Dates of Life
1736 – 1771
Place of birth
Kissing bei Friedberg
Place of death
Dillingen
Occupation
Räuber ; literarische Figur
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118818988 | OGND | VIAF: 59880776
Alternate Names
  • Klostermayer, Matthäus (eigentlich)
  • Bayerischer Hiasl (als literarische Figur)
  • Hiasl, bayerischer
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Klostermayer, Matthias, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118818988.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Michael, Hirte in d. Hofmark Kissing;
    M Elisabeth N. N.; ledig;
    1 K.

  • Biographical Presentation

    K. wuchs als Hüterbub auf, diente als Jagdgehilfe und als Knecht. Wegen ihm nicht nachzuweisender Wildereien sollte er zum Militär gepreßt werden, entfloh aber zu einer der damals in den Wäldern des Voralpenlandes zahlreichen Räuberbanden und führte dort das vom Volk gefeierte und verherrlichte Leben eines Räuberhauptmanns und Wildschützen. Ansehen beim Volke gewann er dadurch, daß er seine Räubereien nicht|im Verborgenen, sondern offen im Kampf mit den Fürsten durchführte. Er wurde zum Volkshelden, zum Beschützer der Armen und Verfolgten, was einen Niederschlag in Volksliedern und Volksbüchern fand. Seine schon zu Lebzeiten große Beliebtheit wuchs im 19. Jahrhundert. Sein Leben und seine Taten wurden in Epen, lyrischen Gedichten und Dramen (darunter ein Puppenspiel) heldisch verklärt behandelt und zwar nicht nur im Alpen- und Alpenvorland, sondern weit nach Norddeutschland und Böhmen hin. So sind Drucke des Stoffs unter anderem von Tieck, wie auch aus Berlin, Leipzig, Hannover, Gotha, Weimar und Dresden bekannt. Die Hiasl-Lieder waren so beliebt, daß sie in Stücke, die nur mit dem Stoff gemeinsam haben, daß Räuber in ihnen auftreten, übernommen wurden.

  • Literature

    K. Th. Heigel, Der Bayr.Hiesl u. d. Hiesllit., in: Westermanns ill. Mhh., 1888 (L);
    H. Hemmer, Die Anfänge L. Tiecks u. s. dämonisch-schauerl. Dichtung, in: Acta Germanica 6, 1910, S. 325-61;
    F. Moczygemba, M. K. genannt d. Bayer. Hiesel in d. dt. Dichtung, Diss. Graz 1938 (L);
    E. G. Rattelmüller, M. K. vulgo Der Bayr. Hiasl, 1971 (P);
    C. Küther, Räuber u. Gauner in Dtld., 1976;
    Das war d. Bayer. Hiasl, hrsg. v. W. Hensen, 1979.

  • Portraits

    Kupf. v. Lander (München, Neue Pinakothek, Kupf.kab.);
    Radierung von J. G. L. Rugendas (München, Dt. Jagdmus.), Abb. b. Rattelmüller, s. L.

  • Author

    Hans Jürgen Rieckenberg
  • Citation

    Rieckenberg, Hans Jürgen, "Klostermayer, Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 125-126 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118818988.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA