Lebensdaten
1871 – 1935
Geburtsort
Lodz
Sterbeort
Zürich (?)
Beruf/Funktion
Chemiker ; Industrieller
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117673366 | OGND | VIAF: 25385886
Namensvarianten
  • Caro, Nikodem
  • Каро, Никодем
  • Каро, Нікодем
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Zitierweise

Caro, Nikodem, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117673366.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Albert, dt. Vizekonsul, S des Rabbiners Josef Hayim ben Isaak Selig (1800–95) in Wloclawek u. der T des Rabbiners Zebi Hirsch ben Jakob Caro (1740–1814);
    M Rosa Rubinstein (Stein);
    Ov Jak. (1835–1904), Prof. der Gesch. in Breslau, Vf. der Gesch. Polens in der Slg.Gesch. der europ. Staaten“, hrsg. v. Heeren-Ukert (1863-88);
    ⚭ Else, T des Brauereidirektors Heinr. Friedmann;
    T Vera ( Dr. Ernst Petschek, S des Ignaz Petschek [1857–1934]).

  • Biographie

    C. hat nach dem Studium der Chemie in Berlin dort zunächst ein öffentliches chemisches Labor begründet. Die an seinen Namen und den von Adolf Frank anknüpfende Kalkstickstoffsynthese (seit der Jahrhundertwende) bleibt seine bedeutsamste, durch Verleihung der Titel eines Professors und Geheimen Regierungsrats äußerlich anerkannte Tat. Seine Forschungen über die katalytische Oxydation von Ammoniak, die Teilverflüssigung von Wassergas und die Torfvergasung bezeichnen wichtige Entwicklungsabschnitte. Hervorgegangen aus Untersuchungen (1895) über den Aufbau von Cyaniden, betrafen jedoch die Hauptarbeiten von C. und Frank den industriellen Aufbau der Kalkstickstoffabrikation (1905 erstes Werk in Piano d'Orta/Italien). 1908 erfolgte unter C.s Leitung die Gründung der Bayerischen Stickstoff-Werke AG, München (Anlage Trostberg/Oberbayern mit damals 16 000 PS Wasserkraft der Alz). Seit jener Zeit widmete sich C. ferner der Aufgabe, die Wasserkräfte in Südbayern allgemeiner zu erschließen. Der erste Weltkrieg brachte seinem Lebenswerk die Krönung durch Errichtung der Groß-Kalkstickstoffbetriebe Piesteritz und Chorzow. Er sicherte zugleich dem 1914 zusammen mit der Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG ausgearbeiteten Platinnetz-Ammoniak-Verbrennungsverfahren größte Verbreitung. Nach Ende des ersten Weltkrieges wußte C. die Kalkstickstoffindustrie vor den Gefahren seitens der überragenden Elementarsynthese des Ammoniaks, die energiegünstiger und anpassungsfähiger ist als die Produktion von Kalkstickstoff und diese daher zu überflügeln drohte, zu bewahren. - Mitglied der Akademie Leningrad. Dr.-Ingenieur Ehren halber, Dr. agr. Ehren halber.

  • Werke

    Wiss. Arbb. über Oxyazine u. Oxyazincarbonsäuren, Darst. v. Chlor u. Salzsäure, Einwirkung v. Hydrazin auf Imidoäther;
    Publ. üb.: einheim. Stickstoffquellen, Explosionsursachen d. Acetylens, Torf als Energiequelle, das Bischoff’sche Bleiweißverfahren, Stickstofffragen Dtld.s, Wassergasverflüssigung, Cyanid, Wasserkraft u. Kartellwesen.

  • Literatur

    Zs. f. angew. Chemie, 1909, S. 1178, 1931. Nr. 21;
    Die dt. chem. Industrie, 1930 (Enquête-Ber.);
    Chem. Industrie, 1931, S. 504 f.;
    Chemiker-Ztg., 1931, Nr. 41;
    Autogene Metallbearb. 24, 1931, S. 183 (W, P);
    Borsig-Ztg. 8, 1931, S. 27 (P);
    H. H. Franck-W. Makkus-F. Janke, Der Kalkstickstoff in Wiss., Technik u. Wschft., 1931;
    F. Honcamp, Hdb. d. Pflanzenernährung u. Düngerlehre II, 1931;
    B. Waeser, Luftstickstoffindustrie, ²1932, S. 11-22, 312-39;
    Rhdb. (P). - Zu V Jos. u. Gvv Zebi Hirsch ben Jacob: Enc. Jud. V; zu Ov Jak.:
    BJ X (Tl. 1904, L);
    Enc. Jud. V.

  • Porträts

    in: LIZ, 1929, Nr. 4416;
    Phot. (P -Slg. Dt. Mus. München).

  • Autor/in

    Bruno Waeser
  • Zitierweise

    Waeser, Bruno, "Caro, Nikodem" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 153 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117673366.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA