Dumba, Nicolaus
- Lebensdaten
- 1830 – 1900
- Geburtsort
- Wien
- Sterbeort
- Budapest
- Beruf/Funktion
- österreichisch-ungarischer Industrieller ; Mäzen ; Politiker ; Unternehmer ; Mäzen
- Konfession
- orthodox
- Normdaten
- GND: 11881740X | OGND | VIAF: 3267401
- Namensvarianten
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- Dumba, Nicolaus
- Dumba, Nicolau
- Dumba, Nicolaus von
- Dumba, Nikola
- Dumba, Nikolaus
- Dumpa, Nikolau
- Dumpas, Nikolaos
- mehr
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * musiconn - Für vernetzte Musikwissenschaft
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
- * Internationales Quellenlexikon der Musik (RISM)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →Sterio (1794–1870), Mitbegründer u. neben seinem B Michael Teilhaber des Großhandelshauses Gebr. M. D., ließ sich in Wien nieder, führte mazedonische Baumwolle nach Österreich ein u. versorgte die Türkei mit Rübenzucker, Bes. der Baumwollspinnerei Tattendorf (Niederösterreich) u. anderer Betriebe, ottomanischer Gen.konsul in Wien, S des Michael, Großhändler u. Großgrundbesitzer (Schafzucht) in Serres b. Saloniki;
M Maria († vor 1870), T des Großhändlers Michael D. Curti;
B →Michael Sterio (1828–94), Chef der Fa. Gebr. M. D., griechischer Gen.konsul in Wien;
⚭ 1863 Marie (1844–1936), T des Stephan Manno, Guts- u. Realitätenbesitzer in Budapest;
1 T;
N →Constantin Theodor (1856–1947, ⚭ Anna Baronesse Lieven), Dr. iur., 1903 österr. Gesandter in Belgrad, 1907-09 im Außenministerium, 1909 Gesandter in Stockholm, 1913-15 Botschafter in Washington, 1917 lebenslängliches Mitgl. des österr. Herrenhauses, Präs. der österr. Völkerbundsliga, Förderer v. Kunst u. Wiss., GR. -
Biographie
D. besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, widmete sich Musikstudien und wurde dann Kaufmann; er blieb im väterlichen Baumwoll- und Zuckerhandelsgeschäft Teilhaber|bei seinem wirtschaftlich tätigeren Bruder Michael Sterio und wurde auch Besitzer der Spinnerei Tattendorf. Nach Sanierung der Ersten Niederösterreichischen Sparkasse wurde er deren Ober-Curator. 1870-96 war er Mitglied des niederösterreichischen Landtags, bis 1885 auch (als Altliberaler beim Klub der Linken) des Abgeordnetenhauses, seit 1885 lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses des Reichrats, auch kaiserlich und königlicher Geheimer Rat. Seine Hauptbedeutung lag aber in der gemeinnützigen kulturellen Anwendung seines sehr bedeutenden Vermögens, in einer außerordentlich großzügigen Kunstförderung, die in Wien bisher fast allein dem Theater gegolten hatte. Die Musik übte er als geschätzter Tenor selbst aus. Seine Vorliebe galt dabei Schubert, von dessen Handschriften er die überwiegende Mehrzahl in seiner Sammlung vereinigte; er schenkte sie der Gesellschaft der Musikfreunde (Symphoniepartituren) und der Wiener Stadtbibliothek (198 Notenautographen). Auf D.s Veranlassung erhielt Schubert das erste Tonkünstlerdenkmal Wiens. In Tattendorf studierte Wagner als Gast D.s 1861 mit dem Tenor A. Ander den „Lohengrin“ ein. Auch mit Brahms, K. Goldmark und Johann Strauß war D. befreundet; Strauß' „Donauwalzer“ ist ihm gewidmet. Er war 1865-72 Vorstand des Wiener Männergesangvereins und wirkte entscheidend bei der Gründung des Neuen Philharmonischen Orchesters mit. Daneben war D.s liebstes Arbeitsfeld das Neuland der bildenden Kunst. Schon zu Lebzeiten des Vaters war er Mäzen Makarts, der in seinem Auftrag das Schreibzimmer des D.-Palais in Wien mit farbenprächtigen Allegorien ausschmückte. G. Klimt, R. Weyr, C. Kundmann und K. von Zumbusch wurden von ihm unterstützt. Er war unter anderem Ehrenmitglied der Wiener Akademie der bildenden Künste und der Genossenschaft der bildenden Künstler, nach Arthaber Leiter des Kunstvereins, Ehrenpräsident der Wiener „Urania“ und Kurator des Kunstgewerbemuseums. Die Stadt Wien verlieh ihm, der fast ganz im Wirken für das Allgemeine aufging, das Ehrenbürgerrecht und gab ihm ein Ehrengrab im Kreise der großen Tonschöpfer. Als „Geschäftsführer des Wiener Idealismus“ ist der schöne und unermüdliche „wienerische Wiener aus Mazedonien“ in der Donaustadt unvergessen geblieben.
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Werke
zu N Constantin: Zehn J. Völkerbund, 1930; Dreibund u. Ententepol. in d. Alten u. Neuen Welt, 1931; Memoiren, 1932.
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Literatur
Th. Libadas, N. D., 1900;
Gartenlaube, 1900, Nr. 15. Beil. 2 (P);
M. Klieba, N. D., Gedenkbl. 1930;
ÖBL (auch zu N Constantin);
BJ VI, S. 473-76 (u. Tl. 1900, L). -
Porträts
v. H. v. Angeli im Kreise d. Komités f. d. Makart-Denkmal, Abb. in: A. T. Leitich, Verklungenes Wien, 1942, S. 106.
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Autor/in
Nina Riedl-Riedenstein -
Zitierweise
Riedl-Riedenstein, Nina, "Dumba, Nicolaus" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 188-189 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11881740X.html#ndbcontent