Dates of Life
wahrscheinlich nach 1480 – 1561 oder 1570
Place of birth
Regensburg
Place of death
Schwerin
Occupation
Maler ; Graphiker ; Baumeister ; Zeichner
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 118502239 | OGND | VIAF: 211145857912023021395
Alternate Names
  • Altdorfer, Erhard
  • Altdorfer, Erhart

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Altdorfer, Erhard, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502239.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    B Albrecht Altdorfer (s. 1).

  • Biographical Presentation

    Um 1510 war A. für österreichische Stifte (Lambach und Klosterneuburg) tätig, 1512-52 Hofmaler und Baumeister Herzog Heinrichs des Friedfertigen von Mecklenburg zu Schwerin; in den Schweriner Rentereiregistern ist A. bis 1561 nachweisbar. A.s frühestes bezeichnetes Werk, der kleine Kupferstich der Dame mit dem Pfauenwappen von 1506, zeigt ihn ganz als Trabanten der Kunst seines Bruders. Ein zweiter Stich (Liebhaber mit zwei Dirnen) und zwei Zeichnungen (Gesellschaft in der Halle, Berlin, Enthauptung des Täufers, Regensburg) schließen sich stilkritisch an. Dagegen zeigen die von O. Benesch nachgewiesenen Gemälde bereits einen gewandelten Stil. Drei Bilder von den Flügelaußenseiten eines für Stift Lambach gemalten Altarwerks (Johannes auf Pathmos, amerikanischer Privatbesitz, Marter des heiligen Johannes Evangelist und Enthauptung des Täufers, beide Regensburg, Museum) sind breit und etwas derb, doch ohne Albrecht A.s romantische lyrische Note erzählt. Die Wildheit der beiden Marterszenen steigert sich noch in einer Steinigung des heiligen Stephanus (Zeichnung in Kopenhagen, die vielleicht ein verschollenes Bild A.s - und zwar anscheinend getreu - wiedergibt). Der Landschaft des Pathmosbildes aus Lambach, das in seinem Aufbau einen gewissen Anschluß an Albrecht A.s Gemälde der beiden Johannes (Regensburg) zeigt, ist in ihrer anschaulichen Klarheit eng verwandt die des allseitig beschnittenen Bildes der Schleierfindung des heiligen Leopold in Klosterneuburg. Offensichtlich in Kenntnis des Flügelbildes gleichen Gegenstandes vom jüngeren Rueland Frueauf entstanden, enthält es bloß in der Reiterfigur des Begleiters Anklänge an die Kunst des Bruders. Dem Stil nach schließen sich zwei von O. Benesch A. zugeschriebene Skizzenbuchblätter (Albertina und ehemals Leningrad, versteigert 1932) hier an. Innigeren Zusammenhang mit Albrecht A.s Kunstempfinden zeigen einige zum Teil weiß gehöhte Federzeichnungen auf farbigem Papier, die vielleicht schon in die Zeit des Schweriner Aufenthaltes fallen, so eine in Frankfurt aufbewahrte Paraphrase (und nicht die Vorzeichnung) des Bildaufbaus des Lambacher Flügelbildes mit Johannes auf Pathmos und verschiedene Landschaften, meist Baumstudien, ohne Figuren und von starkem Stimmungsreiz (Dessau, Dresden, Erlangen, Kopenhagen, Nürnberg). - A. scheint auch in Schwerin der Kunst der Donauschule treu geblieben zu sein. Leider ist bisher kein Gemälde aus dieser Zeit bekannt. Das 1516 gemalte Altarwerk der heiligen Blutkapelle zu Sternberg ist 1741 verbrannt. Von seinen Holzschnitten sind ein 1513 datiertes, von drei Stöcken bedrucktes Turnier und die Illustration der Lübecker Bibel von 1533 bezeichnet. Sie wandeln Motive der Jugendwerke ab. Die inzwischen eingetretene Reformationsbewegung macht sich bemerkbar. So erscheint dem heiligen Johannes auf Pathmos nicht mehr Maria, sondern Christus als Schmerzensmann. Das Monogramm E. A. trägt ferner eine Landschaftsradierung, die offensichtlich in engem Anschluß an die Radierungen des Bruders gegen Mitte der 20er Jahre entstanden ist. Zwei Landschaftszeichnungen lassen sich stilkritisch anschließen, eine reine Federzeichnung (Wien) und ein anscheinend mit vedutenhafter Treue wiedergegebenes aquarelliertes Blatt (1524, Dresden). Von A.s Tätigkeit als Baumeister fehlt uns jede Vorstellung. Die Mutmaßung, daß Albrecht A.s kleiner Kupferstich eines jungen Mannes von 1507 Erhard A. darstelle (das gleiche Modell anscheinend auch in Albrecht A.s heiligen Johannes Evangelist in Regensburg erkennbar), ist nicht beweisbar.

  • Literature

    ADB I;
    W. Jürgens, E. A., 1931;
    O. Benesch, E. A. als Maler, in: Jb. d. preuß. Kunstslgg., 57, 1936;
    U. Stöver, E. A., Diss. Würzburg 1946 (ungedr.); s. a. L zu 1).

  • Author

    Ludwig Baldass
  • Citation

    Baldass, Ludwig, "Altdorfer, Erhard" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 212 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502239.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Altdorfer: Erhard A., Maler, Baumeister und Zeichner für den Formschnitt, nach 1570, war der Bruder Albrechts, wie sich aus dessen Testament (12. Febr. 1538) ergibt, wo von einem M. (d. h. Meister) Erhard A., Bürger zu Schwerin, die Rede ist. Er war Hofmaler des Herzogs Heinrich des Friedfertigen von Mecklenburg und begleitete im J. 1512, wo er zuerst erscheint, diesen auf der Reise zur Vermählung der Prinzessin Katharina mit dem Herzog Heinrich von Sachsen-Freiberg nach Wittenberg. Dort wird er Lucas Cranach kennen gelernt haben. Im J. 1516 malte er auf Bestellung der Herzoge|Heinrich und Albrecht von Mecklenburg (laut dem noch vorhandenen Vertrag vom 29. März 1516) um 150 fl. rhein. den Altar in der hl. Blutscapelle zu Sternberg, der aber durch den Brand des J. 1741 vernichtet wurde. 1552 bezeichnete er sich in einem Schreiben an den Herzog Johann Albrecht als „itz bawmeister“. In den herzlgl. Rechnungen kommt er noch 1570 vor. Gemälde und Bauwerke lassen sich nicht mehr auf ihn beziehen, dagegen werden verschiedene Holzschnitte ihm zugeschrieben, worunter zwei mit aus E. und A. zusammengesetzten Monogrammen bezeichnet sind, nämlich das fünfte Blatt (mit Einrechnung des Titels) der Lübecker niederdeutschen Bibel von 1533 und das große Turnier mit der Jahreszahl 1513. — (Meyer's Künstlerlex.)

  • Author

    W. Schm.
  • Citation

    Schmidt, Wilhelm, "Altdorfer, Erhard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 358-359 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118502239.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA