Lebensdaten
1790 – 1849
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118678558 | OGND | VIAF: 49488121
Namensvarianten
  • Daffinger, Moritz Michael
  • Daffinger, Moritz M.

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Zitierweise

Daffinger, Moritz Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678558.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Leop. (auch Taffinger, 1748-96), seit 1760 Staffierer, dann Buntmaler der Porzellanfabrik in Wien;
    M Katharina (1764–1813), T eines Fleischhackers ( 2) 1798 Joh. Philipp Krug [ 1808], Schriften- u. Dessinmaler der Porzellanfabrik);
    1827 Marie Smolenitz v. Smolk (1808–80);
    1 T, 2 S von der Burgschauspielerin Sophie Schröder ( 1868, s. ADB XXXII).

  • Biographie

    Auf Veranlassung seines Stiefvaters trat D. mit 11 Jahren als Lehrling in die Porzellanmanufaktur ein, wo er unter dem Füger-Schüler Michael Weixelbaum arbeitete. Durch ein Stipendium wurde ihm ab 1802 der Besuch der Akademie ermöglicht; hier erhielt er 1804 den zweiten und 1805 den ersten akademischen Gundlpreis, in der Porzellanmanufaktur, in der er bis 1812 tätig war, 1804 einen Lehrlingspreis. Seine Arbeiten hier, Bemalung von Krügen, Dosen, Tellern mit Szenen aus der Mythologie, Kopien nach Gemälden des Correggio und Bildnissen des Kaiserhauses sind schwer nachzuweisen, da sie nicht signiert sind. Seit 1809 widmete er sich der Porträtmalerei auf Elfenbein, seine ersten Kunden sollen die französischen Offiziere der Besatzungsarmee gewesen sein. Während des Wiener Kongresses war er schon ein beliebter Porträtist. 1819 kam der englische Porträtist Th. Lawrence nach Wien, dessen Malart nicht ohne Einfluß auf D. blieb. Auch der Pariser Hofmaler J. Isabey, der während des Kongresses in Wien weilte, ist für seine Entwicklung von Bedeutung. Durch seine Gönner, Erzherzogin Sophie und Fürst Metternich, erhielt er Aufträge des Erzhauses und des Adels|für mehr als 200 Aquarellbilder. Daneben zählte das reiche und kulturell bedeutende Bürgertum Wiens zu seinen Auftraggebern (Rothschild, Arthaber, Geymüller etc.). Nach dem Tode seiner Tochter Mathilde (1841) malt er hauptsächlich Blumenaquarelle (415 Blätter wurden von der Akademie der bildenden Künste erworben). D. gehörte zum Künstlerkreis der „ Ludlamshöhle“, zu dem auch Grillparzer, Ed. Bauernfeld, H. Anschütz und K. L. Costenoble zählten.

    D.s Malart zeigt sich wenig differenziert. Der spezielle Fügersche Einfluß ist gering, technisch nur in der Behandlung des Inkarnats - Strich- und Punktiermanier -, formal im heroischen Faltenwurf bei männlichen Bildnissen. Durch die Kenntnis der Porträts von Lawrence wird sein Inkarnat satter, kräftiger, er verwendet nun samtige Töne. Aus Isabey erinnern die stark zeichnerischen Konturen und das lineare Übergewicht, das er seinen Miniaturen gibt. Auch seine minitiös ausgeführten, naturalistischen Blumenstücke haben seinen Ruhm mitbegründet. D., der in seinen Werken den erlesenen Geschmack und die verfeinerte Kultur des Biedermeier repräsentiert, kennzeichnet sich durch fein herausgearbeitete Individualisierung, die aber durch eine liebliche, zarte Idealität der optimistischen Biedermeierauffassung gerecht wird. - Mitglied der Akademien in Wien (1836) und Mailand (1839).

  • Werke

    Fast 1000, überwiegender Teil in Privatbesitz, bes. Wien u. Budapest, u. a. G. v. Arthaber, Gf. Lankoronski, Gf. Széchényi;
    in öff. Slgg.: Rud. Arthaber, Hzg. v. Reichsstadt (Gal. d. 19. Jh. Wien), Grillparzer, Costenoble, Kathi Fröhlich (Hist. Mus. Wien), Frau Schwemminger, Blumenaquarelle (Ak. d. bildenden Künste Wien), Selbstporträt um 1840 (Slg. Castiglioni, Wien), lith. v. R. Theer 1856, mit Pelz 1840 (Hist. Mus. Wien).

  • Literatur

    ADB IV;
    E. Guglia, P -Slg. d. Fürstin Melanie Metternich, in: Die graphischen Künste, Wien 1917;
    L. Grünstein, M. M. D. u. sein Kreis, 1923 (Abb., L, P-Kal.);
    E. Schaffran, Kinderbildnisse aus 2 Jhh., in: Belvedere 10, 1931, S. 131 f. (Abb.);
    E. Pirchan, M. M. D., 1943 (Abb., L).

  • Porträts

    Selbstbildnis (Slg. R. Breitenfeld), Abb. in: L. Grünstein, Das Alt-Wiener Antlitz, Bildnisse u. Menschen a. d. 1. H. d. 19. Jh.s II, Wien 1931.

  • Autor/in

    Franziska Schmid
  • Zitierweise

    Schmid, Franziska, "Daffinger, Moritz Michael" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 473-474 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678558.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Daffinger: Moriz Michael D., Maler, geb. zu Wien am 25. Januar 1790, daselbst am 22. August 1849, war der Sohn eines Malers der k. k. Porzellanfabrik, erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter der Leitung Füger's und sollte ursprünglich dem Berufe seines Vaters folgen. Er verließ jedoch schon 1809 seine Stellung in der Porzellanfabrik und widmete sich dem Porträtfache, worin er durch seine, meist auf Elfenbein ausgeführten Bilder bald Ausgezeichnetes leistete. Seine ersten Porträts waren jene französischer Officiere, welche während der Franzosen-Invasion in Wien verweilten. Zur Zeit des Wiener Congresses mit Lawrence in Berührung getreten, übte dieser Künstler auf D. in Bezug auf Technik einen mächtigen Einfluß und er entwickelte nunmehr eine solche Sicherheit in der Zeichnung der Details, einen so blendenden Farbensinn und solche Eleganz im Vortrage, daß er auf seinem Gebiete keinen Rivalen zu scheuen hatte. Seine überaus zahlreichen Arbeiten sind meist im Besitze des Kaiserhauses und der Mitglieder des österreichischen Adels. Zu seinen berühmtesten Porträts zählen jene des Herzogs von Reichstadt, gestochen von Benedetti, der Erzherzogin Sophie und ihrer Kinder, des Fürsten Metternich und seiner Familie. Im Besitze der letzteren ist auch eine sehr interessante Collection von Porträts hervorragender Zeitgenossen von seiner Hand. D. malte auch in Aquarell und Oel und versuchte sich in der Bildhauerei und Sculptur. In späteren Jahren malte er mit gleicher Vollendung auch Blumen und hinterließ eine Fauna Austriaca, bestehend aus mehr als 400 Aquarellen, welche nach seinem Tode in den Besitz der Akademie der bildenden Künste überging.

    • Literatur

      Nagler, Künstler-Lexikon. Wurzbach, Biographisches Lexikon V. Bd., S. 127.

  • Autor/in

    K. Weiß.
  • Zitierweise

    Weiß, Karl, "Daffinger, Moritz Michael" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 689 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678558.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA