Lebensdaten
1709 – 1778
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Ettal
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Schriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118749870 | OGND | VIAF: 64050225
Namensvarianten
  • Rosner, Karl (Taufname)
  • Rosner, Ferdinand
  • Rosner, Karl (Taufname)
  • mehr

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Zitierweise

Rosner, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749870.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit etwa 1540 in Vilseck (Oberpfalz) nachweisbarer Fam.;
    V Johann Caspar (1662–1717), ksl. Beamter in W., S d. Veit (1621–96) u. d. Maria Iberer;
    M Carolina (1682–1718), T d. Johannes Wach in Meßkirch (Baden) u. d. Ursula N. N.; 6 Geschw.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Piaristengymnasiums in Hörn (Niederösterr.) seit 1719 kam R. durch Vermittlung seines Vormunds Benedikt v. Lachemayr 1721 auf die Ritterakademie in Ettal. Nach Einkleidung (1725) und Profeß (1726) studierte er hier seit 1726 Philosophie, seit 1730 Theologie und beide Rechte in Salzburg, wo er 1733 zum Dr. iur. utr. promoviert wurde. 1734 in Freising zum Priester geweiht, wurde er im selben Jahr Professor für Poesie und Rhetorik an der Ettaler Ritterakademie. 1759-65 und 1769-75 lehrte er in gleicher Eigenschaft am fürstbfl. Lyceum in Freising, wo er auch als Präses der Marianischen Kongregation fungierte. 1744-59 war R. außerdem in Ettal Wallfahrtsseelsorger und Bibliothekar. In diesen Jahren entfaltete er eine umfangreiche Tätigkeit als „Virtuose“ der lat. Sprache. Als „Pater Comicus, verbunden mit der Rhetorikdozentur, oblag ihm in Ettal und Freising die Abfassung lat. Schulkomödien, besonders der zum Schuljahrsabschluß üblichen sog. „Endskomödien“.

    R. repräsentierte den Typ des umfassend gebildeten und literarisch tätigen Benediktiners der Barockzeit. Bedeutung gewann er v. a. durch die Neuformung des Oberammergauer Passionsspiels, der „Passio nova“ (1749/50, hist.-krit. Ausg. neu hg. v. St. Schaller, 1974), die auch für die folgenden Jahrzehnte stilbildend blieb und an der in Oberammergau – zuletzt gefördert von Hans Schwaighofer (1920–2000) – bis 1968 festgehalten wurde. Sie ist ein wichtiges Sprachdenkmal auf dem Weg vom „Schrift-“ oder „Gemeinbayerisch“ zum Neuhochdeutschen. R.s Verse bestehen häufig aus Alexandrinern, die in der Barockzeit die Theatersprache dominierten. Der Oberammergauer Passionstext fand weite Verbreitung und Nachahmung. Weniger bekannt wurden seine weiteren Festspiele, wie das Johannes-Nepomuk-Spiel in Murnau (1753) und das Hermenegild-Spiel in Oberammergau (1776).

  • Werke

    Schuldramen (mehr als 30 überliefert, z. T. als Periochen), 1734 ff;
    Muscae (Kurzformen in Prosa u. Lyrik), 6 Bde., o. J.;
    Ettaler Mirakelbuch, 1761;
    Ephemerides (Sentenzen u. Epigramme), 6 Bde., 1769;
    Lieder, Predigten, Dramen (Ausw.), hg. v. S. Schaller, 1989. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Bayer. Staatsbibl., München.

  • Literatur

    S. Schaller, in: Schönere Heimat 67, 1978, S. 474-79 (P);
    ders., Bayer. Benediktiner als Wegbereiter d. Neuhochdt., in: ZBLG 44, 1981, S. 525-41;
    ders., F. R., Benediktiner v. Ettal (1709–1778), 1984 (Bibliogr.);
    H. Schuhladen, Pater F. R., Ein später Repräsentant oberdt. Sprache u. Lit., in: Schönere Heimat 79, 1990, S. 253-60 (P);
    LThK³;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Killy;
    BBKL.

  • Porträts

    Ölgem., um 1770 (Benediktinerabtei Ettal).

  • Autor/in

    Laurentius Koch , OSB
  • Zitierweise

    Koch OSB, Laurentius, "Rosner, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 93-94 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749870.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA