Dates of Life
1865 – 1902
Place of birth
Hamburg
Place of death
Badenweiler
Occupation
Maler ; Kunstgewerbler
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 118528831 | OGND | VIAF: 10937440
Alternate Names
  • Eckmann, Otto Theodor Heinrich
  • Eckmann, Otto
  • Eckmann, Otto Theodor Heinrich
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Eckmann, Otto, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528831.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Herm. Johannes Peter (1835–99), Krämer in Hamburg, Maurerssohn aus Hamburg;
    M Anna Wilh. Juliane Hagemann (1842–1923, 2) 1905 Arzt Dr. Siémon);
    B Hellmuth (1875–1904), Maler, Zeichner für „Simplizissimus“ u. „Die Jugend“ (s. ThB);
    1898 Elsa, T des Hans v. Kretschmann (1832–99), preußischer Gen. der Inf. (s. Priesdorff X, S. 349-51, P), u. der Jenny v. Gustedt; Schwägerin Lily Braun ( 1916), soz. Schriftstellerin (s. NDB II); kinderlos.

  • Biographical Presentation

    E. besuchte Mitte der 80er Jahre die Kunstgewerbeschulen in Hamburg und Nürnberg und beendete seine Studien auf der Münchener Akademie. Von 1890 an erschienen Bilder von ihm – farbig nuancierte landschaftliche und figürliche Arbeiten – auf den dortigen Ausstellungen, besonders in der neugegründeten „Secession“. Die impressionistisch gelockerte Form begann sich zu festigen. 1894 erhielt er für das 6teilige Gemälde „Die Lebensalter“ eine Goldmedaille. Es war also nicht Erfolglosigkeit, die ihn die Malerei aufgeben ließ, denn im gleichen Jahr versteigerte er seine Bilder (bei Rud. Bangel, Frankfurt) und bezeichnete sie in einem heiter-ironisierenden Katalog-Beiwort als seinen „Künstlerischen Nachlaß“. Dieser Schritt wurde das Signal für eine Entwicklung, deren erste, lange verkannte Phase man in Deutschland als „Jugendstil“ bezeichnet hat und die datenmäßig mit dem Wirken von E., 1894-1902, zusammenfällt. Er wollte sich „lebensnäheren“ Gebieten zuwenden und den Kampf gegen den Historismus in der Gestaltung von Dingen des täglichen Gebrauchs aufnehmen. Der Aufbruch aus dem Stil-Eklektizismus des 19. Jahrhunderts ins schlechthin Neue war die entscheidende, unübersehbar folgenreiche Tat E.s und seiner Mitstreiter: R. Riemerschmidt, P. Behrens, B. Pankok, H. Obrist, A. Endell. – Zu der Anregung durch die englische Bewegung, welche, von John Ruskin und William Morris geführt, eine „Durchdringung des Lebens mit Kunst“ postuliert hatte, kam bei E. eine starke Einwirkung der japanischen Kunst, insbesondere ihres Flächenstils. In Hamburg hatte Justus Brinckmann japanische Kunst schon früh gesammelt, und E.s erste Graphik – Farbholzschnitte und Ornamentales – folgte in dem Verzicht auf Modellierung den japanischen Vorbildern; sie zeigte aber darüber hinaus jene schwingenden und geschlängelten Linien, die bei den zahllosen Nachahmern dann rasch entarteten. In der monumentalen Zeitschrift „Pan“ (1895–1900) erschienen E.s Arbeiten, und durch die Münchener „Jugend“ (ab 1896) wurden sie auch weiteren Kreisen bekannt. Er ging nun an die Formung von Keramik, Lampen und Möbeln, doch blieb die Fläche sein eigentliches Gebiet. So entwarf er Wandteppiche für die Weberei in Scherrebek (Schleswig) in homogenen, konturierten Flächen, von denen besonders der gewundene Waldbach mit Schwänen (Museum Hamburg und andere Orte) hervorzuheben ist. – 1897 wurde der 32jährige als Lehrer an die Unterrichtsanstalten des Kunstgewerbemuseums nach Berlin berufen, Schüler und Aufträge strömten ihm zu, und der gesundheitlich Zarte entfaltete bis an sein Ende eine ungemeine Produktivität. Tapeten, Fußteppiche, ornamentale Wandmalereien, ein Mappenwerk mit dekorativen Vorbildern entstanden in rascher Folge, und zusammen mit seinem großen Gegenspieler Henry von der Velde wurde er Begründer der (später so genannten) Gebrauchsgraphik durch seine|Buchumschläge, Marken und Schriftgestaltung („E.type“, Schriftgießerei Rudhardt, 1900); die „7“ auf der Scherlschen „Woche“ hat ihn noch lange überlebt.

  • Literature

    Berliner Architekturwelt, 1. Sonder-H., Okt. 1901;
    Buchener-Ehlotzky, Der Originalholzschn., 1914;
    W. Zur Westen, Reklamekunst, in: Kulturgeschichtl. Monogrr. 13, 1914, S. 66, 76, 79;
    H. Loubier, Die neue dt. Buchkunst, 1921, S. 18 f., 41;
    F. Schmalenbach, Jugendstil, 1935, S. 81-63 u. ö.;
    F. Ahlers-Hestermann, Stilwende, 1941/56, S. 36-38, 59-61 u. ö.;
    C. Tillmann, Buchumschlag u. Erstausgabe, in: Festschr. f. W. Krieg, 1951, S. 98-102;
    W. Tilmann, Der Jugendstil im dt. Buch, in: Gutenberg-Jb. 26, 1951, S. 182-91;
    ThB.

  • Portraits

    Gem. v. L. Corinth, 1897 (Kunsthalle Hamburg).

  • Author

    Friedrich Ahlers-Hestermann
  • Citation

    Ahlers-Hestermann, Friedrich, "Eckmann, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 303-304 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118528831.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA