Lebensdaten
1900 – 1991
Geburtsort
Marburg/Lahn
Sterbeort
Eschweiler bei Aachen
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
-
Normdaten
GND: 118754556 | OGND | VIAF: 37711868
Namensvarianten
  • Schenck, Herman Reinhard
  • Schenck, Hermann
  • Schenck, Herman Reinhard
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Zitierweise

Schenck, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118754556.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (s. 1);
    M Helene Scheffer;
    1) 1926 Gertrud Momburg (1903–35), 2) 1938 Marie Schultz (1919–56), 3) 1958 Gisela Backofen geb. Eggemann (* 1920);
    4 S aus 2).

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Münster 1918 leistete S. Kriegsdienst als Infanterist und geriet für ein Jahr in brit. Kriegsgefangenschaft. Danach studierte er in Münster bis 1920 Mathematik und Naturwissenschaften, um sich dann in Breslau und Aachen der Eisenhüttenkunde zuzuwenden (Dipl.-Ing. 1923). Seit 1924 war er Assistent von Paul Oberhoffer (1882–1927), bei dem er 1927 mit einer Arbeit über „Theoretische und praktische Untersuchungen über die Desoxydation des Eisens mit Mangan“ promoviert wurde. Im selben Jahr trat S. in die Versuchsanstalt der „Fried. Krupp AG“ in Essen ein, wechselte kurze Zeit später als Betriebsingenieur in das Elektrostahlwerk und 1930 in das modernste europ. Siemens-Martin-Werk in Essen-Borbeck, wo er 1935 Betriebschef wurde. In dieser Zeit beschäftigte er sich nicht nur mit praktischen und technisch-ökonomischen Problemen des Hüttenbetriebs, sondern verfaßte auch seine „Einführung in die physikalische Chemie der Eisenhüttenprozesse“ (2 Bde.,|1932/34, engl. 1945, ital. 1949), in dem erstmals die Wechselwirkungen von flüssigem Eisen und Stahl untereinander und mit der Schlacke sowie die metallurgischen Reaktionen nach thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten dargestellt wurden. S. behandelte eingehend die Berechnung von Gleichgewichten mit Hilfe thermischer Werte nach dem Nernstschen Wärmesatz sowie den zeitlichen Ablauf der metallurgischen Prozesse, was für deren technische Umsetzung von entscheidender Bedeutung ist. Das Buch wurde zum Standardwerk der Physikochemie des Eisenhüttenprozesses.

    1937 wechselte S. als Leiter der Charlottenhütte in Niederscheiden zur „Hüttenwerke Siegerland AG“, einer Tochtergesellschaft der „Vereinigte Stahlwerke AG“. Nach dem Tod Walter Borbets (1881–1942) wurde er Direktor und 1943 stellv. Vorstandsmitglied der Bochumer „Verein für Gußstahlfabrikation AG“. Seit 1942 war S. zudem Leiter des Sonderausschusses „Vormaterial für Waffen“ im Rüstungsministerium. Nach Kriegsende wurde er zum kommissarischen Vorstandsvorsitzenden des „Vereins“ ernannt. Obwohl nicht Mitglied der NSDAP, war S. Ende 1945 bis Sommer 1947 im Lager Staumühle bei Lemgo interniert. Wegen des Widerstands des Betriebsrats bzw. der Gewerkschaften gelang ihm anschließend kein Wiedereinstieg in frühere Führungspositionen. 1950-68 Vorsitzender des „Vereins Dt. Eisenhüttenleute“ (VDEh), erhielt er 1951 den Ruf zur Leitung des Instituts für Eisenhüttenkunde an der RWTH Aachen (em. 1968). Seit 1969 leitete S. die Forschungsstelle „Technisch-wirtschaftliche Unternehmensstrukturen der Stahlindustrie“ in Marburg, wo die Investitions- und Betriebskosten eisenhüttentechnischer Erzeugungsverfahren studiert wurden. S. glaubte in den 1960er Jahren an den Einsatz der Atomkraft in der Hüttentechnik und sah den Konzentrationsprozeß in der dt. Stahlindustrie mit aller Deutlichkeit voraus.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TU Berlin 1958);
    Dr. h. c. (Lüttich 1967);
    Ehrenmitgl. d. Iron and Steel Inst. of Japan (1955), d. American Inst. of Mining and Metallurgical Engineers (1955), d. Soc. Française de Metallurgie (1957), d. American Iron and Steel Inst. (1960) u. d. Ver. Dt. Gießereifachleute (1960);
    Grand Médaille Floris Osmond d. Soc. Française de Metallurgie (1959);
    Bessemer-Gold-Medaille (1960);
    Goldene Peter-Tunner-Medaille (1960);
    Ehrensenator (TH Aachen 1962);
    Ehrenvizepräs. d. Brit. Iron and Steel Inst. (1962);
    Carl-Lueg-Denkmünze (1968);
    Japan. Tawara-Medaille (1970);
    Ehrenvors. d. VDEh (1974);
    Gr. BVK mit Stern (1970).

  • Werke

    über 300 Publl., u. a. Über d. Ausbau d. Erforschung d. Stahlerzeugungsverfahren auf physikal.-chem. Grundlage, in: Stahl u. Eisen 51, 1931, S. 197-202.

  • Literatur

    M. G. Frohberg, H. S., Sein Leben u. sein Werk, 1996 (P);
    Stahl U. Eisen 105, 1985, H. 11, S. 4;
    Pogg. VI, VII a;
    Wi. 1986; |

  • Quellen

    Qu Hist. Archiv Krupp.

  • Autor/in

    Manfred Rasch
  • Zitierweise

    Rasch, Manfred, "Schenck, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 668-669 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118754556.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA