Lebensdaten
um 1450 – zwischen 1505 und 1510
Geburtsort
vermutlich Arnheim (Niederlande)
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118732773 | OGND | VIAF: 35251592
Namensvarianten
  • Meister des Bartholomäusaltars
  • Meister des Bartholomäusaltars
  • Bartholomäus-Meister
  • mehr

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Zitierweise

Meister des Bartholomäusaltars, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118732773.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Der Meister ist nach dem Altar mit dem Apostel Bartholomäus als Mittelfigur in der Münchner Pinakothek benannt; er gilt als der bedeutendste Maler Kölns gegen Ende des 15. Jh. In ihm erreicht die Kunst der rhein. Metropole vor dem Ende der Spätgotik noch einmal einen Höhepunkt. Versuche, den Maler zu benennen, sind bisher gescheitert. Wie alle Maler Kölns zwischen Stephan Lochner und Barthel Bruyn bleibt er ein Anonymus. Da der Meister mehrfach für den Kartäuserorden tätig war, hat A. Stange vermutet, er könnte selber Kartäuser gewesen sein, doch läßt sich auch das nicht belegen. Weil sich Werke nachweisen lassen, die ihm stilistisch nahestehen, aber kaum von ihm selber ausgeführt sein können, ist eher mit einem bürgerlichen Maler zu rechnen, der eine Werkstatt unterhielt.

    Zeugnis für M.s Herkunft aus den Niederlanden ist ein von ihm illuminiertes Stundenbuch, das auf das Jahr 1475 datiert ist (Köln, Wallraf-Richartz-Museum). Stifterin und erste Besitzerin des Buches ist Sophia van Bylant, eine Angehörige des geldrischen Adels. Dieses Frühwerk mit Szenen aus der Jugendgeschichte Christi und aus seiner Passion zeigt bereits deutlich den aparten und kapriziösen Stil des Malers. Wann M. nach Köln übergesiedelt ist, läßt sich nicht sagen. Wahrscheinlich sind seine Frühwerke noch in den Niederlanden entstanden. Dazu gehört die kleine Tafel mit der Anna Selbdritt in München, sowie ein Marienaltar, von dem sich Teile in München, Paris, sowie in engl. Privatbesitz befinden. Die sehr eigenwilligen Hauptwerke der Spätzeit um 1 500, sicherlich in Köln entstanden, sind der Thomasaltar und der Kreuzaltar in Köln, beide von Peter Rinck für das Kartäuserkloster gestiftet. In die gleiche Periode gehört auch die große Tafel mit der Taufe Christi, zu der am Himmel|die vierzehn Nothelfer erscheinen, heute in Washington. Auch kleinformatige Bilder, die wohl der persönlichen Andacht dienten, sind erhalten. Als letztes Werk des Meisters wird im allgemeinen der namengebende Bartholomäusaltar betrachtet, der als Stifter einen neben dem Apostel knieenden Kartäuser zeigt. Hier sind auf der Mitteltafel drei, auf den Flügeln jeweils zwei Heiligengestalten vor kostbarem Brokatvorhang nebeneinander dargestellt. Diese Kompositionsweise fügt sich ganz in die Kölner Tradition ein, wie sie etwa der Meister der Verherrlichung Mariens in der vorausgehenden Generation geprägt hatte. M. zeichnet sich durch die außerordentliche Perfektion in der Ausführung seiner Kompositionen, in der Durchbildung der Stoffe und Geräte, der Gesichter, Hände und der Landschaft aus. Doch bei aller Realitätsbezogenzeit, die gelegentlich auch ins Bizarre geht, spiegelt seine Kunst auch intensive Frömmigkeit wider.

  • Werke

    Weitere W Anbetung d. Könige (München, Bayer. Staatsgem.slg.);
    Treffen d. Könige (Engl. Privatbes.);
    Hochzeit zu Kana (Brüssel, Musées Royaux de Belgique);
    Muttergottes mit d. Nuß (Köln, Wallraf-Richartz-Mus.);
    Kreuzabnahme (Paris, Louvre);
    Kreuzabnahme (London, National Gallery).

  • Literatur

    L. K. vom Rath, Der Meister d. Bartholomäusaltares, 1941;
    A. Stange, Dt. Malerei d. Gotik V, 1952;
    P. Pieper, Das Stundenbuch d. Bartholomäusmeisters, in: Wallraf-Richartz-Jb. 21, 1959, S. 97;
    Der Meister d. Bartholomäusaltares, Der Meister d. Aachener Altares, Kölner Maler d. Spätgotik, Ausst.kat. Köln 1961;
    KML;
    ThB.

  • Autor/in

    Paul Pieper
  • Zitierweise

    Pieper, Paul, "Meister des Bartholomäusaltars" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 708-709 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118732773.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA