Dates of Life
erwähnt 460, gestorben 482
Occupation
fränkischer König
Religious Denomination
andere
Authority Data
GND: 118675885 | OGND | VIAF: 78416331
Alternate Names
  • Childerich I.
  • Childerich
  • Childerich I.
  • more

Relations

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Citation

Childerich, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118675885.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Childerich I., des Königs Mervig Sohn, ist ein Zeitgenosse des hunnischen Einbruchs in Gallien. Sagenhafte Ueberlieferung erzählt, wie er mit seiner Mutter von den Hunnen gefangen, von einem treuen Manne, Namens Viomad, befreit worden sei. Als später König Ch., weil er ausschweifend Frauenehre verletzte, von den salischen Franken verjagt wurde, floh er zu den Thüringern, bei deren Königspaare Bisino und Basina er gastfreie Aufnahme fand. Die Franken ergaben sich inzwischen dem römischen Statthalter Aegidius und unter diesem spielte Viomad als subregulus eine Rolle. Vom römischen Steuerdruck beschwert, riefen die Franken den Ch. zurück (angeblich 463). Auch hier weiß die Sage von dem persönlichen Antheil Viomads zu erzählen, auf dessen Rath Aegidius die Steuern auflegt und auf dessen Anzeichen hin Ch. zurückkehrt, auch auf Viomads Veranlassung alle Steuern im Anfang erläßt; ein starker Anachronismus ist es, wenn Ch. am Hofe des um ein Jahrhundert späteren Kaisers Mauricius erscheint. — Nach der Rückkehr kam Basina zu ihm und schloß mit ihm die Ehe, aus welcher Chlodwig und die Töchter Audeflede, Alboflede, Lantechilde entstammten. Die Herrschaft des Ch. nach seiner Rückkehr scheint sich indeß nicht über alle salischen Franken erstreckt zu haben, wenigstens erscheinen dieselben später in mehrere kleine Königreiche getrennt. Die späteren Kämpfe des Königs mit Westgothen, Sachsen, Alamannen sind nur andeutungsweise überliefert. Bei Orleans kämpft er als Bundesgenosse des Aegidius im Krieg wider die Westgothen; ebenda schlägt er die von der Loiremündung unter Führung des Odoaker heranrückenden Sachsen. Nach des Aegidius Tode erscheint er aufs neue als Bundesgenosse des römischen Comes Paulus im Krieg gegen Westgothen und Sachsen (470). In Angers fiel Paulus gegen den Sachsenführer Odoaker, aber Tags darauf erschien Ch., nahm die Stadt und verwüstete in der Folge die von den Sachsen bewohnten Inseln vor der Loiremündung. Mit Odoaker später verbündet, bekämpft er die Alamannen, die von einem Raubzuge nach Italien zurückgekehrt waren. Bei seinem Tode 481 war das Volk der salischen Franken gespalten; sein Nachfolger ist Chlodwig. Childerichs Grab ist 1653 bei Tournay gefunden worden, die darin enthaltenen Münzen, Schwert, Griffel etc. sind dem Pariser Museum einverleibt worden.

    • Literature

      Vgl. Junghans, Geschichte der fränk. Könige Childerich und Chlodovech.

  • Author

    Albrecht.
  • Citation

    Albrecht, "Childerich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 123 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118675885.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA