Lebensdaten
1510 – 1558
Geburtsort
Berlin (?)
Sterbeort
Ilmenau (Thüringen)
Beruf/Funktion
Herzogin von Braunschweig-Lüneburg ; Gräfin zu Henneberg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118688626 | OGND | VIAF: 34843278
Namensvarianten
  • Elisabeth von Braunschweig-Lüneburg
  • Elisabeth von Brandenburg (geborene)
  • Elisabeth
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Zitierweise

Elisabeth, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118688626.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kf. Joachim I. v. Brandenburg ( 1535);
    M Elisabeth ( 1555, s. NDB IV);
    1) 7.7.1525 Hzg. Erich I. v. Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) ( 1540, s. NDB IV), 2) 1546 Gf. Poppo XII. zu Henneberg (1513–74);
    1 S, 4 T, u. a. aus 1) Hzg. Erich II. v. Braunschweig-Lüneburg ( 1584, s. NDB IV), Elisabeth ( 1543 Gf. Gg. Ernst zu Henneberg, 1583, Letzter des Geschlechts, s. ADB VIII), Anna Marie ( 1550 Hzg. Albrecht in Preußen, 1568, s. NDB I), Katharina ( 1557 Wilh. v. Rosenberg, Oberburggraf v. Böhmen).

  • Biographie

    Als Reformationsfürstin, Politikerin und Schriftstellerin verkörpert E. einen aus der Renaissance hervorgegangenen neuen Herrscherinnentyp. Sie erfuhr in ihrer Jugend zugleich den Einfluß des humanistisch gebildeten, altgläubigen Vaters und der protestantischen Mutter. Erich I. verschrieb E. das Amt Calenberg als Leibzucht, später auf ihr Erpressen statt Calenberg das Fürstentum Göttingen mit dem Amt Münden mit der Erlaubnis der|selbständigen Regentschaft schon zu seinen Lebzeiten. Der dynastischen und katholisch-kaiserlichen Politik Erichs I. wirkte E. durch Annäherung an den Schmalkaldischen Bund entgegen und erhielt dadurch Calenberg die Selbständigkeit. Während der vormundschaftlichen Regierung für ihren Sohn (1540–46), die sie unter Ausschaltung der Mitvormünder an sich gerissen hatte, verhalf sie der Reformation im ganzen Land zum Durchbruch. Sie erließ 1542 eine von A. Corvin verfaßte Kirchenordnung. Durch eine Klosterordnung bewirkte sie die Umwandlung in Stifter und bewahrte deren Besitzstand. Sie überwachte persönlich den Staatshaushalt, erließ eine Hofgerichts- und eine Kastenordnung. Nach Erichs II. Regierungsantritt und ihrer 2. Verheiratung behielt E. die Regentschaft in ihrer Leibzucht und verteidigte nach seinem Übertritt zum Katholizismus die Kirche gegen die gewaltsame Durchführung des Interims (1548–52). Ihr gelang 1553 eine Versöhnung mit Erich und ein Bündnis zwischen ihm und Albrecht Alkibiades von Brandenburg gegen ihren langjährigen Gegner Heinrich den Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel, der eine Vereinigung von Calenberg und Wolfenbüttel erstrebte. Durch Eingreifen Moritz' von Sachsen in die Schlacht bei Sievershausen (1553) wurde der Sieg vereitelt. Um sein Fürstentum halten zu können, mußte sich Erich zum Entzug der Leibzucht und zur Verbannung E.s verpflichten. Sie lebte ab 1555 in Ilmenau (Grafschaft Henneberg), zeitweilig in geistiger Umnachtung. Von E. sind eigenhändige Entwürfe von Gesandtschaftinstruktionen und Landtagspropositionen sowie theologische Gutachten zum Osianderstreit erhalten.

  • Werke

    Ein Christl. Sendbrief d. … E. …, Hannover 1545; Regierungshdb. f. meinen Sohn Erich (1545), hrsg. v. P. Tschackert (s. L) (Original-Reinschr. E.s ehemals in d. Silberbibl. Hzg. Albrechts, Königsberg);
    Ehestandsbuch: Mütterlicher Unterricht f. Anna Maria (1550), hrsg. v. dems. (s. L) (Original-Reinschr. E.s ehemals in d. Univ.bibl. Königsberg);
    Eine Anzeigung u. Trost aus göttl. Schrift gezogen, wo v. Wittwen gehandelt wird, beide im AT u. NT, 1556, ⁵1609; Geistl. Lieder, hrsg. v. Frhr. v. d. Goltz, in: Zs. d. Ges. f. niedersächs. KG 19, 1914, S. 147-208.

  • Literatur

    P. Tschackert, Hzgn. E., die erste Schriftstellerin a. d. H. Brandenbg. u. a. d. braunschw. Hause, Lebensgang u. Werke, 1900 (3 P, u. a. Epitaph v. S. Budlinger), = Hohenzollern-Jb. 1899;
    A. Brenneke, Die pol. Einflüsse auf d. Ref.werk d. Hzgn. E. im Fürstentum Calenbg.-Göttingen 1538-55, in: Niedersächs. Jb. I, 1924, S. 104-45;
    ders., Das Kirchenregiment d. Hzgn. E. während d. vormundschaftl. Regierung …, in: ZSRGK 14, 1925, S. 62-160;
    ders., Gesch. d. hann. Klosterfonds I, 2, 1929;
    ders., Hzgn. E. … als Persönlichkeit, in: Zs. d. Ges. f. niedersächs. KG 38, 1933, S. 140-70 (P);
    A. Brauch, Die Verwaltung d. Territoriums Calenbg.-Göttingen während d. Regentschaft d. Hzgn. E. 1540-46, = Qu. u. Darst. z. Gesch. Niedersachsens 38, 1930;
    H. Samse, Zentralverwaltung in südwelf. Landen v. 15.-17. Jh., = ebd. 49, 1940;
    H. Liederwald, Die Ehe d. Gf. Poppo v. Hennebg. mit E., in: Neue Btrr. z. Gesch. dt. Altertums 36, 1931, S. 37-88;
    I. Mengel, E. v. Braunschw.-Lünebg. u. Albrecht v. Preußen, ein Fürstenbriefw. d. Ref.zeit, 1954 (P Schloß Gripsholm);
    PRE;
    Schottenloher.

  • Autor/in

    Ingeborg Klettke-Mengel
  • Zitierweise

    Klettke-Mengel, Ingeborg, "Elisabeth" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 443-444 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118688626.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA