Lebensdaten
erwähnt 1119, gestorben 1137
Geburtsort
Trani (Apulien) auf dem Zug gegen die Normannen
Beruf/Funktion
Erzbischof von Köln
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118674846 | OGND | VIAF: 40172411
Namensvarianten
  • Bruno II.
  • Brun von Berg
  • Brun II.
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Zitierweise

Brun II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674846.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolf I., 1093-1152 Graf von Berg;
    M Adelheid, T des Grafen Dietrich II. von Kleve;
    Om Friedrich I. ( 1131), Erzbischof von Köln;
    B Adolf II. ( 1161), Graf von Berg;
    N Friedrich II. ( 1158), Erzbischof von Köln, Bruno III. ( 1196), Erzbischof von Köln seit 1191, resignierte 1193.

  • Biographie

    Kanoniker am Dom zu Trier, Propst zu St. Castor in Koblenz (1119) und an St. Gereonin in Köln (1127), lehnte B. am 7.12.1130 die Wahl zum Erzbischof von Trier ab, ging ein zweites Mal zum Studium nach Frankreich (Paris, zuvor vor 1119 in Reims), wo er Verbindung mit Bernhard von Clairvaux gewann. Am 25.12.1131 wurde er auf Veranlassung König Lothars zum Erzbischof von Köln gewählt und der bereits gewählte Propst Gottfried von Xanten zum Rücktritt veranlaßt (Weihe vor dem 18.3.1132 durch den Legaten Wilhelm von Präneste). Er überwarf sich vorübergehend mit dem König, während des Kölner Aufstands, der bei einem Aufenthalt des Königs Weihnachten 1134 begonnen hatte, oder kurz darauf, bestätigte 1134 die von dem Domdechanten Hugo begründete Prämonstratenserabtei Knechtsteden und führte in Hamborn, der Gründung der Herren von Hochstaden, Prämonstratenser ein.

  • Literatur

    ADB III;
    R. Knipping, Regg. d. EB v. Köln II, = Publ. d. Ges. f. rhein. Gesch.kde. 21, 1901;
    A. Lauscher, EB B. II. v. Köln, Diss. Münster 1902;
    H. Förster, Die Kölner Bischofswahlen, 1924 (auch in: Zs. d. Berg. Gesch.-Ver. 54, 1923/24, S. 75 ff.).

  • Autor/in

    Friedrich Wilhelm Oediger
  • Zitierweise

    Oediger, Friedrich Wilhelm, "Brun II." in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 671 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674846.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bruno II., Erzbischof von Köln, 1131—37. B. war der Sohn des Grafen Adolf III. von Berg. Einen Theil seiner Jugendjahre verlebte er in Frankreich und trat hier in Persönliche Beziehungen zum h. Bernhard. In Trier, wo sein Oheim Bruno bis 1124 Erzbischof war, erhielt er ein Canonicat, außerdem die Propstei zu Koblenz und die Propstei des St. Gereonstiftes zu Köln. 1130 wurde er einmüthig zum Erzbischof von Trier erkoren, erwirkte aber von dem damals in Frankreich anwesenden Papst Innocenz II. die Erlaubniß, die Wahl ausschlagen zu dürfen, und zwar, wie uns versichert wird, weil er sich schon damals Hoffnungen auf den Kölner Erzstuhl machte. Wirklich starb der Kölner Erzbischof Friedrich schon im Herbst des nächsten Jahres, und nun machte das bergische Grafenhaus zum ersten Mal den später so oft, und nicht selten mit Erfolg, wiederholten Versuch, den Stuhl von Köln in seinen Besitz zu bringen: B. kehrte aus Frankreich, wo er sich studienhalber aufhielt, schleunigst zurück und trat als Bewerber auf. Zu der auf Weihnachten 1131 anberaumten Wahl — es war die erste, welche Gelegenheit bot, in Köln die Bestimmungen des Wormser Concordates in Anwendung zu bringen — hatten sich sowol König Lothar als päpstliche Legaten eingefunden. Sie fiel auf den Propst Godfrit von Xanten, wurde aber cassirt, und B. erhielt die erzbischöfliche Würde. Eine Kölner Aufzeichnung erhebt deshalb gegen ihn heftige Anklagen: die Wahl Godfrits sei canonisch gewesen, B. aber habe durch trügerische Reden Zwietracht erweckt und seine Erhebung durchgesetzt, obwol er an der Fallsucht litt. König Lothar hatte die Wahl Bruno's, allem Anschein nach im Einvernehmen mit dem Papste, unterstützt, nicht einmal der Vorwurf der Simonie wird ihm erspart, und doch hat er einen Gegner begünstigt. Schon bald brachen Mißhelligkeiten aus, über deren Gründe wir freilich nur Vermuthungen haben. Möglich, daß die welfisch-staufische Parteiung ihre Verzweigungen bis zum untern Rhein erstreckte. Gewiß ist: als Lothar im Spätsommer 1132 nach Rom zog, war B.|nicht in seiner Begleitung. Noch vor der Kaiserkrönung entzog ihm Lothar die italienische Erzkanzlerwürde und übertrug sie an seinen getreuen Norbert von Magdeburg, auch hat er die Verleihung des Palliums an B. verzögert. Vom Romzuge zurückgekehrt, feierte der Kaiser Weihnachten 1133 in Köln, da brach ein Tumult aus, und Lothar sah sich genöthigt, die Stadt zu verlassen. Erst nach Jahresfrist schickten die Kölner, nachdem Lothar die staufische Opposition gebrochen hatte, Gesandte zu ihm nach Aachen und erhielten Verzeihung. Auch B. war gekommen, verließ aber nochmals in Unfrieden den Hof, erst auf dem glänzenden Reichstag von Bamberg (März 1135) söhnte er sich unter fürstlicher Vermittlung mit Lothar aus und leistete Genugthuung. Seitdem scheint B. den Widerstand aufgegeben zu haben. Im August 1136 erschien er auf dem Würzburger Reichstag und trat von hier aus mit Lothar den zweiten Zug nach Italien an. Auf dem Marsch kam es zu einem ärgerlichen Auftritt: die Kölner und Magdeburger Mannschaft gerieth, wegen eines Ehrenvorrechts ihrer Fahnenträger, in Streit, nur die persönliche Dazwischenkunft des Kaisers verhütete schlimmere Dinge. Die Veranlassung bot jedenfalls der Streit um das Erzkanzleramt, welches Lothar nach Norberts Tode (1134) und der Aussöhnung mit B. wieder an letzteren verliehen hatte. Den glorreichen Zug durch Italien machte B. an der Seite des Kaisers mit. Am 29. Mai 1137 starb er in Bari (oder Trani?) nach kurzer Krankheit und wurde in der dortigen St. Nicolauskirche begraben. Unsere Nachrichten sind zu dürftig, um ein genaueres Urtheil zu gestatten. Gerühmt wird seine „wunderbare Beredsamkeit“, und daß er kein unbedeutender Mann war, beweist wol schon die lange vor seiner Erhebung zum Erzbischof beginnende Correspondenz mit dem h. Bernhard, der übrigens Bruno's Selbstanklagen wegen ungeistlichen Lebenswandels als begründet zu betrachten scheint. — Jaffé, Gesch. des deutschen Reichs unter Lothar dem Sachsen. Giesebrecht, Kaiserzeit IV. Ennen, Gesch. der Stadt Köln I, 375.

  • Autor/in

    Cardauns.
  • Zitierweise

    Cardauns, Hermann, "Brun II." in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 429-430 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118674846.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA