Lebensdaten
1873 – 1958
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Musikschriftsteller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118697005 | OGND | VIAF: 56736052
Namensvarianten
  • Graf, Max

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Zitierweise

Graf, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118697005.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (* 1847), aus Tereschau, Vf. v. pol. Schrr., Druckereibes., Ztg.-Hrsg., Presseleiter d. Statthalters v. Böhmen;
    M Regina Lederer;
    1) 1898 Olga Hönig (* 1877), 2) 1920 Rosa Zentner, 3) 1929 Polly Bastic (* 1906), Opernsängerin;
    1 S, 1 T aus 1), u. a. Herbert (* 1903), Opernregisseur u. Musikschriftsteller.

  • Biographie

    G. besuchte nach Gymnasialstudien in Prag und Wien die Universität Wien, an der er 1896 zum Dr. iur. promoviert wurde. Nach privatem Musikunterricht und Vorlesungsbesuch bei E. Hanslick (Musikgeschichte), angeblich auch bei A. Brückner (Musiktheorie), wirkte er 1902-38 als Lehrer für Musikgeschichte und Musikästhetik am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde beziehungsweise der (Staats-) Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, leitete daneben 1928-36 die Wiener Mai-Musikfeste und fungierte 1930-35 als Vortragender am Austro-American Institute of Vienna. Nachdem G. aus Wien emigriert war, wirkte er zwischen 1938 und 1947 unter anderem an der New School of social research in New York, am Carnegie Institute of technology in Pittsburgh und an der Temple University in Philadelphia. Vom Wintersemester 1947/48 bis zum Sommersemester 1950 leitete er ein Seminar für Musikkritik an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. – Neben seiner Lehrtätigkeit war G. seit 1900 Musikkritiker des Neuen Wiener Journals und seit 1903 der Wiener allgemeinen Zeitung, auch schrieb er für die Zeitschriften beziehungsweise Tagesblätter Die Zukunft, Die Gesellschaft, Frankfurter Zeitung, Berliner Tageblatt, Vossische Zeitung, Prager Tageblatt, New York Times, Musical America, Musical Courier, Boston Transcript|und Weltpresse. Die Wiener Zeitschrift Musikalischer Kurier erschien 1919-22 unter seiner Schriftleitung. G. war ein auf dem Gebiet der kompilatorischen Produktion besonders begabter Musikschriftsteller, dessen Interesse vornehmlich der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts gehörte. Als temperamentvoller Musikkritiker Hanslickscher Prägung ist er vor allem für die Moderne seiner Zeit (Mahler, Schönberg, Strawinsky, Berg, Hindemith) energisch eingetreten. Er hat sich nicht gescheut, subjektiv zu urteilen und durch geistreiche oder witzige Formulierungen überspitzte Aussagen zu machen.

  • Werke

    u. a. Dt. Musik im 19. Jh., 1898;
    Wagner-Probleme u. a. Stud., 1900;
    Die Musik im Za. d. Renaissance, 1905;
    Die innere Werkstatt d. Musikers, 1910;
    Richard Wagner im „Fliegenden Holländer“, 1911;
    Vier Gespräche üb. dt. Musik, 1918;
    Frédéric Smetana vu par les étrangers, Prag 1924;
    Legend of a musical city, New York 1945;
    Modern music, ebd. 1948;
    Composer and critic, Two hundred years of musical criticism, ebd. 1947;
    From Beethoven to Shostakovich, ebd. 1947;
    Gesch. u. Geist d. Modernen Musik, 1953;
    Die Wiener Oper, 1955;
    Jede Stunde war erfüllt, E. in halbes Jh. Musik- u. Theaterleben, 1957.

  • Literatur

    A. Heuß, Aber Kinder, was macht ihr denn da?, in: Zs. f. Musik 98, 1931, S. 419 f.;
    P. L (afite), M. G. z. Geb.tag, in: Österr. Musikzs. 3, 1948, S. 275;
    D. Lindner, Dem Andenken v. M. G., ebd. 13, 1958, S. 351;
    The musical Times 99, London 1958, S. 451;
    Musical America 78, New York 1958, S. 33;
    Musical Courier 158, Philadelphia 1958, S. 6;
    Neue Zs. f. Musik 119, 1958, S. 403 f.;
    Grove;
    H. A. Fiechtner, in: MGG V, Sp. 671 f.;
    Enc. dello spettacolo V, Rom 1958;
    Riemann.

  • Autor/in

    Othmar Wessely
  • Zitierweise

    Wessely, Othmar, "Graf, Max" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 724-725 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118697005.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA