Lebensdaten
1827 – 1870
Geburtsort
Mariahilf bei Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Komponist ; Musiker ; Kapellmeister ; Techniker ; Konstrukteur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118809555 | OGND | VIAF: 100251784
Namensvarianten
  • Strauß, Josef
  • Strauss, Joseph
  • Strauss, Josef
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Zitierweise

Strauss, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118809555.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (s. 1);
    M Maria Anna Streim;
    B Johann (s. 2), Eduard (s. 4);
    Wien 1857 Carolina (1831–1900), T d. Josef Pruckmayer (1788–1830), Hofpostamtskontrollor in W., u. d. Anna Roiter (* 1795);
    1 T Karoline (1858–1919, Anton Aigner, 1845–1910, aus Pöchlarn, Geschäftsreisender in W.).

  • Biographie

    S. besuchte die Grundschule in Wien/Leopoldstadt, danach seit 1837 das Schotten-Gymnasium und erhielt Klavierunterricht bei Wenzel Plachy. 1841–46 studierte er am Wiener Polytechnikum Maschinenbau und arbeitete danach als techn. Zeichner und Bauleiter. Er publizierte u. a. eine mathematisch-physikalische Formelsammlung (1852) und beschäftigte sich mit der Konstruktion einer – später vom Wiener Magistrat realisierten – Straßenreinigungsmaschine. Darüber hinaus malte er, verfaßte Gedichte und komponierte Lieder. Nach dem physischen Zusammenbruch seines Bruders Johann gezwungen, in das Tanzmusikgeschäft einzusteigen, trat S. am 23. 7. 1853 erstmals als Dirigent des Strauss-Orchesters in Erscheinung. Einen Monat später führte er sein Opus 1 auf, den Walzer „Die Ersten und Letzten“. Nach Johanns Genesung trat S. wiederum als Dirigent zurück, nahm Violin- und Kompositionsunterricht und sprang, obwohl das Verhältnis zu seinem Bruder von großen Spannungen und gegenseitigem Mißtrauen geprägt war, immer wieder für Johann ein. Während dessen Gastspielreisen nach Rußland erhielt S. das Familienunternehmen in Wien nicht nur aufrecht, sondern feierte überdies große Erfolge als Vorgeiger und Komponist.

    1862 erfuhr das Verhältnis zu Johann eine weitere Belastungsprobe, als dieser Eduard neben S. als weiteren Dirigenten des Orchesters bestellte. In der Folgezeit schwelte der Streit weiter, 1865 erlitt S. einen schweren Zusammenbruch, trotzdem engagierte er sich weiter für das gemeinsame Unternehmen. Seit 1867 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand erneut, er erholte sich jedoch wieder und komponierte seine wichtigsten Werke wie den „Delirienwalzer“, op. 212 (1867), oder seine „Sphären-Klänge“, op. 235 (1868). Trotz großer Konzerterfolge, die S. z. T. mit seinem Bruder in Rußland erzielte, setzten sich die Querelen in Wien mit Eduard fort. Nach einer Saison in Warschau erlitt S. einen Schlaganfall, konzertierte nach zu kurzer Erholung weiter und kollabierte am Totenbett seiner Mutter erneut. Am 1. 6. 1870 erlitt er am Dirigentenpult einen Gehirnschlag und verstarb nach der Rückkehr in Wien.

  • Auszeichnungen

    A J.-S.-Park, Wien.

  • Werke

    Weitere W u. a. Frühlingsluft, Operette (Text v. K. Lindau u. J. Wilhelm), UA 1903;
    Vokal- u. Instrumentalwerke: mehr als 150 Walzer: Die Vorgeiger, op. 16, 1856;
    Wintermährchen, op. 66, 1859;
    Hesperus-Ball-Tänze, op. 116, 1882;
    Dorfschwalben aus Österr., op. 164, 1864;
    Helenenwalzer, op. 197, 1866;
    Rudolfs-Klänge, op. 283, 1870;
    Polkas:
    Vergissmeinnicht, op. 2, 1855;
    Sturm-Polka, op. 75, 1859;
    Frisch auf!, op. 177, 1865;
    Schwalbenpost, op. 203, 1866;
    Die Sirene, op. 248, 1868;
    Pizzicato-Polka (ohne Opuszahl), 1869 (mit Johann Strauss);
    Die Emancipirte, op. 282, 1870;
    ferner Quadrillen, Märsche u. Potpourris;
    W-Verz.: A. Weinmann, Verz. sämtl. Werke v. J. u. Eduard S., 1967.

  • Literatur

    ADB 36;
    L. Lerchenfeld, Genie wider Willen, in: Neue Zs. f. Musik, 1970, S. 382–89;
    F. Mailer, J. J. S., Genie wider Willen, 1977;
    O. Brusatti u. I. Sommer, J. S., 1827–1870, Delirien u. Sphärenklänge, 2003;
    Wurzbach;
    Riemann;
    New Grove;
    MGG;
    MGG²;
    Hist. Lex. Wien;
    ÖML;
    ÖBL.

  • Porträts

    Lith. v. H. Messerschmidt, Abb. in: MGG.

  • Autor/in

    Werner Bodendorff
  • Zitierweise

    Bodendorff, Werner, "Strauss, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 500-501 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118809555.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA