. -
Author
Richard Drögereit -
Citation
Drögereit, Richard, "Decken, Johann Friedrich Graf von der (primogen, seit 1833)" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 544 f. [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118820982.html#ndbcontent