Lebensdaten
1903 – 1997
Geburtsort
Prag
Sterbeort
Söcking bei Starnberg
Beruf/Funktion
Wirtschaftswissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118749285 | OGND | VIAF: 3266285
Namensvarianten
  • Raupach, Hans
  • Raupach, H.

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Zitierweise

Raupach, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749285.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1875–1956), aus Alt-Reichenau (Schlesien), Heilgehilfe, später Angest. e. Papiermaschinenfabrik in Schlesien;
    M Isa (1882–1939), aus P, T d. Wenzel Stefan (1848–1919);
    B Arthur (1904–83), Elektromeister;
    Schw Vera (1920–57, Dr. med. Gerhard Hoenes, Arzt);
    Breslau 1930 Emmi (1905–92), T d. Johann Mosch. Reichsbahnoberinsp.;
    2 S Stefan (* 1933), Innenarchitekt, Schreiner, Hans Christian (* 1943), Architekt, 2 T u. a. Ursula (* 1936, Dr. med. Gerhard Hoenes, s. o.).

  • Biographie

    Kindheit und Jugend verbrachte R. in Prag und in Schlesien. Früh fand er seine geistige Heimat in der bündischen Jugend, die ihn bis ins hohe Alter prägte. Nach dem Abitur in Hirschberg 1923 studierte R. Staats- und Rechtswissenschaften in Breslau und Berlin. 1927 in Breslau mit einer rechtshistorischen Arbeit promoviert, bearbeitete er nach dem 1. Staatsexamen 1928 als Referendar am Osteuropa-Institut der Univ. Breslau ostrechtliche Fragen und beteiligte sich an der Arbeitslagerbewegung seines Lehrers Eugen Rosenstock-Huessy (1888–1973). 1930-32 war R. Leiter des von der Schles. Jungmannschaft gegründeten Schulheims Boberhaus in Löwenberg (Schlesien). 1932/33 koordinierte er in Berlin als Stipendiat der Lincoln-Stiftung mit seiner „Mittelstelle für Arbeitsdienst in Volkslagern“ die Tätigkeit verschiedener unabhängiger Arbeitsdienstorganisationen. 1934 bei der DFG Hilfsreferent für den wissenschaftlichen Arbeitsdienst, erhielt R. im selben Jahr an der Univ. Halle einen Lehrauftrag für Auslandskunde; 1937 habilitierte er sich hier mit der Arbeit „Der tschech. Frühnationalismus, Ein Beitrag zur Gesellschafts- und Ideengeschichte des Vormärz“ (1939, ²1969) für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Seit 1938 im Militärdienst, leistete R. vornehmlich Dienst im Amt Ausland der Abwehr beim Oberkommando der Wehrmacht. 1945/46 war er in amerik. und engl. Kriegsgefangenschaft. Erst 1949 begann mit der Vertretung eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der TH Braunschweig R.s akademische Karriere. 1952 auf das Ordinariat für Volkswirtschaft an der Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven-Rüstersiel berufen (Rektor 1958/59), konzentrierten sich von nun an seine Forschungen auf Probleme der Sowjetwirtschaft. Mit dem Ruf 1962 auf das neugeschaffene Ordinariat für Volkswirtschaftslehre unter besonderer Berücksichtigung von Wirtschaft und Gesellschaft Osteuropas an der Univ. München wurde R. zugleich Direktor des Osteuropa-Instituts München. Er förderte eine tunlichst ideologiefreie wirtschaftswissenschaftliche Analyse von zentralen Planwirtschaften einschließlich quantitativer Methoden. R., der zeitlebens die alte Musik pflegte, publizierte 1950 eine Dokumentation zur Frage nach dem authentischen Porträt Johann Sebastian Bachs (²1983).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Braunschweig. Wiss. Ges. (1956);
    Mitgl. d. Bayer. Akad. d. Wiss. (1968, Präs. 1970–76) u. d. Bayer. Ak. d. Schönen Künste (1971);
    bayer. Verdienstorden (1973);
    bayer. Maximilians-Orden f. Wiss. u. Kunst (1986).

  • Werke

    Weitere W Das ehel. Güterrecht d. Kniha Tovačovska (Rechtsbuch v. Tobitschau), in: Zs. f. vgl. Rechtswiss. 46, 1931, S. 243-316 (Diss.);
    Arbeitsdienst in|Bulgarien, 1932;
    Gesch. d. Sowjetwirtsch., 1964;
    Der interregionale Wohlfahrtsvgl. als Problem d. Pol. d. Dt. Reiches, in: W. Conze u. H. Raupach (Hg.), Staats- u. Wirtsch.krise d. Dt. Reiches 1929/33, 1967, S. 13-34;
    System d. Sowjetwirtsch., Theorie u. Praxis, 1968;
    Wirtsch. u. Ges. Rußlands, 1917–1977, 1979;
    Mein Leben, 1992 (Autobiogr., Ms.). – Mithg.: Jb. d. Wirtsch. Osteuropas 1970–88.

  • Literatur

    G. Grimm, in: Jbb. f. Gesch. Osteuropas, NF 21, 1973, S. 151-57 (W-Verz.);
    E. Schütte, ebd., S 45, 1997, S. 358 f.;
    ders., in: Rundschreiben d. Freidt. Kreises Nr. 237, Juni 1997;
    K. Borchardt, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1997, S. 264-70 (P).

  • Autor/in

    Knut Borchardt
  • Zitierweise

    Borchardt, Knut, "Raupach, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 207-208 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118749285.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA