Dates of Life
erwähnt 1496, gestorben vermutlich 1547
Occupation
Maler
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118693875 | OGND | VIAF: 22935975
Alternate Names
  • Frueauf, Rueland der Jüngere
  • Frueauf, Rueland

Objekt/Werk(nachweise)

Places

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Citation

Frueauf, Rueland der Jüngere, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693875.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V vermutl. Rueland d. Ä. (s. 1);
    N. N. (erw. 1497).

  • Biographical Presentation

    F. ist spätestens seit 1496 als Meister in Passau nachweisbar, übernimmt 1505 eine Vormundschaft. Nach fast 30jähriger Pause wird ein Maler R. F. 1533 als Ratsherr in Passau, 1545 als Prozeßbeklagter genannt. Die späten Daten könnten sich immerhin schon auf einen Sohn beziehen; denn von 1508 an fehlen für F. signierte oder überzeugend zugeschriebene Arbeiten. Neben signierten Werken stehen eine vielfigurige Kreuzigung in Klosterneuburg, datiert 1496 (Baldass, Abbildungen 128-30, Farbtafel 1), einhellig anerkannt, und eine Schutzmantelmaria (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Guby, Bild 47; umstritten), denkbar als Frühwerk nach Entwurf des älteren Frueauf, um 1490-95; es könnte eine Brücke zu den problematischen Nürnberger Veitsbildern von 1487 (s. Werkverzeichnis) bilden. Diese zeigen eine Durchdringung salzburgischer, dem älteren Frueauf folgender Elemente mit solchen der Nürnberger Hauptrichtung des Augustineraltars (s. Werkverzeichnis). Das erste sicher zuschreibbare Werk, der Kalvarienberg von 1496, verrät neben dem Einfluß des Vaters Berührung mit der Richtung des Regensburger Passionsaltars und mit Memling. Die reifen Klosterneuburger Arbeiten erweisen F. als dem Vater künstlerisch ebenbürtig und in dem lyrisch gedämpften Grundton wie in Typen und vielen Einzelheiten nah verwandt – zugleich aber als typischen Vertreter der nächsten Generation. Mit dem frühen Cranach in Wien und mit dem frühen Breu in Niederösterreich ist er der dritte bahnbrechende Meister des Donaustiles. Landschaft und Raum werden als Stimmungsträger entscheidend, saugen die Figuren ein, wiewohl salzburgische Flächenmäßigkeit auch im Kolorit gewahrt bleibt. Der Ausritt des heiligen Leopold zur Jagd nimmt in seinem Märchenton Schwind vorweg. – Keine der nach 1508 F. zugeschriebenen Arbeiten (Guby, Bild 58-61, 64) ist überzeugend. Dagegen ist eine Mitarbeit an den Rückseiten der Großgmainer Tafeln von 1499 (Guby, Bild 1-6) noch in Erwägung zu ziehen.

  • Works

    Signierte W Verweigerung d. Götzendienstes, Außentafel d. Nürnberger Augustineraltars, „R. F.“ signiert u. 1487 datiert, v. d. gleichen Hand zumindest d. Mehrzahl dieser Veit-Szenen (Nürnberg, German. Nat.mus., Bezug auf F. z. T. bestritten);
    je 4 Täfelchen mit Johanneslegende u. Passion, vielleicht v. dems. Altar, teilweise „R. F.“ u. „Rueland“ signiert, auf d. Ölbergszene d. beiden 1. Ziffern 14 .. od. 15 .. e. J.zahl erhalten, jedenfalls ist gegen 1500 zu datieren (Klosterneuburg: Baldass 131-38, 143, 149);
    4 Leopoldslegenden, 2 davon „R. F.“ signiert, eine 1507 (?) datiert (ebd.;
    Baldass 139-42, 150, 154;
    vermutl. Zugehörigkeit z. d. folgenden Werk);
    St. Leopold, „R. F.“ signiert u. eindeutig 1507 datiert (ebd., Prälatur;
    Baldass 155;
    wohl Mittelbild d. vorangehenden Flügel);
    Anna Selbdritt, „R. F.“ signiert u. 1508 datiert (Wien;
    Baldass 156).

  • Literature

    z. Gesamtartikel: R. Guby, Btrr. z. Gesch. d. Passauer Maler R. F., in: Die ostbair. Grenzmarken, 1929 (ältere L);
    O. Pächt, Die österr. Tafelmalerei d. Gotik, 1929;
    L. v. Baldass, Österr. Tafelmalerei d. Spätgotik 1400-1525 (Kat.), Wien 1934, Nr. 62-72 (R. F. d. Ä.);
    ders., Die Kunst R. F.s d. Ä., in: Pantheon 15, 1935;
    ders., Albrecht Altdorfers künstler. Herkunft u. Wirkung, 1938;
    ders., Conrad Laib u. d. beiden R. F., 1946;
    Kat. d. German. Nat.mus. Nürnberg: Gem. d. 13.-16. Jh., 1936, S. 127 ff.;
    O. Benesch, Die Gem.-slg. d. stiftl. Mus. Klosterneuburg, 1937;
    K. Oettinger, R. F. d. J., Schleierlegende, Vier Tafelbilder a. d. 15. Jh., Kunstbrief, 1943;
    E. Buchner, Ein Schmerzensmann v. R. F. d. Ä., in: Pantheon 16, 1943;
    ders., Das dt. Bildnis d. Spätgotik u. d. frühen Dürerzeit, 1953, S. 12, 113, 205, 134, 137, 164, Abb. 120;
    H. Swarzenski, Recent Acquisitions of Austrian Primitives, in: Bull., Mus. of Fine Arts, Boston 48, 1950, S. 52-59;
    F. Maschek, Das Votivbild d. Jüngeren R. F. vom J. 1508, in: Christl. Kunstbll. 89, 1951;
    O. Demus, Observations on the F. Workshop, in: Essays in Honor of H. Tietze, New York 1958, S. 277 ff.;
    ThB.

  • Primary Sources

    Qu.: W. M. Schmid, Btrr. z. Passauer Kunstgesch., in: Btrr. z. Gesch. d. dt. Kunst, 1924; Todesdatum v. F. d. J. nach Mitt. v. J. Oswald, Passau.

  • Author

    Karl Oettinger
  • Citation

    Oettinger, Karl, "Frueauf, Rueland der Jüngere" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 667-668 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693875.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA